Egmont Mika

Wenn du's ernst meinst.

Jünger machen gelingt denen, die es ernst meinen.

Denn das fordert seinen Preis. An Zeit, Geld und Energie und jeder Menge Geduld und Ausdauer. Und Hingabe.

Außerdem verpflichtet es.

Als Mentor bist du ein Aushängeschild. Du musst eben leben wie du lehrst. Und kannst nicht einfach abspringen und den anderen im Stich lassen, wenn du genug hast.

Vielleicht denkst du: Das ist mir zu schwer. Will ich denn das überhaupt? Ich habe doch gar keine Zeit! Und woher soll das Geld kommen? Und die Energie? Und Geduld und Ausdauer sind auch nicht gerade meine Stärken.

Lass uns die Sache überdenken, aber alles schön der Reihe nach.

Was Zeit, Energie und Geld anbelangt, ist die Lösung ziemlich einfach. Du hast nämlich schon genug. Jesus hatte auch nicht mehr.

Sortiere einfach ein paar Dinge aus, die in deinem Leben ungebührlich viel Platz einnehmen. Vielleicht musst du deine Prioritäten neu übedenken.

Das müsste doch möglich sein, oder? Auf jeden Fall, wenn du es ernst meinst.

Kein Problem also? - Dann gehen wir weiter.

Geduld, Ausdauer und Hingabe sind schon etwas schwerer. Das soll uns jedoch nicht abschrecken. Jedenfalls hat es keinen Sinn zu warten, bis uns etwas davon zufällt.

Diese Dinge lernt man am besten, indem man etwas tut, das eben diese Eigenschaften fordert.

Du könntest dir etwas vornehmen, das dich ordentlich herausfordert. Dann triffst du deine Entscheidung und bleibst dabei, bis die Sache abgeschlossen ist und ganz gleich, wie stark der innere und äußere Widerstand oder wie oft du Fehler machst. Dabei lernst du und machst Fortschritte. Das ist gut genug.

Wahrscheinlich haben die meisten von uns bereits eine passende Aufgabe. Da muss eine Ausbildung fertig gemacht oder ein Projekt abgeschlossen werden, oder ein Zimmer renoviert, ein Buch geschrieben, eine Sprache erlernt oder warum nicht, ein Jünger gemacht werden!

Demnach könntest du ja gleich damit anfangen. Du machst es einfach und steigerst dabei gleichzeitig deine Geduld und Ausdauer. Und deine Hingabe.

Da gibt es immer einen ersten möglichen Schritt, der eigentlich gar nicht so schwer ist, sich aber wie ein riesiger Berg vor dir auftürmt. Aber eigentlich ist es gar kein Berg, sondern eine einfache Maßnahme, die auf der Hand liegt und deinen Möglichkeiten und dem Maß deines Glaubens entspricht.

Dieser erste Schritt muss getan werden, bevor es weiter gehen kann. Lass dich nicht davon abhalten, weil du nicht weißt, wie der zweite und dritte Schritt aussehen sollen. Oder wie du all die Probleme lösen sollst, die da noch auf dich zukommen mögen. Solche Gespenster verschwinden meistens, wenn man erst einmal dort angelangt ist. Mehr Klarheit kommt, wenn man in Gange bleibt.

Genau das machen doch auch junge Eltern. Wer von uns Müttern und Vätern war denn auf das erste Kind in allem vorbereitet? Eines Tages war das Baby da und damit ging’s los.

Und dann lernten wir Tag um Tag und Nacht um Nacht Geduld und Ausdauer und all das andere auch, zum Beispiel Hingabe. Und Zeit, Geld und Energie musste es einfach geben. Da wurde umprioritiert, keine Diskussion! Babys sind knallhart in ihren Forderungen und lassen sich auf keine Kompromisse ein.

Zugegeben, es ist nicht immer leicht, Vater oder Mutter zu sein, und einige von uns können so manches Lied davon singen. Aber es funktioniert doch irgendwie, trotz unserer Mängel. Und bringt brauchbare Ergebnisse.

So ungefähr ist es mit dem Jünger machen. Es ist nicht immer leicht und hat seinen Preis. Jedoch ist es möglich und das Ergebnis bleibt nicht aus.

Für den, der es ernst meint.