Egmont Mika

Anfrage

  100 Wörter

Hallo Freunde!

Diese Woche habe ich eine Bitte.

Ist jemand unter euch, der dabei ist, einen oder mehrere Jünger zu machen? Oder dazu beiträgt? Also einen Jesusjünger gemäß Mt 28, 18-20?

Ich würde mich freuen, von dir zu hören. Bitte schreibe ein paar Zeilen in das Kommentarfeld und erzähle kurz, was du machst.

Ich werde auch gern antworten.

Vielen Dank!

Egmont

Wer entscheidet über dein Inneres?

  400 Wörter

Reklame, Email- und Telefon-Marketing, Nachrichten, Klatsch, Fernsehshows, Facebook, iTube, Zeitschriften…

Die Welt ist übersät und besudelt mit Ablenkungen aller Art. Mit Zeitdieben und Zeitverschwendern, die nach deiner Aufmerksamkeit gieren und

  • dich von deiner Arbeit abhalten

  • dir den Schlaf stehlen

  • dir die Berufung trüben

Es ist nicht dein Fehler, dass es so ist. Auch nicht deine Verantwortung, es zu ändern.

Jedoch bist du verantwortlich für das, womit du dein Inneres fütterst. Oder füttern lässt.

Was willst oder kannst du tolerieren?

Was immer es sein mag, es wird dich beeinflussen. Wird auf deine Entscheidungen und Prioritäten einwirken.

Spontan nur allem nachzugeben, was die Augen lockt und die Ohren juckt, macht uns zur leichten Beute. Wir gehen dann in die Falle, so wie Millionen andere, und irgend jemand irgendwo streicht den Profit ein.

Die Versuchung ist gigantisch, weltweit, allgegenwärtig und rund um die Uhr, und dich hat sie aufs Korn genommen. Da hilft kein Jammern.

Die Frage ist, wie damit umgehen. Wie hältst du dir das Zeug vom Leibe? Und nicht nur alle Abscheulichkeiten, die dürften wohl nicht dein Problem sein, sondern gerade die coolen Sachen, für die du schwach bist. Die Illusionen, mit denen du liebäugelst und dich benebeln lässt, die aber Kraft und Zeit stehlen. Und dich davor zurückhalten, selbst kreativ zu werden.

Wir können uns mitten in diesem Wirrwarr einen mentalen Freiraum erobern, der es uns ermöglicht, fokussiert zu bleiben und in Frieden zielbewusst und verantwortungsvoll unser Leben zu führen.

Unser Leben zu leben.

Es ist möglich, die tägliche Schlacht zu gewinnen. Jedoch hat der Sieg seinen Preis. Er erfordert Einsicht, Disziplin, radikale Entscheidungen, konsequentes Handeln und ziemlich oft eine gute Portion Mut.

Wahrscheinlich wirst du entdecken, dass du dann eher gegen den Strom als mit ihm schwimmst.

Klingt das anstrengend? Ja, natürlich - das ist es ja. Und doch ist es auf die Dauer leichter, als sich langsam aber sicher mental auslaugen zu lassen.

Die Frage ist, was dir dein geistiges Zuhause wert ist?

Wer soll darüber entscheiden?

Leben und Tod in deiner Hand

  200 Wörter

Du kannst unmöglich die ganze Welt retten.

Jedoch gibt es wahrscheinlich jemanden, und wenn es nur einer ist, für den du den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen kannst.

Es wird von einem Mann erzählt, der auf seinem Spaziergang am Meer einen Jungen beobachtete, der am Strand Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nach dem Grund seiner Tätigkeit gefragt, antwortete der Junge: „Ich rette Seesterne! Wenn sie hier liegen bleiben, werden sie sterben.”

Der Mann ließ seinen Blick den langen Strand entlang schweifen und bedachte die Hunderte von Seesternen die da noch liegen mochten, schüttelte schließlich den Kopf und gab zu bedenken: „Du wirst sie nicht alle retten können.” „Vielleicht nicht”, gab der Junge zurück, indem er einen weiteren Seestern aufhob und ins Meer schleuderte. „Aber dieser hier wird jedenfalls leben.”

Als Nachfolger Jesu magst du nicht die ganze Welt retten können. Aber für diejenigen, die du mit dem Evangelium erreichst, kann es alles bedeuten.

Auch wenn es nur einer ist.

Leben oder Tod

  200 Wörter

Du kannst unmöglich die ganze Welt retten.

Jedoch kann dein Einsatz für jemanden über Leben und Tod entscheiden.

Es wird von einem Mann erzählt, der auf seinem Spaziergang entlang eines Strandes auf einen Jugen trifft, der dabei ist, Seesterne aufzuheben und zurück ins Wasser zu werfen. Gefragt nach dem Grund seiner Beschäftigung, antwortet der Junge: „Ich rette Seesterne. Wenn sie hier liegen bleiben, werden sie sterben.”

Der Mann bedachte den kilometerlangen Strand und die Hunderte von Seesternen, die dort noch liegen mochten, schüttelte schließlich den Kopf und meinte: „Du wirst sie nicht alle retten können.”

„Vielleicht nicht alle”, gab der Junge zurück, in dem er einen weiteren Seestern aufhob und zurück ins Meer schleuderte, „dieser hier wird jedenfalls leben.”

Als Jünger Jesu wirst du vielleicht nicht die ganze Welt retten können. Für diejenigen, die du erreichst, kann es jedoch allen Unterschied in der Welt ausmachen.

Den Unterschied zwischen Leben und Tod.

Hoffnungslos?

  300 Wörter

Warum scheinen einige „nie" zu lernen?

Lassen nach der Kaffeepause großzügig ihre Flecken und Krümel auf dem Tisch, laden die verwendete Tasse samt ausgespucktem Kaugummi kurz in der Spühle ab, übersehen stillschweigend den seit Tagen vor sich hinstinkenden, bereits überquellenden Mülleimer und überlassen die Sorge um diese Dinge getrost anderen Leuten.

Wo liegt das Problem? Ist es Unwissenheit?

Die Lösung wäre in diesem Fall, den Täter zurechtzuweisen oder wenigstens zu informieren und ihm zu demonstrieren, wie es gemacht werden soll.

Jedoch ist Unwissenheit selten das Problem. Man könnte es eine Attitüde nennen, nach dem Motto „Nach mir die Sintflut!” Diese Menschen kümmern sich einfach nicht darum, was anderen wichig ist. Offensichtlich haben sie andere Wertungen oder, sagen wir, Präferenzen.

Müssen wir anderen uns damit abfinden?

Wie ändert man die Wertungen eines Menschen?

Ist es unmmöglich? Mag sein, wenn wir sofortigen Erfolg erwarten. Der erhobene Zeigefinger verändert selten einen Menschen. Und Schimpfen bringt kaum langfristigen Erfolg, verhärtet eher noch und erzeugt im besten Fall einen Heuchler.

Wirkliche Veränderung muss auf einer tieferen Ebene des Bewusstseins ansetzen. Da geht es darum, Einsichten, Gefühle und grundlegende Werte zu vermitteln, mit Liebe, Ausdauer und unbeirrter, pädagogischer Festigkeit.

Auch mit Glaube.

Jesus würde wohl keinen Menschen einen hoffnungslosen Fall nennen und mit Moralisierungen gar nicht erst anfangen. Stattdessen ginge es ihm um eine tiefergreifende, innere Verwandlung des Menschen. Und mit einem höheren Ziel im Auge als die soziale und kulturelle Anpassung äußerlichen Verhaltens.

Er würde versuchen, das Herz zu erreichen.

Wie macht man das?

Die Macht einer Geschichte

  300 Wörter

Am Anfang schuf Gott…

So beginnt die wohl bedeutendste Geschichte der Menschheit. Seit Jahrtausenden wird sie von Generation zu Generation weitergegeben. Auch heute noch.

Es ist die Geschichte schlechthin. Die Geschichte der Geschichten.

Hier erfahren wir über das Woher und Wozu allen Lebens, insbesondere unseres eigenen. Hier geht es um eine die gesamte Menschheit umfassende, alle Rassen-, Nations- und Generationsgrenzen überschreitende Botschaft.

Hier erfahren wir, wer wir sind.

Die Schönheit und Macht dieser Geschichte erlebt man am besten, wenn sie mündlich erzählt wird. Eine ungefähre Kenntis ihres Inhalts reicht nicht aus. Diese Geschichte selbst niederzuschreiben oder Wort um Wort aufmerksam zu lesen, ist schon weit besser, vermittelt jedoch noch nicht das Erlebnis, wie es nur einem mündlichen Erzähler gelingen kann.

Da gibt es Werte, Überzeugungen und Erfahrungen, eine ungeschriebene Grundhaltung, die am eindrücklichsten und überzeugendsten von Person zu Person weitergegeben wird.

Es gibt da die geistliche Dimension.

Deshalb übertrifft keine Darstellung die mündliche, wenn sie mit Überzeugung und Glaube vorgetragen wird. Von jemandem, der die Geschichte nicht nur in- und auswendig kennt, sondern auch liebt und in seine eigene Glaubenswelt aufgenommen hat. Von jemandem, der inspiriert ist vom Geist dieser Geschichte.

So wird die Geschichte wahrhaft lebendig.

So werden wir auf einen gemeinsamen, wesentlicheren Grund gestellt, der uns befähigt, selbstauferlegte menschliche Grenzen zu überschreiten, Beziehungen zu stärken und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.

Und für eine gemeinsame Zukunft zu wirken.

Bitterkeit überwinden

  300 Wörter

Bitterkeit macht krank.

An Vorwürfen und Anklagen festzuhalten, schadet uns selbst mehr als manches andere. Vielleicht sogar mehr noch, als was andere uns antun können. Bitterkeit stiehlt uns den Frieden und zerbricht uns innerlich, sowohl emotional als auch geistlich, aber auch körperlich.

Wie kann Bitterkeit überwunden werden? Hier drei Schritte:

Schritt 1

Als Erstes musst du Schluss machen. Schluss machen mit dem Nachsinnen über dem, was passierte. Schluss machen mit den Anklagen, mit dem Jammern und dem Selbstmitleid. Aufhören, an Revange zu denken.

Sag einfach: Schluss damit!

Überwinden fängt mit dieser Entscheidung an. Jeder kann sie treffen, ganz gleich wer schuldig oder unschuldig ist. Ganz gleich, wie gross der Schaden ist und auch ganz gleich, wie du dich im Augenblick fühlst. Wenn die Entscheidung gefallen ist, werden die Gefühle früher oder später folgen.

Schritt 2

Der nächste Schritt ist zu vergeben.

Das ist der schwerste Teil. Du vergibst, obwohl die Person, die den Schaden verursachte, nie zur Einsicht kam, viel weniger es bereute und sich entschuldigte.

Hier ist es wesentlich, nicht nur Vergebung zu denken. Vielmehr muss du es laut aussprechen, so dass du deine eigene Stimme hörst. Noch besser, wenn du einen Zeugen hast, der es ebenfalls hört.

Also, nenne die Person bei Namen und rufe mit Überzeugung: „Ich klage dich nicht mehr an. Ich vergebe dir. Du bist frei.”

Schritt 3

Da gibt es noch einen dritten Schritt, der nicht übergangen werden sollte.

Du musst auch deine eigene Schuld zugeben. Denn, ob du es wahrhaben willst oder nicht, so hast auch du Schuld. Falls dir nichts einfällt, was du vor dem anderen zugeben kannst, so kannst du immerhin deine Bitterkeit einsehen und bekennen. Denn Bitterkeit ist Sünde.

Dann mach es im Gebet. Der Herr wird dich hören und dich heilen.

Dann bist DU frei. So kostbar.

Die Kunst der Freude am Unbequemen

  300 Wörter

Entwicklung und Bequemlichkeit passen nicht zusammen.

Während nicht alles was unbequem ist, automatisch auch Entwicklung bringt, so geht doch mit Entwicklung in der Regel eine gewisse Unbequemlichkeit einher.

Entwicklung wird oft erst möglich, wenn wir die gewohnten Bahnen verlassen.

Wenn es unbequem wird.

Das gilt nicht nur für den Sport, sondern zum Beispiel auch für das geistliche Leben.

Die Schrift gibt uns zahlreiche Beispiele dafür, dass der Ruf Gottes selten in ein bequemes Leben führt. Vielmehr erwartet er, dass wir bereit sind, die Geborgenheit der gewohnten Umgebung mit ihren Sicherheiten zu verlassen. Dem kann auch so manche liebgewonnene Gewohnheit oder Leidenschaft zum Opfer fallen.

Nie versprach Jesus seinen Jüngern ein bequemes Leben, machte jedoch keinen Hehl daraus, was sie zu erwarten hatten, nämlich Unbequemlichkeiten, Ungewissheit, Hass, Spott und Verfolgung. In alledem, so versprach er, würden sie jedoch „Frucht” bringen.

Ist so etwas überhaupt zumutbar?

Nicht jedem. Aber doch denjenigen, die sich für Jeus entschieden haben. Sie behalten das Ziel im Auge, machen Fortschritte und halten alle Entsagungen der Mühe wert. Denn sie wissen, was für sie wichtig ist und was sie erreichen wollen.

So haben sie gelernt, aus Unbequemlichkeiten und Widerstand Vorteile zu ziehen.

Nicht nur sind sie bereit, ungewöhnliche Anstrengungen in Kauf zu nehmen, sie haben sie sogar schätzen gelernt.

Das ist die Kunst der Freude am Unbequemen.

Sorgen überwinden - 3 Schritte

  300 Wörter

Sich zu sorgen ist keine Tugend, falls jemand das glauben sollte.

Im Gegenteil. Sorgen sind absolut schädlich.

Sorgen sind Gift.

Sorgen rauben dir Kraft und Zeit, vernebeln dir den Glauben, stehlen dir die Freude und halten dich von deiner Arbeit ab. Zermürben dich geistlich, seelisch und körperlich.

Sorgen verderben dir dein Leben.

Es liegt nahe, Menschen und Umstände dafür verantwortlich zu machen. Jedoch sind sie nicht die Urheber. Sorgen schaffen wir uns selbst, in unseren Gedanken. Wir buchstäblich „machen” uns Sorgen. Und wir geben ihnen Nahrung, indem wir darüber nachsinnen und uns ausmalen, was alles eintreffen könnte. Verschwenden Zeit und Kraft.

Und machen uns kaputt. Geistlich, seelisch und körperlich.

Es ist die Angst vor der Zukunft. Davor, dass etwas schief gehen oder irgend etwas Schreckliches eintreffen könnte. Jedoch ist bis jetzt nichts davon eingetroffen. Und wahrscheinlich kommt da auch nichts. Oder es kommt sowieso ganz anders.

Wie können wir Sorgen loswerden? In folgenden drei Schritte:

  • Am Anfang steht deine Entscheidung, dir KEINE Sorgen zu machen. Du entscheidest dich bewusst gegen das, was du im Augenblick noch erlebst und weigerst dich, diesen Gedanken Raum zu geben.

  • Dann unternimmst du konkrete, vorbeugende Schritte, soweit es dir möglich ist. Du tust, was getan werden muss oder getan werden kann.

  • Schließlich richtest du deine Gedanken auf ein höheres Ziel und vertraust darauf, dass es im Falle einer Katastrophe immer einen Ausweg geben wird. Du vertraust auf Gott.

Jesus sagte: „Macht euch keine Sorgen! Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und alles andere wird euch zufallen.”

Sich Sorgen zu machen ist Unglaube. Dadurch wird nichts erreicht. Verantwortungsvolles Handeln dahingegen, gepaart mit Vertrauen auf Gott, führt voran.

Ist gelebter Glaube.

Gemeinde neu überdenken

  300 Wörter

Die Formen institutionalisierter Kirche sind wahrlich langlebig.

Und wir befleißigen uns, sie durch Modernisierungen aller Art am Leben zu erhalten. Wir renovieren und improvisieren, flicken und polieren und sind zu fast jeder Popularisierung bereit, nur zu dem einen nicht:

Alles neu zu überdenken.

Denn all unsere Bemühungen geschehen innerhalb des gegebenen organisatorischen Rahmens, ohne dass wir dessen Struktur grundlegend in Frage stellen: Das institutionelle System mit seinen Statuten, Wahlen, Ämtern und Ausschüssen, mit seinen Gebäuden, Einsammlungen und Programmen. Mit seiner Aufteilung in Klerus/Profis und Laien.

Und mit seiner Politik.

Wie wäre es, wenn wir die Möglichkeit hätten, noch einmal ganz von vorne anzufangen? Um etwas zu schaffen, das den Absichten Jesu und der Gemeinschaft der Jünger Jesu tatsächlich entspräche? Was würden wir bedenken?

Hier einige Vorschläge:

Auftrag

  • Der Missionsauftrag Jesu als die übergreifende, sämtliche Aktivitäten einschließende Aufgabe, wobei es darum geht, Menschen mit Gott zu versöhnen, sie zu Jesu Jüngern zu machen, auszurüsten und auszusenden.

Gemeinschaft

  • Gemeinde nicht als Institution sondern als Familie verstanden.
  • Erweiterte Familien mit ihren Heimen als die Basis der Gemeinde an einem Ort.
  • Wachstum und Ausbreitung durch die laufende Bildung neuer Gruppen.

Leiterschaft

  • Leiter als vom Geist erfüllte und ausgerüstete Jünger erkannt und bestätigt.
  • Die Verwirklichung des „allgemeinen Priestertums", d.h. die Ausrüstung und Bevollmächtigung zum Dienst aller Jünger.

Praxis

  • Die Verkündigung und Verwirklichung des Reiches Gottes im täglichen Leben.
  • Der Einsatz der Gaben des Geistes, einschließlich der begleitenden Zeichen.
  • Das Gemeindeleben, gekennzeichnet durch Bekehrungen, Taufen und Jüngerschaftstraining.

Leider verfallen institutionelle Kirchen in der Regel früher oder später weltlichem Management- und Geschäftsgebaren. Auch junge Gemeinden bleiben in der Regel davor nicht verschont.

Deshalb ist es unabdinglich, sich von Zeit zu Zeit des ursprünglichen Auftrags zu besinnen mit der Bereitschaft, aus einem fehlleitenden System auszubrechen.

Und immer wieder ganz von vorne anzufangen.

Deine Wege und Seine Wege

  300 Wörter

Wenn du betest, wer von euch beiden redet am meisten?

Du oder Gott?

Deine Antwort wird davon abhängen, wo in deinem Gebet der Schwerpunkt liegt. Geht es da hauptsächlich um dich und deine Wünsche, Pläne und Lösungen? Oder um seine?

Geht es dir um deine oder um seine Wege?

Je nachdem wie deine Antwort ausfällt, wirst du entweder mehr reden oder mehr hinhören.

Gott braucht Leute, die hören.

Leute, die wissen wollen, was ER zu sagen hat. Leute, die von ihm lernen und sich seinen Zielen und Plänen anschließen wollen. Die ihm folgen. Nicht nur, um Hilfe und Trost zu finden, sondern um Partner zu sein. Partner, auf die er sich verlassen kann. Die uneigennützig einen Auftrag ausführen und durchhalten, ohne schlappzumachen. Ohne Murren und Knurren.

Es gibt diese Leute.

Sie haben mental umgeschaltet von „ich” und „mich” auf „du” und „dich”. Das gibt ihren Gebeten eine radikale Wende, weg von sich selbst, hin zu Gott und hin zur Welt.

So sehen sie ihr Leben und das ihrer Mitmenschen in einem neuen Licht. In seinem Licht. Von Gottes Warte aus, mit seinen Augen und seinem Herzen. Und sie sehen, was zu tun ist.

Beim Hören werden Gottes Wege deine Wege.

Und deine Wege werden Gottes.

Umstritten.

  200 Wörter

Umstritten zu sein ist kein Fehler. Erst recht keine Sünde.

Jeder, der für etwas Rechtes eintritt, muss sich auf Widerstand gefasst machen. Je höher die Position, umso stärker der zu erwartende Widerstand. Umso stärker die Ablehnung und umso schlimmer die möglichen Konsequenzen.

Je höher das Ziel, umso höher der zu zahlende Preis.

Da scheint es einfacher zu sein, sich anzupassen, im Strom mitzuschwimmen und gute Miene zu machen. Politisch korrekt und sozial akzeptiert zu bleiben.

Leider ist das die Schwäche so manch geistlicher Bewegung, die zwar radikal und umstritten anfing, dann aber allmählich dem Druck nachgab, um in den Augen der Umgebung schließlich doch noch salonfähig zu werden.

„Wenn das Salz seine Kraft verloren hat, wozu ist es noch nütze?”

Jesus dahingegen blieb umstritten. Und ist es auch heute.

Er beugte sich nie unter die Meinung der Leute, gab nicht unter dem Druck seiner Umgebung nach. Forderte vielmehr seine Widersacher heraus, provozierte bis zum Äußersten.

Als sein Nachfolger kannst auch du dich auf Widerstand gefasst machen. Widerstand kann dann sogar gut sein. Denn umstritten zu sein um eines höheren Ziels willen schafft Klarheit, Konzentration und Stärke.

Trennt die Spreu vom Weizen.

Lässt Echtheit sichtbar werden.

Die Macht deiner Bestimmung

  200 Wörter

Kennst du das?

Du weißt genau, was jetzt das Rechte wäre.

Was getan werden müsste, um zu helfen, zu retten, zu verbessern, eine hoffnungslose Situation zu wenden. Du könntest es tun. Oder wenigstens dazu beitragen.

Dennoch zögerst du.

Was hält dich zurück? Bequemlichkeit? Gleichgültigkeit?

Oder Angst?

Die Furcht vor Opposition, Ablehnung und Verachtung? Vor dem Risiko, der Möglichkeit des Misslingens? Weil es doch alles keinen Zweck hat? Oder ist es die Bange vor dem Preis?

Wie können wir inneren Widerstand überwinden?

Die Antwort lautet: Durch unsere Bestimmung.

Indem wir ein Ziel verfolgen, einen Zweck, der größer und stärker ist als unser Streben nach Bequemlichkeit, Sicherheit und Bestätigung. Dann werden Bequemlichkeit und Furcht irrelevant. Und nichts kann uns mehr Angst machen. Dann kümmern wir uns, fassen Mut und engagieren uns. Mischen uns ein.

Und sind bereit, den Preis zu zahlen.

Jesus hatte solch eine Bestimmung, auch Paulus, Martin Luther King Jr., Mutter Teresa und viele andere seiner Nachfolger.

Das gilt auch für heute.

Zum Beispiel für dich und mich.

Dein wertvolles Leben

  200 Wörter

Der Wert deines Lebens wird nicht durch die Höhepunkte bestimmt.

Sonntagsgottesdienste mögen den Eindruck hinterlassen, das christliche Leben bestehe aus einer Serie eleganter Versammlungen. Aus lauter Höhepunkten, das heißt, geistlichen Erlebnissen. Und jeder Menge Lächeln.

Nichts könnte verkehrter sein.

Eher das Gegenteil ist der Fall. Dein wertvolles Leben ist das Leben zwischen den Höhepunkten, dein alltägliches Leben, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.

Kein Teil deines Lebens ist zu gering, um nicht gewürdigt werden zu können. Da gibt es nichts zu verbergen, nichts zu verachten. Alles zählt.

Alles ist wertvoll.

In Gottes Reich gibt es keine Schatten. Da herrscht Licht. Das gilt auch für die dunklen Augenblicke, in denen du müde und verschwitzt von der Arbeit kommst. Erschöpft oder auch entmutigt. Wenn du krank bist oder Menschen dich im Stich gelassen oder betrogen haben.

Wenn alles dunkel erscheint, bist du doch immer noch in Seinem Licht. Ist dein Leben wertvoll.

DU bist wertvoll.

Eines Tages, wenn du zurück siehst und Bilanz ziehst, werden es nicht die Höhepunkte sein, die deinem Leben den größten Wert gaben, sondern deine Beziehungen. Deine Gewohnheiten. Deine tägliche Arbeit.

Die Frucht deiner Treue und Beständigkeit.

Und deiner Liebe.

Die Kraft entschiedener Hingabe

  300 Wörter

Hattest du schon mal ein gute Idee? Und wolltest sie verwirklichen?

Wolltest etwas grundlegend verbessern in deinem eigenen Leben, in deiner Familie, an deinem Arbeitsplatz oder wo auch immer. Zum Segen der Menschheit im Großen oder im Kleinen. Und wenn es nur darum ging, deine Ernährung zu ändern oder früher ins Bett zu kommen.

Du hast es wirklich versucht - und bist gescheitert?

Es ist dann leicht, die Verständnislosigkeit und Unfähigkeit anderer für den Misserfolg verantwortlich zu machen. Oder die Umstände oder die Tradition oder die Bürokratie. Oder deine eigene Schwäche.

Und aufzugeben.

Wer jedoch hat dir jemals versprochen, dass dein Projekt leicht sein würde?

Wäre es leicht, dann hättest du selbst oder andere es schon längst gemacht. Die Tatsache, dass niemand es bisher getan hat, könnte ein Zeichen dafür sein, dass niemand bis jetzt den Wert deiner Idee erkannt hat, oder es für möglich hielt, sie zu verwirklichen. Oder es für dich tun konnte.

Das würde bedeuten, dass du den Ball hast. Also, du bist dran.

Allerdings müsstest du dich auf Kosten gefasst machen. Und auf Hindernisse. Auf das Unverständnis und die Gleichgültigkeit derer, mit deren Unterstützung du gerechnet hattest. Auf Unbequemlichkeiten, deine Zweifel und deinen eigenen inneren Widerstand, ganz abgesehen von der Meinung anderer.

Und die Furcht vor dem Misslingen.

Stattdessen die Entscheiung, trotzdem weiterzumachen. Aus endlosen misslungenen Versuchen immer wieder zu lernen, Strategie und Methode zu ändern und…

Durchzuhalten.

Schließlich ist es die beständige, ausdauernde Anstrengung, die zum Durchbruch führt. Großes wird nicht erreicht, indem man es nur einmal versucht.

Und Kleines eigentlich auch nur manchmal.

Vielmehr durch entschlossene Hingabe über die Zeit.

Worauf wartest du noch?

  300 Wörter

Bist du bereit, einen Menschen zu Jesus zu führen?

Und dann noch für eine Weile zu begleiten? Ihm weiterzuhelfen in seinem Leben als Jünger Jesu?

Sollte deine Antwort ein „Nein” sein oder ein „Noch nicht”, was würde dir zu einem „Ja" noch fehlen?

Jesus schulte seine Jünger dreieinhalb Jahre, dann sandte er sie aus.

Waren sie denn dann voll ausgebildet? - Nein.

Hatten sie die Fähigkeiten eines Evangelisten oder Predigers oder Lehrers? - Wahrscheinlich nicht.

Tatsächlich hatten sie damals weder Glaube noch Geschick noch Verständnis für die Aufgabe.

Dennoch sandte Jesus sie aus.

Und was immer ihnen fehlte, damit kam ihnen der Geist zu Hilfe. Sie hätten sicher noch weit mehr lernen können, noch mehr Erfahrung sammeln und reifer werden können, wären sie mit Jesus noch zusätzliche zehn Jahre durchs Land gezogen.

Jedoch schien das was sie hatten auszureichen. Jedenfalls in Jesu Augen. Jedenfalls für den Anfang.

Was der Geist brauchte, waren nicht Leute mit maximalen Fähigkeiten, sondern mit Willigkeit.

Bist du willig?

Lasst uns noch deutlicher werden.

Sollte jemand denken, dass er durch mehr und mehr Gottesdienstbesuche zugerüstet wird, um irgendwann einmal Menschen zu Jesus zu führen, dann ist das eine Illusion.

Tatsächlich kann das Gegenteil der Fall sein.

Je länger du wartest, desto mehr willst du bleiben. In der vertrauten, bestätigenden Gemeinschaft der Gläubigen. Im zuverlässigen Ritual wöchentlicher Gottesdienste. Desto weniger zieht es dich nach draußen. Dahin wo die Menschen sind. Wo die Not ist.

Könnte das so sein?

Wenn nicht bei dir, worauf wartest du dann noch?

Wie viele Predigten braucht ein Mensch?

  300 Wörter

Wie viele Predigten braucht ein Mensch, um ein Jünger zu werden?

Wahrscheinlich eine.

Oder höchstens einige wenige. Der Rest ist Modellieren.

Modellieren jedoch geschieht nicht von der Kanzel oder vom Podium aus, sondern durch ein Vorbild im täglichen Leben, durch einen Mentor. Da werden Erfahrungen geteilt und Wertungen weitergegeben und in konkreten Situationen ausgelebt, das „Wie?” und „Warum?” erklärt. Da wird gelernt, auf den Geist zu hören und seiner Stimme zu folgen.

Da geshieht etwas.

Zugegeben, die Zurüstung hat kein Ende. Da gibt es immer noch etwas dazuzulernen, etwas noch besser zu verstehen, Gott noch etwas näher zu kommen. Aber wie lange noch warten? Wann ist ein Jünger Jesu in der Lage, seinen Auftrag wahrzunehmen?

Wie viele Predigten braucht ein Jünger, um selbst einen Jünger zu machen?

Wahrscheinlich keine.

Jünger machen lernt man nicht durch Predigten, auch nicht in Kursen, sondern durch die Praxis. Reden und Lehrpläne bringen dich nicht dahin. Du musst einfach mal anfangen. Den Sprung wagen.

Wie geht es dir damit?

Falls du schon eine Weile Jünger Jesu bist, also vielleicht schon ein paar Monate oder gar ein oder zwei Jahre, dann ist das genug, um anfangen zu können. Und wenn du immer noch zögerst und meinst, Hilfe zu brauchen, dann könntest du jemand aufsuchen, der so etwas schon macht. Du könntest diese Person bitten, bei ihm oder ihr eine Weile mitmachen zu dürfen, Seite an Seite.

Um über die Schwelle zu kommen.

Wäre das nicht ein guter Anfang?

Gemeinde und Geld

  300 Wörter

„Da geht’s doch nur um Geld!”

Das meinen die Kritiker und weisen auf die angeblich enormen Summen hin, die einige Gemeinden heutzutage einsammeln.

„Stimmt nicht”, wollen wir einwenden, weil wir glauben, das besser zu verstehen. „Da geht es doch um Jesus und um die Verkündigung des Evangeliums. Mit dem Geld werden Menschen erreicht und für die Ewigkeit gewonnen. Je mehr Geld also, umso besser. Desto mehr können erreicht werden.”

Um herauszufinden, was wahr ist, lasst uns ein wenig Statistik ansehen. Wie wird das Geld verwendet, und was wird damit erreicht?

Gemäß einer Untersuchung von Travelling Team (https://www.thetravelingteam.org) aus dem Jahr 2015 gaben Gemeindeglieder in der ganzen Welt durchschnittlich 1,7% ihres Einkommens an Gemeinden. 2,9% dieses Geldes wurde für Mission im eigenen Land ausgegeben und 0,3% für Mission in nicht-christlichen Ländern.

Der größte Teil jedoch, 96,8%, blieb in der eigenen örtlichen Gemeinde, hauptsächlich für Gehälter und Räumlichkeiten.

Im Gegensatz dazu erfahren wir von christlichen Bewegungen in der dritten Welt, aber nicht nur dort, mit einem in der Kirchengeschichte einmalig starken Wachstum. Das sind Bewegungen an der Basis, getragen vom Engagement der einzelnen Jünger und ihren Familien, und dabei ohne nennenswerte finanzielle Mittel.

Dazu arbeiten diese Gläubigen oft, wie in Teilen Chinas, Südasiens und des Nahen Ostens, unter extrem schweren Bedingungen, wie Versammlungsverbot, Androhung von Gefängnis und Folter und Hinrichtung. Laut Open Doors (https://www.opendoorsusa.org/christian-persecution/) werden um ihres Glaubens willen monatlich hunderte von Jüngern Jesu umgebracht.

Dennoch dieses einzigartige Wachstum!

Wohl denken wir manchmal, wir könnten so viel mehr für den Herrn erreichen,wenn wir nur mehr Geld hätten und mehr geben könnten.

Ist das denn so?

Dein bestes Kapital

  300 Wörter

Vertrauen ist Kapital allerersten Ranges.

Vertrauen schaffen ist simpel, wie es zunächst scheinen mag. Du sagst, was du tust und tust, was du sagst. Du hältst dein Versprechen. Lebst deine Worte aus. Ohne Abstriche, eher mit etwas Zugabe.

Ohne Vortäuschungen, ohne Frisieren, ohne Vertuschen. Ohne Nebenabsichten.

Ohne große Worte.

Du bist die Person, die du vorgibst. Bleibst dir selbst treu und transparent für andere.

Bist pünktlich, hältst Qualität und schließt die Arbeit ab. Und das über die Jahre.

So simpel, aber oh weh, doch nicht immer ganz einfach. Vertrauen zu schaffen geht selten ohne Anstrengung ab und manchmal brauchst du auch Mut. Musst gegen den Strom schwimmen. Musst Nachteile einstecken.

Für einige allerdings scheint es unmöglich zu sein, auf jeden Fall so lange sie etwas verbergen wollen.

Willst du Vertrauenskapital sammeln, dann ist Ehrlichkeit angesagt. Das kann dich manchmal zum Verlierer machen, so scheint es. Oder auch kurzfristig.

Auf die Dauer jedoch zahlen sich Geradlinigkeit, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit aus und lassen dein Vertrauenskapital wachsen.

Zu einem Vermögen von unschätzbarem Wert.


Lieber Leser!

Dies ist mein letzter Artikel für diese Saison. Das schwedische Schuljahr geht rasch dem Ende zu, und damit ist die Zeit für eine Sommerpause gekommen.

Vielen Dank fürs Lesen meiner Artikel und für jeden Kommentar.

Ich denke, dass du im September wieder von mir hören wirst, auf jeden Fall wenn du dich mit deiner Email-Adresse registriert hast (Kann ansonsten noch nachgeholt werden, auf dieser Seite oben rechts). Und falls du mir seit dem letzten September überhaupt noch keinen Kommentar zugeschickt haben solltest, so wäre dies jetzt die goldene und vorerst letzte Gelegenheit. Ich würde gern von dir hören.

Einen guten Sommer! Sei gesegnet mit der Freude im Herrn.

Egmont

Geh nicht in die Kirche!

  200 Wörter

Kirche ist nicht dasselbe wie Gottesdienst. Nichts wohin man geht.

Weder Veranstaltung noch Programm. Noch viel weniger Gebäude, Organisation oder Denomination. Das war es nicht am Anfang und ist es auch heute nicht.

Was dann?

Kirche ist Gemeinschaft der Jünger Jesu. Der mit Gott Versöhnten, durch seine Gnade. Ist Berufung und Mission.

[Molong Nacua][1], ein Jesus-Jünger von den Philippinen drückt es treffend aus: [1]: https://molongnacua.com/being-church/?blogsub=confirmed#blog_subscription-3

Kirche ist wo Christus lebt, nicht der Ort, an dem wir uns versammeln. Das sind bevollmächtigte Menschen, ein Königreich von Priestern zur Bekämpfung der Werke Satans durch die Errichtung von Gottes Reich.

Es geht darum, wer du bist. In Christus - durch ihn. Dann auf ihn zu hören und ihm zu folgen. Ganz gleich wo und wann. Überall und jederzeit.

Geh nicht in die Kirche. Sei Kirche.

Komm etwas früher!

  300 Wörter

Es gibt notorische Zuspätkommer.

Für sie scheint es in Ordnung zu sein, immer ”nur ein wenig” verspätet zu erscheinen. Keiner beachtet es ohnehin, so scheint es. Und andere kommen ja auch zu spät. Könnte man denken.

Solange sie nicht den Höhepunkt des Abends verpassen. Oder die soziale Pflicht erfüllen, sich wieder einmal zu zeigen.

Warum auch mehr Zeit opfern als unbedingt notwendig!

Im Gegensatz dazu gibt es andere, die großzügiger sind und gern immer ein wenig eher kommen, noch vor dem Programm. Und wenn es nur deshalb ist, selbst innerlich gut vorbereitet zu sein. Aber vielleicht auch, um den Gastgeber oder Veranstalter zu ermutigen. Oder um sich nützlich machen zu können mit ein paar letzten Handgriffen.

Oder um mit jemandem ins Gespräch zu kommen.

Vielleicht mit einem, der gerade deshalb auch ein wenig früher kam. Der jemand braucht, der zuhören und vielleicht auch mitbeten würde.

Etwas früher da sein schafft Raum und Ruhe.

Gibt Möglichkeiten, sich zu kümmern.

Kostbare Zeit.


Kommentar

Anna

Da ich eine “notorische” Zufrühkommerin bin, habe ich überlegt, wie es mir jedesmal geht, wenn ich auf jemand, der unpünktlich ist, oft viel zu spät kommt, warte. Ich fühle mich dann nicht wertgeschätzt, meine Zeit verschenkt, aber einseitig. Für mich geht es um WERTE, die sich ja ziemlich verschoben haben im Laufe der Zeit. Und wie du schon schreibst: ist es mir wichtig, wo ich hingehe, mit wem ich mich treffe, mir Zeit für ein Gespräch zu nehmen?…….. in diesem Sinne - achten wir auf die kostbare Zeit.

Die nützliche Krise

  300 Wörter

Du kannst eine hinreißende Botschaft hören, ein ergreifendes Buch lesen, eine revolutionierende Erkenntnis gewinnen.

Und dennoch bleibt alles beim Alten.

Wahrscheinlich ist die Einsicht allein nicht genug, um Veränderung herbeizuführen. Um die eingefahrenen Gewohnheiten und mentalen Bollwerke, die wir über die Jahre hin aufgebaut haben, auch den Drang nach Geborgenheit und die Angst vor dem Unbekannten, zu durchbrechen.

Wenn aber die Einsicht durch eine Krise verstärkt wird, kann der Durchbruch schon eher gelingen. Allerdings nur, wenn sie tiefer ist als unser Bedürfnis nach Sicherheit und stärker als das Zaudern vor dem Unbekannten.

Um vorwärts zu kommen, brauchen wir wahrscheinlich hin und wieder eine Zeit der Destabilisierung. Das heißt, eine richtig gute Krise.

Das Geheimnis des Erfolgs liegt dann darin, dass wir uns die Krise zum Freund machen. Dann erst kann die Lage zum Guten gewendet werden. Kann der Durchbruch gelingen, kann die Krise zum Nutzen werden.

Du lässt dich also nicht niederschmettern, akzeptierst kein Selbstmitleid, grübelst nicht nach über deine und anderer Fehler und alle Ungerechtigkeiten der Welt. Wartest auch nicht auf bessere Zeiten, sondern blickst nach vorne. Klärst deine Vision, sammelst die Kräfte.

Unternimmst den ersten Schritt.

So gesehen, kann eine Krise von unschätzbarem Wert sein.

Für den, der sich entschieden hat.

Investieren

  200 Wörter

Es ist nie zu spät um zu investieren.

Die beste Zeit, um einen Baum zu pflanzen, wäre vor 20 Jahren gewesen, sagt man. Die zweitbeste Zeit jedoch sei jetzt.

Es ist nie zu spät.

Ganz gleich wie alt du bist, du kannst heute noch mit etwas Neuem anfangen. Einen Lehrgang machen, eine Sprache lernen, eine Gewohnheit ändern, ein Haus bauen, ein Projekt ankurbeln…

In deine Zukunft investieren. Und in die Zukunft anderer.

Unser Leben ist weit bedeutungsvoller als wir normalerweise annehmen. Jeder von uns befindet sich im Zentrum einer Sphäre, in die hinein wir Einfluss ausüben. Und wir erreichen nicht nur die Leute um uns herum und während unserer Lebenszeit, sondern auch solche, die nach uns kommen.

Sie mögen nicht mehr wissen, wer den Baum pflanzte, erfreuen sich jedoch an seinem Anblick und genießen seine Frucht. Sie mögen keine Ahnung haben, wer das Haus einst baute oder das Projekt ins Leben rief, haben aber immer noch den Nutzen.

Heute noch kannst du investieren.

Es ist nie zu spät.

Mit Stress fertig werden

  500 Wörter

Schnell noch einen Telefonanruf!

Dann zum Friseur, ein Geburtstagsgeschenk kaufen, das Fahrrad reparieren, die Wäsche waschen, die Kinder abholen, das Abendessen vorbereiten, Rechnungen bezahlen, Emails beantworten… Die Liste ist endlos.

Was machen, wenn dir die Pflichten über den Kopf wachsen?

Die Frage ist: Was ist hier wirklich wichtig und dringend? Nicht alles Wichtige ist auch dringend. Und nicht alles Dringende ist auch wichtig. Und manche Dinge, die wichtig und dringend erscheinen, sind keines von beidem.

Das wären vier verschiedene Kategorien. Für jede Kategorie gibt es eine spezielle Verfahrensweise.

  1. Dringendes und Wichtiges. So etwas muss gleich oder so schnell wie möglich erledigt werden. Ohne Aufschub.

  2. Wichtiges, aber nicht Dringendes. Gib dir eine bestimmte feste Zeit jede Woche oder jeden Monat und trage sie in deinen Kalender ein. Dann erledigst du regelmäßig diese Art von Pflichten zu diesem Zeitpunkt.

  3. Dringendes, aber nicht Wichtiges. Zwei Möglichkeiten:

    a. Gib die Arbeit ab, zum Beispiel das kaputte Fahrrad an eine Werkstatt. Die Erleichterung kann die Ausgabe wert sein.

    b. Vergeude nicht deine wertvolle Zeit, die für Familie und Erholung vorgesehen ist, mit Unwichtigem. Nimm dafür auch nicht deine beste Arbeitszeit. Vielleicht kannst du die Sache während einer Wartezeit oder im Bus erledigen oder wenn du zu müde für wichtigere Aufgaben bist.

  4. Weder Dringendes noch Wichtiges. Wieder zwei Möglichkeiten:

    a. Mach gar nichts. Und denke nicht einmal daran. Unerwünschte Reklame sollte nicht erst irgendwo herumliegen, sondern unmittelbar in den Papierkorb wandern.

    b. Trage diese Aufgabe in eine spezielle Erledigungsliste für unwichtige und nicht dringende Aufgaben ein. Und dabei bleibt es. Vieles erledigt sich mit der Zeit von selbst und kann dann gestrichen werden. Oder die Sache wird später doch noch dringend und kann dann erledigt werden (siehe oben).

Damit diese Strategie funktioniert ist es notwendig, dass du dir grundlegende Klarheit über deine Prioritäten verschaffst und entsprechende Vorentscheidungen triffst. Du kannst nämlich nicht alles tun, was ständig an dich herangetragen wird.

Was also ist dir das Wichtigste im Leben? Was möchtest du erreichen oder verbessern? Warum bist du in deine Karriere eingestiegen und was verfolgst du damit? Wem möchtest du helfen oder dienen? Und wie wichtig ist das alles, das heißt, welche Rangordnung gibst du den verschiedenen Verpflichtungen? Schließlich, was kannst du von vorneherein getrost weglassen oder abgeben?

Mit der gewonnen Klarheit lässt sich dann arbeiten. Hin und wieder, wenn du gerade nicht unter Zeitdruck stehst, kannst du die Liste neu überdenken und gegebenenfalls korrigieren und so den Kopf über Wasser halten.

Und deine Ziele erreichen.

Zeit sparen

  300 Wörter

Zeit ist begrenzt, Zeit ist kostbar. Die Zeit läuft aus.

Das Leben läuft aus.

Andererseits hat uns die Zivilisation eine Menge Zeitsparer geschenkt: Waschmaschinen, Geschirrspühler, Staubsauger, Rasenmäher, Autos, Fluzgzeuge, Handys, Computer…

Wo bleibt eigentlich all die Zeit die wir ständig sparen?

Mit den Kalendern bis zum Rand gefüllt scheinen Menschen weniger Zeit denn je zu haben. Den ersehnten Treff mit einem Freund muss ich vielleicht schon mehrere Wochen vorher einbuchen.

In Wirklichkeit spart keiner von uns Zeit. Unabhängig davon was wir tun, bleibt die Zeit die uns zur Verfügung steht, immer die gleiche. Und wird immer weniger, Tag um Tag, Stunde um Stunde. Unaufhaltsam.

Die sogenannten Zeitsparer bewirken unter Umständen sogar das Gegenteil. Da können wir unser Leben ernsthaft gefährden durch zu viele zeitsparende Nahrungsmittel oder endlose, aber dennoch zeitsparende Arbeit am Computer. Ganz zu schweigen von dem Stress, der durch einen zeitsparenden Lebensstil verursacht wird. Einige verkürzen ihr Leben abrupt durch eine zeitsparende Autofahrt…

Was uns diese Zeitsparer tatsächlich bringen, ist nicht mehr Zeit sondern sind mehr Wahlmöglichkeiten. Mehr denn je zuvor können wir wählen, womit wir unsere Zeit füllen. Wählen was wichtig und sinnvoll ist.

Tun was recht ist.

Traurig nur, dass wir diese Möglichkeit oft dazu verwenden, um noch mehr Zeitsparer einzusetzen. Noch mehr Computerzeit und noch mehr Autofahrten. Und noch mehr Geldverdienen, um dann noch mehr Zeitsparer zu kaufen…

Macht das Sinn?

Loslassen

  200 Wörter

Wertlos, stundenlang über die Fehler der Vergangenheit zu nachzugrübeln.

Vielleicht glaubst du, dabei etwas zu lernen; schon möglich. Jedoch kann Reue in wenigen Sekunden erledigt sein. Und daraus eine Lehre ziehen muss auch nicht viel länger dauern. Alles darüber hinaus wird leicht destruktiv. Die Vergangenheit kommt eben nicht mehr zurück.

Nachsinnen über die Zukunft dahingegen kann sich lohnen.

Die Zukunft bietet Möglichkeiten. Zu besseren Entscheidungen, besseren Lösungen und besseren Ergebnissen. Ohne die Fehler der Vergangenheit.

Die Zukunft bietet sehr viel - für den, der loslassen kann und bereit ist.

Hast du losgelassen?

Du kannst jetzt gleich in deine Zukunft einsteigen, indem du die Vergangenheit loslässt und anfängst, über die Zukunft nachzusinnen. Also immer mit dem Blick nach vorn. Zugegeben, die eigentliche Arbeit steht dann immer noch aus.

Aber du hast einen guten Anfang gesetzt.

Radikale Schärfe

  300 Wörter

Wachsende geistliche Bewegungen besitzen oft radikale Schärfe.

Von ihrer Vision erfüllt beweisen diese Menschen Glaube, Mut, Opferbereitschaft und Zielbewußtsein. Gern verzichten sie auf Bequemlichkeiten, gehen Risiken ein und arbeiten Tag und Nacht, um ihren Auftrag zu erfüllen.

Die ersten Nachfolger Jesu waren eine solche Bewegung. Und sie sind es noch immer, das heißt, da wo sie wirklich Jesus folgen.

Leider verwässerten große Teile dieser anfänglich radikalen Bewegung mit der Zeit. Sie verloren ihre Radikalität und damit ihre Schärfe. Das gibt es auch heute, und zwar schon bei relativ jungen Bewegungen, von den alten ganz abgesehen. Man empfindet sich als allzu radikal, beflissen oder andersartig und möchte lieber etwas zurückschrauben, sich anpassen, ”normaler” werden, endlich als stubenrein betrachtet werden. Lieber auf Nummer sicher gehen und es sich einrichten in dieser Welt.

Die einstige Leidenschaft ist jedoch dahin, auch Glaube, Mut, Opferbereitschaft und Zielbewußtsein. Und damit die geistliche Kraft.

Übriggeblieben ist ein Skelett - ein institutionelles Rahmenwerk von Positionen, Prozeduren, Ritualen und Traditionen, jedoch ohne die inneren Qualitäten, die einst Wachstum und Veränderung brachten. Noch eine Weile läuft das Getriebe im Leerlauf weiter, mag sogar noch manch eine Generation überdauern, jedoch ist das Ende in Sicht und bald die vollständige Fossilisierung ein Faktum.

Als Nachfolger Jesu haben wir keinerlei Schuldigkeit, derartige Entwicklungen mitzumachen, geschweige denn selbst dazu beizutragen.

Heute ist Jesus in der Welt gegenwärtiger und wirksamer denn je zuvor in der Geschichte seit den ersten Anfängen. Und durch seinen Geist befindet er sich in ständiger Bewegung, um sein Leben an immer mehr Menschen auszugießen bis zur vollständigen Erfüllung seiner Mission - zu suchen und zu retten was verloren ist.

Mit radikaler Schärfe.

Dazu braucht er dich und mich.

Bereit zum Engagement

  100 Wörter

Jeden Tag kannst du bereit sein.

Bereit zum Engagement für andere.

Bereit…

  • zu helfen
  • eine Lösung zu finden
  • eine Situation zum Guten zu wenden
  • Hoffnung zu geben
  • zu vertrauen

Wahrscheinlich fällt keinem von uns das ganz natürlich. Aber wir können daran arbeiten. Tag um Tag. Früher oder später ist dir diese Bereitschaft so im Blut, dass du nicht mehr daran denkst.

Dann allerdings scheint es keine große Sache mehr zu sein.

Nicht für dich.

Jedoch für andere.

Liebe gegen Angst

  300 Wörter

Liebe und Angst sind Gegensätze.

Ein typisches Kennzeichen religiöser Systeme ist die Erzeugung von Angst. Angst vor Gericht, Fluch, Hölle oder Strafe.

Angst vor dem Versagen.

Vermittelt und aufrecht erhalten durch irgend eine Art religiöser Autorität oder religiösem System.

Leider gibt es das auch innerhalb des Christentums.

Als Gegensatz dazu lies bitte folgende Zitate:

  • Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe. (1 Johannes 4,18 Übers. nach Schlachter)

  • Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. (1 Johannes 4,8 Übers. nach Schlachter)

  • Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit! (Jesaja 41,10 Übers. nach Schlachter)

Der Geist Gottes und der Geist der Angst sind sich gegenseitig ausschließende Kräfte. Der Geist Gottes bringt Liebe hervor, welche die Angst überwindet.

Hier jetzt die heikle Frage:

Wenn es wahr ist, dass uns Gottes Liebe stark macht und fähig, Angst zu überwinden, welche Bedeutung hat dann diese Erkenntnis für unser praktisches Leben, zum Beispiel für die Kindererziehung?

Könnte es dann innerhalb guter Erziehung noch irgendeine Berechtigung für Drohungen und Angstmache geben?

Die Frucht deines Lebens

  300 Wörter

Wir haben einander.

Das ist alles was wir an wirklichem Wert je gehabt haben und je haben werden. Nicht mehr und nicht weniger.

Da geht es weder um Karriere noch um Besitz, Macht, Image oder Selbstwertgefühl, nicht um Konsum oder Freizeitinteressen. Weder um deine Meinung noch um deine Ideen. Auch nicht um deine Lehre.

Da geht es um deine Beziehung zu Menschen. Letztlich ist das alles was zählt, was deinem Leben Substanz gibt.

Die Frucht deines Lebens.

Es liegt bei dir, wie viel du davon hast und haben wirst. Das hängt davon ab, welcher Art deine Beziehungen sind, was du in andere investierst, welche Qualitäten du einbaust.

Und dann vom Ergebnis deiner Interaktionen. Sind sie aufbauend oder destruktiv? Stärken sie Leben oder schwächen sie? Bist du in erster Linie ein Geber oder ein Nehmer?

Es liegt ganz bei dir.


Kommentare

Steffi

Egmont, Du sprichst mir aus der Seele. Schon lange habe ich ein Lieblingszitat (ich sammle Zitate die mir zusagen in einem Büchlein) zu diesem Thema. Von Wilhelm von Humboldt ist folgender Ausspruch überliefert:

“Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, welche dem Leben seinen Wert geben.”

So ist es. Ich habe schon zweimal bei Hochzeiten in der Familie einen Fingerabdruck - Baum (Gemeinschaftsbild) über den Abend entstehen lassen, als Geschenk der Gäste ans Brautpaar. Und dann genau dieses Zitat darunter geschrieben.

LG von Steffi Und: FROHES NEUES JAHR!

Entscheidung des Herzens

  200 Wörter

Du kannst keinen in den Himmel hinein argumentieren.

In geistlichen Dingen hat Argumentieren immer nur kümmerliche Wirkung, ist wohl meistens sogar schädlich.

Da gibt es für jedes Argument mindestens ein Gegenargument, und damit für deinen Kontrahenten einen weiteren Stein für sein Verteidigungswerk.

Hier zu argumentieren setzt voraus, dass wir durch Logik und Willen einen Menschen verändern können - und zwar von innen her.

Und sollten wir tatsächlich einmal als Sieger aus einem Duell hervorgehen, was wäre dann schon gewonnen? Wahrscheinlich gäbe es lediglich einen Besserwisser mehr, (so einen wie dich und mich in diesem Fall).

Jedoch gibt es einen anderen Weg.

Der Weg nach vorn, so scheint mir, geht über den Aufbau einer Beziehung. Über eine demütige Haltung des Respekts und der ehrlichen Anteilnahme. Über die Bereitschaft zu dienen. Über das Entstehen von Glaubwürdigkeit durch Beständigkeit und durch Übereinstimmung von Lehre und Leben.

So wächst Vertrauen, reift die freudige Bereitschaft heran, Jesus zu folgen. Und dann die Entscheidung.

Eine Entscheidung des Herzens.

Wie eine Gemeinde starten?

  400 Wörter

Das gängige Konzept scheint zu sein:

  • Miete einen Saal
  • Engagiere Sprecher und Lobpreisteam
  • Versammle möglichst viele Leute

Jedoch gibt es einen ganz anderen Weg.

Du brauchst nämlich nichts von alledem. Nicht einmal Geld. Auch kein Programm und keine Zuhörerschar.

Vielmehr fängst du ganz von vorne an. Du setzt einen Prozess in Gang, indem du Jünger machst. Da genügt es zunächst, dass du einen einzigen Menschen zu Jesus führst und damit zur Bekehrung. Und dann wieder einen und noch einen. Immer jeweils nur einen oder zwei, vielleicht auch mal ein Paar oder eine Familie.

Durch dein Beispiel zeigst du ihnen, wie sie mit anderen dasselbe machen können.

Eure Basis ist der Küchentisch. Hier versammelt ihr euch, esst gemeinsam, betet, lehrt und ermutigt einander. Teilt euer Leben.

Euer Wirkungsfeld sind eure Freunde, Bekannten und Kollegen. Dann auch die Stadt, ihre Straßen und Plätze, die Parks, Einkaufszentren, Restaurants und Cafés, die Clubs und Umkleideräume der Fitness-Centers… wo immer ihr Leute treffen könnt.

Früher oder später entsteht so eine Gemeinschaft von Jüngern.

Das ist Gemeinde Jesu.

Zwar scheint es leichter, schneller und lohnender zu sein, einen Saal zu mieten, Sprecher und Mitarbeiter zu engagieren, genügend Wirbel zu machen, um eine Zuhörerschaft zusammenzubringen, und das dann Gemeinde zu nennen.

Die Frage ist jedoch, was Jesus so etwas nennen würde.

Und - wie würde er es machen?


Kommentare

Irmi

Gründe Gemeinde - und du hast vielleicht Jünger. Mache Jünger - und du hast immer Gemeinde. Lieber Egmont, und aus eigenem Erleben ergänze ich gerne, dass am Küchentisch auch aus alten Kirchgängern noch Jünger werden. Sehr lieber Gruß aus Ulm! Irmi

Egmont

Danke, Irmi. Wäre es für einen Pastor nicht interessant zu wissen, ob und wie viele Jünger er in seiner Gemeinde hat? Da stellt sich natürlich die Frage, wie man erkennen kann, dass jemand ein Jünger ist, bzw. nicht ist. Wäre es nicht wert, auch dieser Frage nachzugehen? Ich denke, dass die Antwort mehr Aufschluss über die Stärke einer Gemeinde geben könnte, als die Zahl der Gottesdienstteilnehmer oder Mitglieder oder die Höhe der Gaben, worüber wohl die meisten Pastoren sich gut informieren lassen.

Mut zur Entscheidung

  200 Wörter

Manchmal ist Veränderung notwendig. Und damit eine neue Entscheidung.

Das gilt auch für die Nachfolge Jesu. Der generelle Kurs mag zwar feststehen, jedoch bleibt gerade bei Jesus nicht immer alles beim Alten. Hin und wieder ist eine neue Entscheidung fällig.

Warum kann es so schwerfallen, diese Entscheidung zu treffen?

Vielleicht, weil meine frühere Entscheidung dann hinfällig würde? Weil meine bisherigen Überlegungen, Gewohnheiten, Überzeugungen oder Prioritäten dann womöglich verkehrt erscheinen?

War denn alles bisherige falsch?

Nicht unbedingt. Wahrscheinlich war es sogar gut und richtig aufgrund der Information, die ich damals hatte. Aber jetzt weiß ich mehr. Jetzt verstehe ich besser.

Und deshalb ist jetzt eine neue Entscheidung fällig.

Da stehe ich vor der Wahl. Werde ich die Entscheidung treffen, auch wenn ich jetzt noch nicht überblicken kann, was dann auf mich zukommt? Oder werde ich an meiner bisherigen Überzeugung oder Tradition oder Gewohnheit festhalten? Aus Bequemlichkeit? Oder aus Furcht vor dem Unbekannten oder der Meinung anderer? Was wird meine Familie, was werden meine Freunde sagen? Werde ich alles beim Alten belassen, aus Feigheit?

Manchmal erfordert es Mut, eine neue Entscheidung zu treffen. Auch Demut.

Und Vertrauen auf die Stimme des Herzens.

Gebrochenes Vertrauen

  400 Wörter

Gebrochenes Vertrauen schmerzt!

Wir können einander beglücken, aber auch ins Unglück stürzen. Sich auf Menschen einzulassen ist riskant. Je mehr du liebst, desto verwundbarer bist du.

Desto größer der Schmerz.

Am schlimmsten, der Schmerz gebrochenen Vertrauens. Die lebenslängliche Verwundung.

Willst du also auf Nummer sicher gehen, dann halte dich weg von Menschen. Engagiere dich nicht, trage keine Verantwortung, unterdrücke deine Gefühle, bleibe unerreichbar. Halte die Maske. Sei cool.

Aber welch ein Leben wäre das!

Keiner von uns ist eine Insel. Wir brauchen einander. Wir sind dazu geschaffen, Liebe zu empfangen und Liebe zu geben. Und gerade darin unsere höchste Erfüllung zu erfahren.

Das erfordert Mut.

Deshalb, lass dich nicht einschüchtern durch negative Erfahrungen. Zieh dich nicht zurück. Nimm das Risiko auf dich, immer und immer wieder. Bleibe verwundbar.

Und bereit zu leiden.

Du magst dir wie ein Verlierer vorkommen. Was wäre jedoch die Alternative?

Was könnte Jesus besser machen?


Kommentare

Anna

Lieber Egmont, in diesem Thema steck ich mitten drin und meine Reaktion bei schmerzlichen Erfahrungen oder Begegnungen, war meistens der Rückzug, der mich allerdings nicht weitergebracht hat in meiner seelischen Entwicklung. Jetzt lerne ich, es anzunehmen, auszuhalten, anzuschauen, was dahinter steckt. Den Menschen, der bei mir die schmerzhaften Punkte drückt, trotzdem zu lieben und nicht ihn für meinen Schmerz verantwortlich zu machen. Den Schmerz zulassen, ihm seinen Platz geben und lernen bedingungslos zu lieben - auch all die anderen Menschen um mich, ist jeden Tag eine neue Herausforderung. So bleiben Glaube - Hoffnung - Liebe, aber die Liebe ist das Größte. Und das Herz kann sich öffnen.

Egmont

Liebe Anna! Vielen Dank für deinen offenherzigen Kommentar. Du hast so Recht, wenn du die Herausforderung annimmst. Der Preis scheint hoch zu sein, dennoch ist es die einzige Art, daran zu reifen und nicht bitter zu werden. Keiner von uns geht durchs Leben ohne Verwundungen. Die kommen, ob wir wollen oder nicht. Entscheidend ist, was wir damit machen. Jesus ist auch nicht ohne davon gekommen, hat seine Jünger, die ihn im Stich liessen, dennoch nicht fallen lassen und hat gerade so die Welt verändert und ist selbst dabei nicht untergegangen. Ich denke, wenn wir dem Herrn einmal begegnen werden, dann haben wir so etliche psychische Narben aufzuweisen. Die sind dann aber nicht mehr wichtig, sondern nur, dass wir die Liebe bewahrt haben und die Freude, die von ihm stammt.

Dein Einfluss wirkt.

  300 Wörter

Du kannst Dinge verändern. Zum Besseren hin.

Das Vertrauen das du schenkst, die Freude, die du teilst, die Liebe, die du investierst, den Standard, den du setzt, das Problem, das du löst… haben alle Potential, Dinge und Situationen zu verändern, und zwar zum Besseren hin. Können Ansporn nach vorn sein.

Zum Segen für dich und für andere.

Irgendeiner lässt sich anstecken und macht etwas ähnliches. Macht weiter. Und wieder werden Dinge verändert und Menschen erreicht. Einige von ihnen machen ihrerseits weiter, spornen an und verändern. So geht es weiter und weiter. So zieht dein Einfluss Kreise.

Wie Wellen auf dem Wasser.

Manchmal entsteht eine immer stärkere Bewegung, in die nach und nach Hunderte, wenn nicht gar Tausende einbezogen werden.

Über Generationen hinweg.

Wahrscheinlich wirst du dafür nie öffentlich gewürdigt. Dennoch kann dein Einfluss stark sein, auch wenn du nie erfahren wirst, genau wie stark. Noch viel weniger kannst du steuern, was am Ende dabei herauskommt.

Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, frei zu geben und dann loslassen zu können. Nichts zurück zu erwarten. Nichts im Griff zu halten, nichts messen und zählen zu wollen.

Der Versuchung zur Kontrolle zu widerstehen.

Gib frei weiter, was du hast. Lass andere die Vorteile genießen und dann ihrerseits etwas davon weiter geben. Um auch das schließlich loszulassen.

Irgendwann bist du selbst nicht mehr dabei. Es geht dann auch ohne dich weiter. Letztlich aber doch durch dich - aufgrund deines Anstoßes. Dank dir.

Zum Segen für viele.

Und Ihm zur Ehre.

Worauf es wirklich ankommt - Teil 3

  300 Wörter

Du bist ein Nachfolger Jesu? Dann wäre für dich sicher die Frage aktuell:

Worauf kommt es denn Jesus wirklich an?

Er selbst sagte, er wolle nur eines: Den Vater im Himmel ehren und dessen Willen tun.

Das heißt im Klartext: Menschen lieben.

Lieben bedeutet für Jesus, Leben zu teilen und Leben zu geben.

Noch ist der Vater dabei, die Menschheit auf seine Ewigkeit vorzubereiten, auf die Gemeinschaft mit ihm. Er liebt uns und will uns zu seiner Familie machen. Dafür gab Jesus sein Leben.

Heute geschieht das in der Kraft seines Geistes und durch Menschen, die seine Liebe bereits angenommen haben. Durch die Nachfolger Jesu.

Somit bist du ein Vermittler der Liebe des Vaters. Du hast den Auftrag Jesu angenommen und sollst Menschen lieben, so wie er sie liebt, das heißt:

Dein Leben teilen - dein Leben geben.

Du kannst deine Hände erheben und Loblieder singen, tagelang fasten und Stunden im Gebet verbringen, um den Vater zu ehren - gut! Auch das hat seinen Platz.

Wenn du dich aber nicht um Menschen kümmerst, die der Vater erreichen will, dann geht es dir eigentlich nur um dich selbst. Um deine eigene Geistlichkeit und deine eigene Errettung.

Du kannst nicht Gott dienen, ohne Menschen zu lieben.

Worauf es Jesus wirklich ankommt? - Bei ihm ist das eindeutig.

Wie ist das bei dir?

Worauf es wirklich ankommt - Teil 2

  300 Wörter

Du kannst Karriere machen, Position, Reichtum und Anerkennung anstreben, auch bedeutenden Einfluss in deinem Dienst für den Herrn. Wenn jedoch deine menschlichen Beziehungen dahinsiechen…

Dann ist alles für die Katz.

In Menschen zu investieren ist das Beste, das du tun kannst. Du gibst ihnen deine Zeit, Kraft und Mittel, was immer du hast.

Letztlich gibst du Liebe.

Liebe ist die einzige Währung mit Ewigkeitswert. Wobei dein Vermögen steigt, je mehr du gibst.

Wie bei allen Investitionen geht es da nicht ohne Risiko ab. Leute können dich enttäuschen, betrügen oder einfach links liegen lassen. Da liebst du vielleicht einen Menschen von ganzem Herzen, der dich dann doch eines Tages betrügt. Oder sich hasserfüllt gegen dich wendet.

Eine unsichere Sache also?

Lass dich nicht beirren. Der wirkliche Ertrag deiner Investitionen wird früher oder später sichtbar, falls nicht in dieser Welt, dann doch spätestens in der kommenden.

Jesus war sich dessen bewusst. Auch er konnte sich nicht völlig auf Menschen verlassen, auch nicht auf seine eigene Familie und seine besten Freunde. Jedoch hörte er nie auf, sein Leben an Menschen hinzugeben, trotz Verleumdung, Hass und Verfolgung.

Er hörte nie auf zu lieben; das kostete ihm das Leben.

Gäbe es etwas Besseres für dich?

Worauf es wirklich ankommt - Teil I

  200 Wörter

Höchstwahrscheinlich ist es nicht die öffentliche Meinung.

Auch nicht, was gerade so in der Luft liegt, zum Beispiel der heißeste Skandal oder die letzte Sensation aus der Retorte der Medien. Oder der coolste Design oder hippste Modetrend, dem zur Zeit alle nachrennen. Auch ganz bestimmt nicht die Fußballergebnisse des letzten Wochenendes.

Worauf es wirklich ankommt, ist wahrscheinlich nicht das, was dir im Augenblick versucht die Zeit zu stehlen.

Vielmehr ist es das, was du im Hinblick auf die Bestimmung deines Lebens in deinem Inneren nährst, in dem du, deinen Werten getreu, geduldig und fleißig, Stück um Stück deinen täglichen Pfad herausmeißelst und damit auf längere Sicht auch den Weg deines Lebens. Du setzt deine Bestimmung und deine Ziele um in tägliches, konkretes Handeln hier und jetzt.

Du tust eben, was notwendig ist.

Und dabei überwindest du sowohl inneren als auch äußeren Widerstand: deine eigene Trägheit, Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit, auch die Bange ums Geld und die Furcht vor Leuten und ihrer Ablehnung.

Du bist zuversichtlich und freudig.

Denn du weißt, dass du das Rechte tust.

Zeit für Pause

  300 Wörter

Auch in Schweden ist jetzt der Sommer endlich eingtroffen und damit die Zeit für eine Pause.

Für Åsa und mich bedeutet dies, alle regelmässigen Verpflichtungen und Engagements auf die Seite zu schieben und außer zu essen und zu schlafen einmal etwas anderes zu tun.

Das ist unsere Art zu ”ruhen”.

Dazu gehört, auf kürzere oder längere Reisen zu gehen, Freunde und Verwandte zu besuchen, ein paar Wochen in meiner Heimatstadt München zu verschwenden, in den Alpen wandern zu gehen und neue Erlebnisse zu suchen. Dieses Jahr wollen wir ins südliche Koratien mit Dubrovnik als unserem Stützpunkt.

Dazu gehört auch, dass mein Blog für eine Weile ruhen wird, sagen wir bis Ende August.

Ihr könnt uns jedoch jederzeit über Mail oder Telephon erreichen und wir freuen uns über jeden Kontakt. Ihr könnt euch auch auch mit uns verabreden, falls ihr an einem Besuch oder anderweitigem Treffen interessiert seid.

Schließlich möchte ich euch noch um einen Gefallen bitten. Würdet ihr mir bitte helfen, meine Schreibereien zu überdenken und eine Entscheidung darüber zu treffen, wie es damit weitergehen soll? Das könnt ihr machen, indem ihr mir unten in den Kasten einen kleinen Kommentar schreibt. Falls ihr zum Schreiben gerade nicht aufgelegt seid oder keine Zeit habt, dürft ihr euren Kommentar auch ganz kurz halten, auch superkurz mit nur einem Wort.

Dann schreibt ihr entweder ein JA oder ein NEIN.

Mit einem JA würdet ihr mich ermutigen, in etwa so wie bisher weiterzumachen, ein NEIN würde bedeuten, dass ich jetzt getrost damit aufhören kann.

Vielen Dank für eure Antworten.

Dann wünsche ich euch noch ein schönen Sommer und erholsamen Urlaub. Ich werde Ende August wieder von mir hören lassen.

Liebe Grüße Egmont

Lass die Predigt nicht vergeblich sein.

  900 Wörter

Hast du jemals versucht, die Gewohnheiten eines Menschen zu ändern und bist nicht angekommen? Also, du hattest die besten Argumente, aber nichts half?

Wahrscheinlich werden Gewohnheiten nicht in erster Linie durch Argumente oder Logik geändert. Wirkliche Veränderung entscheidet sich auf einer weit tieferen, emotionalen oder wahrscheinlich auch geistlichen Ebene, dort wo auch Mut und Furcht, Vertrauen und Misstrauen, Glaube und Zweifel ihren Sitz haben.

Mir scheinen die meisten von uns in der Regel wenig geneigt zu sein, eine Gewohnheit ändern zu wollen. Da mag es Etliches geben, mit dem wir bei uns selbst nicht ganz zufrieden sind, dennoch soll alles am liebsten beim Alten bleiben. Das ist sicherer und auch bequemer. Da weiss man, was man hat und hofft, dass es nicht schlimmer wird.

Dies ist die Situation, vor die jeder Prediger gestellt ist. Während wir als die Zuhörer zu seiner Predigt zustimmend den Kopf nicken, hat unser Inneres schon die beabsichtigte Veränderung abgeblockt. Und um nicht als gleichgültig oder halbherzig zu gelten, fliehen wir in die Vorspiegelung. Gute Predigten zielen jedoch auf Veränderung ab, nicht nur der Gedanken sondern auch der Taten, und damit der Gewohnheiten.

Wie bringen wir es fertig, Woche um Woche zuzuhören und dabei unberührt zu bleiben?

Die Erklärung dafür ist, dass Zuhören ohne anschliessendes Handeln auf die Dauer zu passivem und ritualisiertem Verhalten führt. Und je mehr Predigten wir dann noch hören, umso tiefer versinken wir in dieser Passivität. Es tritt eine Art Immunisierung gegen die Botschaften ein, wir verlieben uns in den Status quo und richten es uns bequem ein.

Wenn nur noch Selbstbestätigung und Selbstzufriedenheit das Ergebnis sind, hat jede Predigt ihr Ziel verfehlt, wirkt direkt schädlich auf die geistliche Gesundheit der Zuhörerschaft.

Wir betrügen uns selbst, wenn wir meinen, irgendetwas erreicht zu haben, indem wir lediglich zuhören und gedanklich zustimmen.

Andererseits, wenn wir aufrichtig zur Veränderung bereit sind, können gute Predigten sehr nützlich und inspirierend sein, können helfen, zu einer guten Entscheidung zu kommen und wirkliche Veränderung herbeizuführen.

Allerdings, ob das geschieht, liegt ganz bei dir und bei mir.


Kommentare

Wilfried

Ähnlich verhält es sich mit Bibeltexten, die im falschen Zusammenhang zitiert werden. Beispiel: 1. Kor. 2,9 : “Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört……” Wie oft habe ich versucht in Gemeinden klarzustellen, dass Paulus hier eindeutig von der unglaublichen Schönheit der Erlösung spricht, und nicht von irgend etwas Zukünftigem im Gottesreich. Und schon in der folgenden Woche ist der Text wieder genauso falsch zitiert worden wie immer!

Das Problem liegt wohl darin, dass wir gerne anders wären, ohne anders werden zu müssen. Also, wieviele Raucher wären gerne Nichtraucher, aber das Rauchen aufzugeben schaffen sie nicht. Ich würde gerne auf der anderen Spur fahren, aber die Energie zum Spurwechsel bringe ich nicht auf. Das geht tiefer. Da müssen die Umstände schon dramatisch schlecht werden, damit ich endlich einen Wechsel vornehme.

Hier noch ein positives Beispiel: Vor 2 Jahren hatten wir eine Predigtreihe über Nehemia. Und ich hatte auch an einem dieser Sonntage gepredigt, und zwar darüber, dass das Volk sich bei Nehemia über die schlechte Versorgungslage beklagt hatte: “das Volk schrie zu Nehemia”. Ich hatte der Gemeinde gesagt, wenn es euch schlecht geht, müsst ihr vielleicht auch zuerst einmal schreien, damit wir überhaupt wissen, dass euch etwas fehlt. Prompt meldete sich eine Familie bei unserer Pastorin, weil sie ein kaputtes Dach hatten, aber kein Geld es reparieren zu lassen. Innerhalb einer Woche spendete jemand neue Dachschindeln und ein Trupp Handwerker aus der Gemeinde hat in der Freizeit das Dach komplett neu gedeckt. Mir haben sie später gesagt, dass sie ohne meine Predigt nie den Mut aufgebracht hätten, ihre Not herauszuschreien. Predigen ist also nicht immer für die Katz!

Egmont

Danke, Wilfried! Schönes Beispiel. Aber auch das negative ist treffend. Ich predigte einmal einzig und allein darüber, was wir ”in Christus” sind, nicht also was wir sein oder machen sollten. Hinterher lobte mich eine Schwester wegen der ”guten Predigt”. Als ich sie fragte, was sie denn daraus mitgenommen habe, sagte sie: ”Dass wir in Christus sein sollen”. Mich hätte es fast umgehauen. Die Predigt konnte an ihrem alteingeschliffenen Sprachgebrauch nichts ändern. Vielleicht meinte sie das Richtige, konnte es aber nur auf ihre althergekommene Weise ausdrücken.


Doris

Hallo Egmont, das sind ja wirklich revolutionäre Erkenntnisse! Ich bin gespannt auf die Fortsetzung: “Was sind denn nun die Voraussetzungen dafür, dass wir auch zu Veränderung bereit sind?” Ich vermute mal, dass es was mit Verfolgung und Leid zu tun hat.

Egmont

Danke für deinen Kommentar. Ich kann nicht ganz sehen, was an dem Artikel revolutionär sein sollte, oder vielleicht gar neu. Das sind eben so die Erkenntnisse, die im Umgang mit Menschen entstehen, aus der Sicht des Leitenden gesehen. Einem Pastor oder Prediger müssten sich diese Gedanken einfach aufdrängen. Lies mal Wilfried Hahns Kommentar und meine Antwort darauf.

Wie das geändert werden kann? Eigentlich könnte jeder zu jeder Zeit etwas an sich ändern, wenn er nur wollte. Die Erfahrung zeigt aber, dass wir erst dazu wirklich bereit sind, wenn wir in Not kommen, wenn also der Status quo so unbequem wird, dass wir eine Veränderung riskieren wollen. Deshalb sind Krisenzeiten gute Zeiten, weil wir dann kreativ werden und viel eher Fortschritte machen können.

Die Maske abnehmen

  1400 Wörter

Er war Pastor. Ein begabter Prediger und hervorragender Bibelschullehrer, geachtet und geliebt von Gemeinde und Familie, weithin bekannt durh seine Bücher und Seminare über Ehe und Familie.

Da geschah das völlig Unerwartete.

Eines Tages erreichte uns die Nachricht, er hätte Frau und Kinder verlassen und seinen Dienst aufgegeben. Er sei in ein fernes Land gezogen, um dort wieder ganz von vorne anzufangen. Ein Schock für uns alle, für seine Gemeinde und Mitarbeiter, völlig unerwartet selbst für seine Familie und engsten Freunde.

In einem Brief beschreibt er seine Desperation. Er sei längere Zeit deprimiert gewesen, habe sich als Versager gefühlt und ernsthaft vorgehabt, sich das Leben zu nehmen.

Die letzten drei Jahre habe er eine Maske getragen, um seinen wirklichen Zustand zu verbergen, habe jedoch versucht seinen Pflichten nachzugehen, so gut er es vermochte. Aber das könne er jetzt nicht mehr.

Die Maske müsse herunter.

Tragisch und alarmierend! Der Fall mag außergewöhnlich erscheinen, zumindest in seiner letzten, schockierenden Konsequenz. Jedoch ist eine Maske zu tragen nichts Ungewöhnliches, auch nicht unter Gläubigen. Tatsächlich scheinen gewisse kirchliche Kulturen ein derartiges Verhalten sogar noch zu begünstigen.

Man braucht jedoch nicht Pastor zu sein, um in diese Grube zu fallen. Jedem könnte das passieren.

Die Frage bleibt: Warum ist das so? Und warum ist es so häufig? Was können wir aus dieser Tragödie lernen?

Die Ursache scheint Angst zu sein. Die Angst zu versagen, dann entlarvt und abgelehnt zu werden. Die tiefer liegende Ursache mag eine Diskrepanz sein zwischen dem inneren und äußeren Leben eines Menschen, zwischen dem was man leisten möchte oder glaubt leisten zu müssen, zum Beispiel aufgrund einer Position, und dem wozu man tatsächlich imstande ist.

Um den Mangel zu vertuschen, greift man zur Maske, gibt vor, etwas zu können was man nicht kann, oder jemand zu sein, der man nicht ist.

Wir könnten es Heuchelei nennen. Jedoch gibt es da noch einen Aspekt.

Könnte eine weitere Ursache die Kluft sein, die durch die Erwartungen der Leute um diese Person herum geschaffen wurde? Die Person selbst mag völlig ehrlich sein und niemandem etwas vormachen wollen, jedoch wird ihm eine Rolle zugeschrieben, die er nicht spielen kann.

Man hat sich von diesem Menschen ein Bild gemacht und erwartet jetzt, dass er diesen Erwartungen entspricht.

Ein solches Bild könnte im Fall eines Pastors das Bild von einem starken, geistlichen Leiter sein, einem Apostel oder Propheten oder Wundertäter, die Erwartung so zu sein wie dieser oder jener Superpastor. Man erwartet sich schnelles Gemeindewachstum oder wunderbare Erlebnisse, die den Glauben bestätigen, ein Gefühl der Nähe Gottes vermitteln oder irgendwie anders geistliche oder auch gefühlsmäßige Höhepunkte schaffen.

Man erwartet vom Pastor, dass er etwas bietet, was man möglicherweise im eigenen Leben vermisst.

Ganz gleich, ob es sich um eine Projektion von Erwartungen oder um eine Art Kompensation für den eigenen Mangel handelt, so wird deutlich, dass eine Tragödie wie die oben beschriebene nicht nur auf das Verhalten eines einzigen Menschen zurückzuführen ist. Da kann auch das soziale Umfeld eine Rolle spielen, insbesondere wenn hochgespielte Erwartungen eine entscheidende Rolle spielen.

Die Verantwortung trifft beide Gruppen, sowohl diejenigen, welche diese Erwartungen ins Leben gerufen und geschührt haben als auch diejeningen, die sie unreflektiert aufgenommen und verstärkt haben.

Wie können wir unsere Masken loswerden?

Zunächst durch Einsicht. Wir brauchen keine geistlichen Superstars und Bühnenhelden zu sein. Wir brauchen keine außergewöhnlichen Erfolgsgeschichten vorweisen, mit denen wir uns selbst und anderen unsere Tüchtigkeit beweisen wollen.

Nicht das Außergewöhnliche, sondern das Alltägliche ist schließlich das, was unser Leben ausmacht.

Das sind die täglichen Routinen und Gewohnheiten, die tausend kleinen Freuden, die stille Zwiesprache mit unserem Vater im Himmel, die Gewissheit des Angenommenseins, die tägliche Dankbarkeit… die Gnade, aus der wir leben und die unsere Gemeinschaft trägt.

Da braucht keiner dem anderen etwas vorzumachen. Vielmehr können wir in Geduld und Liebe einander vergeben und uns selbst und andere annehmen und uns so vom Joch falscher Erwartungen und hochgezüchteten Leistungsdrucks befreien.

Auch vom geistlichem Leistungsdruck.

Die Maske abzunehmen ist dann keine Schande, sondern ein erster Schritt in die Freiheit eines authentischen Lebens.


Kommentare

Günter und Christine

Volltreffer!

Meines Erachtens kommt das daher, dass man als Mensch, immer noch, oder auch immer wieder in die Falle fällt, Gott in dem Menschen (Pastor und ähnliche Dienste) zu sehen. Was ja auch nicht ganz falsch ist, man muss es halt differenziert sehen. Der Druck, der dadurch auf diese Menschen fällt, ist unerträglich, da es ja auch vom Schöpfer so gar nicht vorgesehen wurde. Und somit hat derjenige einen untragbaren Zustand/Druck, das keiner lange aushält und es somit zu solchen Auswüchsen kommen kann. Das verhält sich wie in der säkularen Welt mit den Stars. Viele Stars werden ja auch erst vom Publikum zum Star gemacht und die können dann ja auch gar nicht mehr anders. Der Werbespot vom Bundestrainer Joachim Löw, bringt dies auch zum Ausdruck, der dort sagt, wenn Du etwas erreichst, schauen alle auf dich und je mehr du erreichst, je mehr erwarten die Menschen von DIR (anstatt von Gott). https://www.youtube.com/watch?v=B-pD_5P0FC4

Das ist eine große Herausforderung dem man als Mensch gar nicht gewachsen sein kann. Die Selbstmordrate bei den Stars, ist ja eigentlich auch unerklärlich, so aber eben doch verständlich. Und so auch in den Gemeinden. Das passierte zumindest auch mir immer wieder, weil man ja auch dem Menschen sehr dankbar ist, dass er einem Gott so nahegebraucht hat und dabei macht man dann den Mensch auch gleich selbst zu einem Gott, wenn auch unabsichtlich. (Das ist dir von uns ja auch passiert, Sorry! War ja nur gut gemeint, aber eben falsch) So ganz nebenbei passiert das auch den Frauen gegenüber den Männern und wahrscheinlich auch umgedreht, dass Sie das was Sie von Gott erwarten sollten, vom Ehemann erwarten. Viele Eheprobleme kommen wohl auch daher. Das fällt alles unter Götzendienst, den wir leider wohl doch noch immer betreiben. Da könnte man schon fast unendliche Beispiele aufzählen. Gut dass Du das mal so Publik gemacht hast, DANKE! Hoffentlich lernen wir daraus!!!

Liebe Segensgrüße / Günter & Christine


Heike

Egmont, das ist ein weites Feld, das du da ansprichst, mit vielfältigen Ursachen. Jeder von uns wünscht sich diese Freiheit, ganz und gar offanbar zu leben, denn dazu wurden wir geschaffen. Das wäre unsere “natürliche” von unserem Vater vorgesehene Lebensweise. Frei. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich in dieser Freiheit lebe, dass ich nie das Bedürfnis nach einer Maske, nach einem Schutz habe. Aber da bin ich noch nicht angekommen, wie so viele. Ich muss mich damit trösten, dass es mir besser gelingt als in der Vergangenheit.

Ich persönlich glaube, dass der Aspekt der Angst der schwerwiegendste Grund ist, warum wir es nicht immer wagen, mit unseren Schwächen offen vor anderen zu leben. Zu oft haben wir erlebt, dass Menschen uns nicht mit Barmherzigkeit begegnen. Es erschrickt mich ein wenig, wie viele Jahre es gedauert hat, bis ich in meinem Herzen ohne Beben glauben konnte, dass mein himmlischer Vater mir mit liebenden barmherzigen Blicken in die Augen schaut – trotzdem er die Tiefen meines Herzens kennt?! Er ist so anders als Menschen und die Erfahrungen, die wir mit diesen gemacht haben – so wunderbar anders! Wie viel schwerer ist es, auf die Barmherzigkeit der Menschen zu setzen. Oder aber sich frei zu machen von der Frage, was diese über uns denken. Letzteres hielt ich immer für erstrebenswert. Heute bin ich mir da nicht mehr so sicher. Natürlich bedeutet es mir etwas, was z.B. meine engsten Freunde über mich denken. Ihre Gedanken und Worte sind mir doch auch sonst kostbar und nicht egal!

Ich empfinde deine Worte als einen liebevollen Anstoß an uns alle, da anzusetzen, wo jeder von uns etwas ändern kann. Wie gehen wir mit den Schwächen anderer um, wie reagieren wir, vor allem was sagt unser Herz. Ist mein Herz bewegt in Betroffenheit und mit dem Wunsch, eine helfende Hand zu reichen, wenn ich sehe, wie jemand gefallen ist? Wohl wissend, dass mir dasselbe hätte passieren können. Mein innigster Wunsch an meinen himmlischen Vater ist es, dass er uns die Augen unseres Herzens öffnet, dass wir Menschen so sehen können, wie er sie sieht – in allen Lebenslagen. ER hat uns gemacht, damit wir FÜREINANDER da sind. In diesem Sinne vielen Dank für deine Worte

Heike

Wie viel Stabilität wollen wir?

  500 Wörter

Ein wesentliches Kennzeichen von Organisationen jeder Art ist das Streben nach Stabilität. Das gilt auch für kirchliche Gemeinden und Hausgruppen.

Stabilität vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Erfolg, begrenzt Konflikte, ebnet für Frieden und macht das Leben leichter.

Wenn sich die Lage einer jungen Gemeinde oder Hausgruppe nach den turbulenten ersten Jahren schließlich stabilisiert, blicken wir gern zufrieden auf das Erreichte zurück. Was wir uns vorgenommen hatten, ist gelungen. Auch scheint die Umgebung uns langsam zu akzeptieren. Und wir wissen jetzt genauer, wie wir unsere Ziele erreichen wollen.

Wir sind auch ein Stück ruhiger geworden, oder sollen wir sagen „reifer“? Auf jeden Fall stabiler.

Jetzt gilt es, das Erreichte zu schützen. Und zwar gegen alle denkbaren und wirklichen Agitatoren und Querulanten, Besserwisser und Nörgler, auch gegen jene allzu kreativen Naturen mit ihren ständig neuen Ideen. Und dann natürlich gegen die Naivität unerfahrener Neulinge. „Lasst die Leute ruhig hereinkommen, aber nicht nach oben!“ (Zitat eines Pastors).

Denn wir wollen wirklich nicht die Fehler der ersten Zeit noch einmal machen, auch nicht endlos alles noch einmal erklären und schon gar nicht neue Fehler riskieren. Warum auch Risiken eingehen, wenn jetzt alles so schön läuft?

Dies ist jedoch der Punkt in der Entwicklung der Gemeinde, an dem wir anfangen, in unserer eigenen Vortrefflichkeit festzufahren. Wenn die Sicherung unserer Stabilität ein wichtiger Faktor wird, dem sich unser Auftrag schließlich unterordnet. Wenn wir nachlassen in unserer Bereitschaft zu lernen, Neues auszuprobieren und uns zu verändern.

Dies ist der Punkt, an dem wir die Türen langsam schließen.

Das ursprünglich rege Wachstum fängt an nachzulassen, bald ist das Plateau erreicht. Langsam, fast unmerklich, lichten sich die Reihen. Noch eine Weile genießen wir die Vertrautheit und Geborgenheit einer stabilen Gemeinschaft und die damit einhergehende Selbstbestätigung, möglicherweise gewürzt mit etwas Überheblichkeit („Wir sind doch eine gute Gemeinde und ziemlich weit vorne.”).

Dann schleicht sich Langeweile ein. Langeweile angesichts der Sterilität und Leere sich wiederholender Rituale und sich totlaufender Rhetorik. Langeweile aus Mangel an Herausforderung und als Folge der Fruchtlosigkeit.

Noch ein paar Jährchen und das Durchsnittsalter unserer Gruppe nähert sich beängstigend den Siebzigern. Und wir begreifen nicht, wie es dazu kommen konnte, auch nicht, wie wir das ändern könnten.

Dabei läge die Lösung auf der Hand. Die wäre, wieder von vorn anzufangen, wieder Risiken einzugehen, Möglichkeiten zu erproben, Herausforerungen anzunehmen, Unbekanntes zu erforschen, Sicherheiten aufzugeben…

Kurz gesagt, demütig zu werden und uns für Menschen zu engagieren mit all ihren Mängeln, Launen und Tücken und uns dabei die Hände schmutzig zu machen.

Vielleicht werden wir dann etwas von unserer Stabilität aufgeben müssen, auch die Vertrautheit und Gemütlichkeit unserer Gemeinschaft, die Bequemlichkeit, die repräsentative Würde und einiges mehr, was uns liebgeworden ist.

Wir mögen unsere Stabilität verlieren - dabei jedoch einige Seelen gewinnen und zu Jesu Jüngern machen.

Die wären die Mühe doch wert, oder?

Zahlen, Zahlen, Zahlen!

  400 Wörter

Pastoren und Gemeindeleiter interessieren sich sehr für Zahlen.

Dabei geht es ihnen vor allem um drei wichtige Größen: die Menge der Mitglieder, die Menge der wöchentlichen Gottesdienstbesuche und die Summe der wöchentlichen Einnahmen durch Kollekten und Gaben. Und dann natürlich auch darum, wie sich diese drei Größen entwickeln, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr.

Derartige Statistik kann sehr nützlich sein. Sie ermöglicht zu messen und zu vergleichen, Ziele zu definieren und auf diese Ziele hinzuarbeiten. Und sie gibt die Gewissheit von Erfolg, wenn die Zahlen steigen. Statistik scheint ein zuverlässiges und objektives Instrument zu sein, mit dem Gemeindewachstum gemessen werden kann. Wenigstens könnte man das meinen.

Da gibt es jedoch ein Problem.

Nicht alles, was für eine gesunde Gemeindeentwicklung wichtig ist, lässt sich durch Zahlen erfassen. Und was sich nicht leicht und bequem messen lässt, fällt leicht unter den Tisch, wird jedenfalls weniger beachtet.

Dabei geht es hier um Wesentlichkeiten wie geistliche Reife, Gemeinschaft, Gastfreundschaft, Nächstenliebe, Vergebungsbereitschaft, Moral, Nähe zu Gott… Oder um das, was Paulus als Frucht des Geistes bezeichnet: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Kurz: Es geht um Qualitäten, nicht um Quantitäten.

Wie aber können geistliche Qualitäten jemals in Zahlen erfasst werden? Sagt zum Beispiel die Menge von Gottesdienstbesuchen, Bibelstudien, Gebeten oder anderen Gemeindeveranstaltungen etwas über die geistliche Qualität einer Gemeinde aus? Oder können statistische Angaben über einen zahlenmässigen Erfolg gleichzeitig als geistlicher Erfolg gedeutet werden, im Sinne von Jüngerschaft und Erfüllung von Jesu Auftrag?

Denn wie steht es mit dem Auftrag?

Wenn die Zahlen das Wesentliche des Auftrages einer Gemeinde nicht erfassen, was sagen sie dann überhaupt an Wesentlichem aus? Uns was erreichen wir eigentlich, wenn wir auf eine Maximierung dieser Zahlen hinarbeiten?

Zugespitzt könnte eine Gemeinde sich fragen: Werden hier wirklich Jünger gemacht, die ihrerseits wieder Jünger machen, oder geht es hier in erster Linie um das Wachstum einer Organisation und ihrer Programme?

So gesehen könnte eine Handvoll Jünger, die den Auftrag Jesu tatsächlich erfüllen und ausleben, weit mehr ins Gewicht fallen als tausend Mitglieder oder Teilnehmer auf einer Liste.

Denn worum geht es Jesus? Ihm können wir nichts vormachen, auch nicht mit glänzender Statistik.

Aber sind wir vielleicht dabei, uns selbst zu betrügen?

Sachen oder Menschen?

  400 Wörter

Stelll dir vor, jemand gibt dir 10.000 €, mit denen du machen kannst, was du willst. Die einzige Bedingung ist, dass du das Geld noch am selben Tag ausgeben musst.

Was würdest du mit dem Geld machen?

Vielleicht denkst du jetzt an den Computer, auf den du schon lange ein Auge geworfen hast, oder an ein schickes Hifi-System oder an die letzte Version deines Handys, oder vielleicht an eine Taucherausrüstung für deinen nächsten Traumurlaub, oder an diese trendige Lederjacke…

Oder…?

Oder vielleicht gibst du das Geld lieber für ein schönes Erlebnis aus, gemeinsam mit einem oder mehreren Menschen, die dir etwas bedeuten, zum Beispiel für einen Urlaub am Meer oder im Hochgebirge zusammen mit deinem Partner oder der ganzen Familie oder einigen Freunden?

Oder könntest du dir vorstellen, das Geld einfach zu verschenken? Zum Beispiel an einen Freund, der gerade finanziell in der Tinte sitzt oder an eine alleinstehende junge Mutter und ihre drei Kinder in deiner Nachbarschaft? Oder vielleicht an einen Missionar oder eine Hilfsorganisation? Oder vielleicht willst du Geschenke kaufen für deine Kinder, Enkel, Nichten und Neffen?

Oder…?

Ganz gleich, wie du dich entscheidest, deine Wahl offenbart deine Prioritäten. Letztlich geht es um die eine Frage:

Was ist dir wirklich wichtig?

Sind es Luxus, Ansehen, Prestige und Vergnügen oder geht es dir mehr um Menschen? Um Gemeinschaft und vertiefte Beziehungen?

Und letztlich, wie lange hättest du Freude an deiner Ausgabe? Wäre das Geld schnell verbraten oder hätte es irgend eine bleibende Wirkung; würdest du vielleicht in 5, 10 oder 15 Jahren noch etwas davon haben können?

In langfristiger Perspektive ist augenblicklicher Konsum, verglichen mit menschlichen Beziehungen, meist von geringerem Wert. Sachen vergehen, Menschen bleiben.

Menschen sind immer wichtig.

Und menschliche Beziehungen können gestärkt und vertieft werden, wenn man in sie investiert an Zeit und Mühe. Und auch an Geld.

Nochmals, was würdest du mit dem Geld machen?

Ernsthaft - aufrichtig - freudig

  300 Wörter

Menschen sind spannend!

Es ist immer interessant, wenn jemand von sich erzählt. Jeder hat seine Geschichte, die es wert ist zu hören, vorausgesetzt dass der Erzähler aufrichtig und seine Geschichte wahr ist.

Wer gut zuhört, wird auch belohnt. Da gibt es immer etwas zu lernen und zu verstehen. Und man bekommt auch Gelegenheit, das Eine oder Andere aus dem eigenen Schatz hervorzuholen, sei es eine Ermutigung, ein guter Rat, ein Trost, eine hilfreiche Erfahrung oder auch nur ein wenig gesellige Mitmenschlichkeit.

Jede Begegnung birgt für beide Partner ein Potential zu lernen und zu wachsen.

Wir brauchen solche Gespräche. Gespräche über etwas, das uns wichtig ist, frei von Zwang, Selbstbehauptung und Vorspiegelungen. Frei von Manipulation und versteckter Agenda.

Wir brauchen einander, um zu wachsen. Außerdem schafft es Freude.

Andererseits gibt es kaum etwas Langweiligeres als Tratsch, ständiges Klagen oder richtende Kommentare über andere. Wen würde das nicht kraftlos und leer machen?

Wie sehen deine und meine Gespräche aus? Die Wahl, und damit die Verantwortung, liegt zu einem wesentlichen Teil bei uns.

Dies soll jedoch kein Grund zur Selbstanklage sein; es gibt immer wieder neue Gelegenheiten. Und so lange wir es ernsthaft, aufrichtig und freudig machen, kann es auf keinen Fall ganz schief gehen. Oder sagen wir lieber:

Dann wird es fast immer gut.

Feindesliebe - mit doppeltem Gewinn

  700 Wörter

Es lohnt sich wirklich, seinen Feind zu lieben.

Und das gleich zweimal!

Das soll nicht etwa heißen, dass du dir deshalb mutwillig Leute zu Feinden machen sollst; das wäre wahrscheinlich auch gar nicht nötig. Denn Leute, die uns aus irgendeinem ersichtlichen oder unersichtlichen Grund verachten, beleidigen, trakassieren, blockieren, hassen oder einfach links liegen lassen, gibt es wahrscheinlich auch ohne dass wir uns besonders darum bemühen.

Wenn es also diese negativen Beziehungen bereits gibt, warum nicht etwas Gutes daraus machen? Wer das versteht, kann dabei nur gewinnen und, wie gesagt, sogar zweimal.

Wie soll das gehen?

Hast du schon mal um mehr Liebe für die Menschen gebetet, oder um mehr Geduld oder eine andere Charaktereigenschaft? Dann ging es dir vielleicht ähnlich wie mir, dass die Erhörung darin bestand, dass der Herr dir jemanden in den Weg schickte, der dich gerade bezüglich dieser Fähigkeit aufs Äußerste auf die Probe stellte.

Anstatt also deine Gefühle für gewisse Menschen auf wunderbare Weise in ihr Gegenteil zu kehren, besorgte er dir eine Möglichkeit zum Üben. Der Herr ist ein Meister, wenn es darum geht, Negatives in Positives zu wenden - und uns dafür die Verantwortung zu geben.

Beziehen wir diese Einsicht jetzt auf unsere „Feinde”, oder sagen wir ganz allgemein, auf alle Arten negativer Beziehungen.

Fangen wir am besten mit einem unserer leichteren Fälle an. Das könnte jemand sein, der uns nur leicht irritiert oder vielleicht etwas unsympathisch erscheint. Vielleicht haben wir einen Nachbarn, Kollegen oder Verwandten, der dafür qualifizieren könnte.

Du startest deine Offensive, indem du dich dafür entscheidest, über diese Person nur noch positiv zu denken und zu reden und so nach und nach deine Einstellung gegenüber dieser Person zu ändern. Du betest auch für diesen Menschen, nicht etwa um etwas an ihm oder ihr zu verändern, sondern einfach nur um zu segnen, also Gutes über sie auszusprechen.

Vielleicht fällt dir auch ein, wie du deine neue Einstellung dieser Person gegenüber zum Ausdruck bringen kannst, vielleicht durch ein Lächeln, einen ermutigenden Blick, ein paar gute Worte, irgendeine Hilfe oder was immer dir passend erscheint. Sollte es dir inzwischen gelungen sein, deine Einstellung wirklich zu ändern, dann dürfte dies nicht schwer fallen. Vielleicht geschieht es sogar vollkommen spontan.

Vergiss nur nicht, dass du das alles nicht mit der Absicht tust, den anderen zu verändern. Du veränderst eigentlich nur dich selbst und liebst den anderen um seiner selbst willen, also bedingungslos, ohne jegliche Forderungen oder Erwartungen.

Dennoch wird dein Verhalten beim Anderen früher oder später eine Reaktion auslösen, höchstwahrscheinlich eine positive. In diesem Fall bist du dabei, einen Freund zu gewinnen. Das wäre sehr ermutigend und gäbe dir die Aussicht auf einen Volltreffer. Das wäre dein erster Gewinn.

Aber es muss ja nicht so kommen; da gibt es keine Garantie. Was machen, wenn der Andere dir immer nur den Rücken kehrt? Dann lässt du dich dadurch nicht entmutigen und machst eben trotzdem weiter, denn die Reaktion des Anderen ist nicht deine Verantwortung. Außerdem gibt es für dich noch einen weiteren Gewinn, und der ist dir immer sicher, unabhängig von seiner Reaktion.

Bei diesem Gewinn geht es nämlich nicht um den Anderen, sondern um dich, um die Entwicklung deines Charakters. Um deine persönliche Reife.

Du segnest und liebst und betest also weiter. Und Tag um Tag geschieht etwas mit dir, oder vielleicht besser gesagt, in dir. Du stellst fest, dass dich deine negativen Gefühle für diesen Menschen verlassen, ja mehr noch, dass du jetzt im positiven Sinn um diesen Menschen besorgt bist.

Wenn du das an dir beobachtest, bist du ein gutes Stück vorwärts gekommen und dein ehemaliger „Feind” hat dir sogar, ohne selbst davon zu wissen, noch dabei geholfen.

Das wäre dein zweiter Gewinn.

Damit wärest du eigentlich schon am Ziel. Aber du kannst auch weitermachen. Du könntest dir als dein nächstes Opfer einen etwas schwereren Fall vornehmen und somit auf einen weiteren Sieg zusteuern. Du könntest sozusagen „von Sieg zu Sieg” gehen.

Am Anfang mag solch ein Unternehmen oft aussichtslos erscheinen. Jedoch mit etwas Glaube und Liebe lässt es sich machen und führt immer zum Erfolg.

In den meisten Fällen sogar zu einem doppelten.

Mut und Vertrauen

  400 Wörter

Jüngerschaft erfordert Entscheidung.

Man wird nicht Jünger Jesu aus Zufall oder plötzlich aus heiterem Himmel. Man ist es auch nicht einfach, zum Beispiel durch Abstammung.

Da geht es immer um eine ganz bewusste, klare, persönliche Entscheidung.

Weder deine Eltern noch deine Freunde können das für dich erledigen. Kein anderer als nur du. Auch brauchst du dir nicht erst Zustimmung einholen, brauchst auf keinen zu warten, kannst allerdings auch niemand verantwortlich machen für eine aufgeschobene, ausgebliebene oder falsche Entscheidung.

Genausowenig die Umstände. Auch nicht Herkunft, Tradition oder Kultur, Alter, Geschlecht, Ausbildung, Begabung, öffentlihe Meinung oder was auch immer.

Was dahingegen entscheidend ist, das ist dein Vertrauen.

Dein Vertrauen auf Jesus.

Das heißt, sich ihm anvertrauen und sich darauf verlassen, dass sein Wort wahr ist und er sein Wort hält. Und dann seinem Beispiel folgen.

Jeder kann jederzeit diese Entscheidung treffen, was allerdings nicht bedeuten soll, dass es auch leicht ist. Denn vor der Entscheidung gibt es erst einmal Widerstand, schwach oder stark, auf die eine oder andere Weise.

Ganz gleich wie, eines ist sicher - du bekommst Widerstand.

Für einige kommt er von außen. Von Familie, Verwandtschaft oder Freunden. Von ihren Erwartungen, Tradtionen, Bedürfnissen - und ihren Ängsten.

Er mag sanft oder stark kommen, als beiläufige, höhnische Bemerkung oder als massive Morddrohung, oder irgendwo auf der Skala dazwischen.

Für andere kommt er aus dem eigenen Selbst. Durch angelernte Denkmuster oder aufgrund von Misstrauen und Zweifeln, oder Stolz und Selbstgerechtigkeit. Oder Gleichgültigkeit oder aufgrund irgendwelcher Gefühle, Ahnungen - und Ängste.

Der Widerstand hat viele Gesichter, im Grunde jedoch wahrscheinlich ein und dieselbe Wurzel - die Angst. Vor dem Unbekannten, vor dem was kommen mag, vor der Veränderung.

Deshalb scheint es immer leichter zu sein, sich nicht für Jesus zu entscheiden, oder die Entscheidung aufzuschieben. Oder sie vorzutäuschen, was wahrscheinlich die schlechteste Alternative wäre. Jesus hasste Heuchelei mehr als die Sünde.

Jedoch, ganz gleich wie stark der Widerstand, du kannst deine Entscheidung jederzeit frei treffen. Und du wirst auch immer Menschen finden, denen es gelingt, trotz Widerstand. Auch unter Verfolgung.

Es ist eine wichtige Entscheidung. Mit schweren und weitreichenden Konsequenzen, jedoch unvergleichlich positiven Folgen. Für dich selbst und auch für deine Umgebung. Ich kenne keinen, der diese Entscheidung bereut.

Jedoch erfordert sie Mut.

Und Vertrauen.

Zerstörender Glaube

  400 Wörter

Zerstörung ist nicht immer negativ, vielmehr oft sogar notwendig als Teil des kreativen Prozesses.

Damit Ackerland entstehen kann, muß Wald gerodet werden, Slums müssen aufgeräumt werden, bevor neue, gesündere Wohngebiete gebaut werden können, und der Sprung in eine neue Gewohnheit gelingt nur, wenn die alte aufgegeben wird.

Manchmal ist es nicht möglich, etwas Neues entstehen zu lassen, bevor das Alte niedergerissen oder aufgegeben ist. Manchmal kann man einfach auf dem Alten nicht immer noch weiterbauen.

Früher oder später wird es zu einem Konflikt kommen zwischen dem Alten und dem Neuen und wir sind vor die Wahl gestellt. Entweder passen wir uns an, gehen einen Kompromiß ein und bleiben wo wir sind sind, oder aber wir reißen ab und fangen wieder von vorne an, hoffentlich auf einem besseren Fundament.


Könnte dies auch auf unser geistliches Leben zutreffen?

Eine geistliche Erweckung wurde noch nie von Menschen ins Leben gerufen, deren Herzen an der Vergangenheit hingen. Vielmehr brach Erweckung hervor aus einer neuen Einsicht und Überzeugung heraus, einer Offenbarung oder geistlichen Begegnung. Dieses Neue verlangte nach neuen Ausdrucksformen und als Konsequenz die Übergabe oder Abschaffung der alten.

Somit baut Erweckung nicht nur auf, sondern zerstört auch.

Wenn dich das erschreckt, wird dir möglicherweise der Anschluß an das, was der Herr heute tut, nicht gelingen.

Tatsächlich ist zu gewissen Zeiten der Herr selbst einer, der „entwurzelt“, „herunterreißt“, „zerstört“ und „übergibt“, bevor er „baut“ und „pflanzt“. (Jer 1, 10)

Zugegeben, in den meisten Fällen ist es durchaus weise, sich anzupassen, Kompromisse zu schließen und eine Sache langsam zu entwickeln. Es braucht Zeit und Geduld, ein Haus, eine Familie, eine Gemeinde oder einen Betrieb aufzubauen.

Es gibt jedoch auch Situationen, wo es gilt, über eine Schlucht zu springen. Das geht nicht in kleinen Schritten.

Falls du dich in einer derartigen Lage befinden solltest, möge der Herr dir Einsicht und Mut geben.

Und Glaube zum Handeln.

Wie wirst du von Jesus geleitet?

  300 Wörter

Du bist also ein Nachfolger Jesu? Er ist dein Herr und Meister? Und dein Lehrer?

Was genau ist es denn, das er dich lehrt?

Versteh mich recht, mir geht es nicht darum, was du über ihn weißt, wann und wo er lebte, was er tat und sagte. Auch nicht um irgendwelche Lehren oder Lebensweisheiten oder was immer deine Kirche über ihn lehrt.

Die Frage ist vielmehr: Auf welche Weise färbt er auf dich ab? Wie prägt er dein Denken, deine Wertungen und Einstellungen? Und Handlungen.

Kurz: Wie leitet er dich? Ganz persönlich.

Irritiert dich diese Frage oder inspiriert sie dich?

Ganz gleich, wie deine spontane Reaktion ausfällt, wäre es nicht lohnend, darüber nachzudenken und einige deiner Punkte zu notieren, um zu sehen was dabei herauskommt?

Wäre es dir die Mühe wert?

Die Herausforderung, vor der du jetzt gerade stehst ist nicht nur, meinem Vorschlag zuzustimmen, sondern einen Bleistift und ein Blatt Papier zur Hand zu nehmen und es tatsächlich zu tun. Also nicht nur zu denken, sondern auch niederzuschreiben.

Wahrscheinlich spürst du zunächst einen Widerstand. Aber lass dich nicht aufhalten. Jeder der schreibt, kennt diesen Widerstand. Wenn du nur jetzt in Gang kommst, wird es gleich leichter gehen und du kommst in den Fluss.

Wahrscheinlich wird deine Liste länger als du jetzt noch glaubst. Sie muss jedoch nicht vollständig sein. Ein paar wesentliche Gedanken sind gut genug.

Wähle dann zwei oder drei deiner Punkte und meditiere eine Weile über jedem.

Und erlebe, wie diese einfache Übung dir Klarheit schenkt und dich stärkt.

Wie viel sind deine Ideen wert?

  400 Wörter

Gute Ideen klingen gut, fühlen sich gut an.

Gute Ideen teilt man gern mit; da finden sich immer willige Zuhörer. Jedoch bleibt eine noch so gute Idee irrelevant, so lange sie nicht getestet ist.

Der Test ist der schwerere Teil. Hier entscheidet sich, ob deine Idee der Wirklichkeit standhält oder nur Träumerei ist.

Beim Testen wird dir wahrscheinlich Einiges klarer.

Zum einen könnte der Test zeigen, dass deine Idee gar nicht so großartig ist, wie du dachtest. Andere hatten diese Idee auch schon mal und fanden sie nicht der Mühe wert, etwas daraus zu machen. Oder sie versuchten es, jedoch ohne Erfolg.

Das musst du zunächst einsehen, bevor du entscheiden kannst, ob es dir den Einsatz wert ist. Das erfordert Ehrlichkeit, Beurteilungsvermögen und Entschiedenheit.

Zweitens könnte der Test zeigen, dass sich deine Idee nicht so leicht und so schnell verwirklichen lässt, wie du dachtest. Das muss auch verstanden und verkraftet werden, bevor du einen langfristigen Plan entwerfen kannst, der den gesamten Prozess berücksichtigt.

Zusätzlich zu Ehrlichkeit, Beurteilungsvermögen und Entschiedenheit brauchst du jetzt auch noch Geduld und Ausdauer, wahrscheinlich auch Hartnäckigkeit.

Als Drittes könnte der Test dir offenbaren, dass du gar nicht so schlau bist, wie du dachtest. Das musst du erkennen, bevor du bereit bist, mehr zu lernen, mehr zu verstehen, mehr zu üben um geschickter zu werden und andere um Hilfe zu bitten. Das erfordert Demut und Hingabe.

Schließlich könnte der Test zeigen, dass deine gute Idee überhaupt nicht funktionieren kann, so wie du dachtest.

An diesem Punkt angelangt, erscheint dir dein Projekt möglicherweise als glatter Misserfolg.

Hier jedoch fängt die eigentliche Arbeit an.

Erst, wenn du jetzt nicht aufgibst, wird es dir möglich, etwas Neues zu schaffen. Das allerdings erfordert Glaube.

Die Welt braucht nicht nur Verkündiger guter Ideen. Es kommt vielmehr darauf an, dass jemand bei seiner Idee bleibt, sie testet, entwickelt und verfeinert und nicht aufgibt, bis sie funktioniert.

Ach ja! Du kannst so viel predigen wie du willst. Einen Jünger Jesu zu machen ist jedoch etwas ganz anderes.

Wie viel ist ein halbes Versprechen?

  400 Wörter

Für einen Hungernden wäre ein halber Hamburger besser als nichts.

Auch wäre für die Finanzierung eines Projekts die halbe Summe zu haben besser als gar kein Geld. Und wenn du dir für deinen Artikel 1000 Leser erhofft hast und es dann doch nur 500 werden, dann ist das doch immerhin die Hälfte und damit weit besser als niemand.

Oft ist die Hälfte besser als nichts. Aber nicht immer. Wie steht es zum Beispiel mit halben Versprechen?

Falls du zum Beispiel

  • einen Babysitter zu kommen bittest
  • ein paar Freunde zum Mittagessen einlädst
  • für dein Projekt einen Partner suchst
  • heiraten möchtest

und es bei den anderen immer nur bei einem „Vielleicht“ bleibt, dann würde ich das eine halbe Zusage oder ein halbes Versprechen nennen.

In diesen Fällen wäre das tatsächlich schlechter als gar kein Versprechen.

Bei einem „Nein“ hättest du immerhin die Möglichkeit, noch jemand anderes zu fragen. Aber mit einem „Vielleicht“ sitzt du fest.

Und weit schlimmer kann es werden.

Wenn du zum Beispiel seit Jahren deinen Kindern von gemeinsamen Sommerferien am Meer vorgeschwärmt hast… Oder wenn ein Pärchen sich im Gespräch eine gemeinsame Zukunft mit Ehe und Kindern ausmalt und einer von ihnen nach Jahren immer noch bei einem „Vielleicht“ bleibt, dann endet das unter Umständen in einer Katastrophe.

Wie ließe sich das auf die Nachfolge Jesu beziehen? Auch er erwartet von uns auf seinen Ruf hin eine klares „Ja“ oder „Nein“, also kein „Vielleicht“. Und „so zu tun als ob“ wäre ihm wahrscheinlich noch schlimmer.

Es ist gut, wenn wir in wichtigen Fragen eine klare Entscheidung treffen und wissen, was wir wollen und was nicht. Gut ist das nicht nur für uns selbst. Welch ein Segen für all die anderen, die unsere Antwort brauchen!

Ich denke, ein halbes Versprechen kann nur für kurze Zeit berechtigt sein. Nach einer vereinbarten Frist sollte eine eindeutige Entscheidung gegeben werden.

Deshalb, wenn du kein ganzherziges Versprechen geben kannst, dann gib lieber gar keines.


Kommentare

Wilfried - Das ist wie eine Brücke. Brücken haben nur einen Sinn, wenn sie zu 100% den Fluss oder das Tal überspannen. Selbst eine 99%-ige Brücke ist ein Unsinn. Auch mein Vertrauen auf Gott ist nichts wert, wenn es nicht zu 100% besteht. „Dummerweise" kennt Gott genau die schwachen Prozente meines Vertrauens und schickt Gelegenheiten, sie zu stärken. Was mir gar nicht so gefällt.

Egmont - Danke, Wilfried. Gutes Beispiel.

Wenn du's ernst meinst.

  600 Wörter

Jünger machen gelingt denen, die es ernst meinen.

Denn das fordert seinen Preis. An Zeit, Geld und Energie und jeder Menge Geduld und Ausdauer. Und Hingabe.

Außerdem verpflichtet es.

Als Mentor bist du ein Aushängeschild. Du musst eben leben wie du lehrst. Und kannst nicht einfach abspringen und den anderen im Stich lassen, wenn du genug hast.

Vielleicht denkst du: Das ist mir zu schwer. Will ich denn das überhaupt? Ich habe doch gar keine Zeit! Und woher soll das Geld kommen? Und die Energie? Und Geduld und Ausdauer sind auch nicht gerade meine Stärken.

Lass uns die Sache überdenken, aber alles schön der Reihe nach.

Was Zeit, Energie und Geld anbelangt, ist die Lösung ziemlich einfach. Du hast nämlich schon genug. Jesus hatte auch nicht mehr.

Sortiere einfach ein paar Dinge aus, die in deinem Leben ungebührlich viel Platz einnehmen. Vielleicht musst du deine Prioritäten neu übedenken.

Das müsste doch möglich sein, oder? Auf jeden Fall, wenn du es ernst meinst.

Kein Problem also? - Dann gehen wir weiter.

Geduld, Ausdauer und Hingabe sind schon etwas schwerer. Das soll uns jedoch nicht abschrecken. Jedenfalls hat es keinen Sinn zu warten, bis uns etwas davon zufällt.

Diese Dinge lernt man am besten, indem man etwas tut, das eben diese Eigenschaften fordert.

Du könntest dir etwas vornehmen, das dich ordentlich herausfordert. Dann triffst du deine Entscheidung und bleibst dabei, bis die Sache abgeschlossen ist und ganz gleich, wie stark der innere und äußere Widerstand oder wie oft du Fehler machst. Dabei lernst du und machst Fortschritte. Das ist gut genug.

Wahrscheinlich haben die meisten von uns bereits eine passende Aufgabe. Da muss eine Ausbildung fertig gemacht oder ein Projekt abgeschlossen werden, oder ein Zimmer renoviert, ein Buch geschrieben, eine Sprache erlernt oder warum nicht, ein Jünger gemacht werden!

Demnach könntest du ja gleich damit anfangen. Du machst es einfach und steigerst dabei gleichzeitig deine Geduld und Ausdauer. Und deine Hingabe.

Da gibt es immer einen ersten möglichen Schritt, der eigentlich gar nicht so schwer ist, sich aber wie ein riesiger Berg vor dir auftürmt. Aber eigentlich ist es gar kein Berg, sondern eine einfache Maßnahme, die auf der Hand liegt und deinen Möglichkeiten und dem Maß deines Glaubens entspricht.

Dieser erste Schritt muss getan werden, bevor es weiter gehen kann. Lass dich nicht davon abhalten, weil du nicht weißt, wie der zweite und dritte Schritt aussehen sollen. Oder wie du all die Probleme lösen sollst, die da noch auf dich zukommen mögen. Solche Gespenster verschwinden meistens, wenn man erst einmal dort angelangt ist. Mehr Klarheit kommt, wenn man in Gange bleibt.

Genau das machen doch auch junge Eltern. Wer von uns Müttern und Vätern war denn auf das erste Kind in allem vorbereitet? Eines Tages war das Baby da und damit ging’s los.

Und dann lernten wir Tag um Tag und Nacht um Nacht Geduld und Ausdauer und all das andere auch, zum Beispiel Hingabe. Und Zeit, Geld und Energie musste es einfach geben. Da wurde umprioritiert, keine Diskussion! Babys sind knallhart in ihren Forderungen und lassen sich auf keine Kompromisse ein.

Zugegeben, es ist nicht immer leicht, Vater oder Mutter zu sein, und einige von uns können so manches Lied davon singen. Aber es funktioniert doch irgendwie, trotz unserer Mängel. Und bringt brauchbare Ergebnisse.

So ungefähr ist es mit dem Jünger machen. Es ist nicht immer leicht und hat seinen Preis. Jedoch ist es möglich und das Ergebnis bleibt nicht aus.

Für den, der es ernst meint.

Was macht der Terror mit dir?

  300 Wörter

Paris, 13. November 2015!

Tief bestürzt über die Ereignisse dieser Nacht stellte sich mir die Frage: „Was macht der Terror mit mir? Wie beeinflusst mich das alles persönlich? Verändert sich meine generelle Einstellung zu Muslimen und möglicherweise auch zu meinen muslimischen Freunden, Kollegen, Schülern und Nachbarn?"

Wird der Schrecken bleiben, sich in meine Gedanken einnisten, mich in einen Zustand ständiger Unruhe versetzen und sich zum Nährboden für Hass und Ressentiments entwickeln?

Eines ist sicher, wenn Angst und Misstrauen bestimmende Faktoren in meinem Leben werden, dann haben die Terrorangriffe ihr Ziel in mir erreicht. Dann haben die Terroristen in mir gesiegt. Dazu darf es auf keinen Fall kommen. Nie und nimmer!

Aber es gibt einen besseren Weg.

Am 18. November 2015 veröffentlichte The Guardian folgenden Kommentar. Er stammt von den Eagles of Death Metal, jener Band, die in der besagten Nacht im Bataclan spielte.

„Obwohl ergriffen von tiefster Trauer, gemeinsam mit all den Opfern, den Fans, den Familien, den Pariser Bürgern und all den vom Terror Betroffenen, sind wir doch stolz darüber, zusammen stehen zu können als neue Familie, vereint durch das gemeinsame Ziel der Liebe und des Mitgefühls.“ (meine Übersetzung)

Dieses Zitat eröffnet eine ganz andere Sichtweise. Tatsächlich erinnert es mich an meinen Auftrag als Jünger Jesu.

Ich allein mag den Terrorismus weder aufhalten noch alle damit verbundenen Probleme lösen können, jedoch kann ich zumindest Herr über meine eigenen Gedanken und Gefühle bleiben und dem Hass widerstehen. Ich kann mich kümmern, freundschaftliche Beziehungen knüpfen, unterstützen, Gemeinschaft pflegen, zu einer Kultur gegenseitigen Vertrauens beitragen - und dabei, wenn immer möglich, Muslime einbeziehen.

Das heißt, du und ich können die Angst überwinden durch praktizierte Mitmenschlichkeit. Dem Terror entgegentreten mit Hilfe wahrer Humanität.

Als unserem Beitrag zu einer besseren Welt.

Ein holpriger Weg

  300 Wörter

Wünscht du dir Glück, Erfolg und Wohlbefinden? Eine gerade, bequeme und sichere Bahn durchs Leben?

Dann wäre für dich die Nachfolge Jesu wahrscheinlich nicht ganz das Richtige.

Jesus versprach seinen Jüngern weder Sicherheit noch Bequemlichkeit, weder Glück noch Wohlbefinden. Auch sein Vater gab keinerlei Zusagen dieser Art.

In der Bibel begegnen wir Glaubenshelden wie Noah, Abraham, Joseph, Mose, David, Elia, Jesaja, Paulus… Menschen, die stark mit Gott gingen und deren Leben alles andere war als eine geebnete Bahn. Da gab es Mühsal, Bedrohung, Leiden und Verfolgung. Mord und Totschlag.

So auch bei Jesus. Sollte es seinen Jüngern anders ergehen?

Und doch beten wir, vielleicht mehr als um irgend etwas anderes, dass wir vor Tiefschlägen bewahrt bleiben und dass es uns gut gehen möge. Und Kirchen und Gemeinden tun ihr Bestes, um den christlichen Glauben zu einem angenehmen und trostreichen Erlebnis zu machen.

Ist denn das die Botschaft?

Wenn wir die Mühe, die Enttäuschungen, den Widerstand, den Hohn und Spott, die Leiden und die Verfolgung aus unserem Leben mit Gott ausfiltern, bleibt am Ende womöglich nur noch ein nettes Erlebnis am Sonntagsvormittag mit artigem Lächeln im guten Anzug. Eine derartige Religion hätte mit authentischer Jesusnachfolge sehr wenig gemeinsam. Und wie stände es da mit der Glaubwürdigkeit!

Andererseits, wenn wir uns bewusst den Herausforderungen und Mühsalen des täglichen Lebens stellen, im Widerstand unseren Glauben stark machen, unsere geistlichen Waffen einsetzen und unser Vertrauen auf den Herrn setzen, machen wir eine erstaunliche Erfahrung.

Wir entdecken, dass Er uns begleitet und uns durch die Drangsal hindurch und in unsere eigentliche Bestimmung hinein führt.

Und wir sehen, dass dieser holprige und mühsame Weg, auf dem wir gehen, der Weg unserer Berufung ist.

Der Weg, auf dem Seine Gnade sichtbar wird und auf dem wir Frucht bringen.

Ihm zur Ehre.

Welch ein Segen!

Dein großes Werk

  400 Wörter

Alexander der Große, Karl der Große, Peter der Große,… Michelangelo, Mozart, Goethe, Einstein…

Muss man denn Kriegsherr oder Genie sein, um etwas Großes leisten zu können?

Übersehen wird häufig, dass diese Leute in der Regel nicht nur genial waren, sondern auch harte, unermüdliche, fleißige, zielstrebige und disziplinierte Arbeiter. Und dass auch sie, vielleicht mehr als mancher andere, gegen Niederlagen, Rückschläge, Ängste und Frustrationen kämpften.

Und dabei etliches riskierten.

Wer Großes vollbringen will, muss bereit sein zu riskieren. Da gibt es Risiken, noch bevor das Projekt in Gange gekommen ist und dann in der Fortsetzung, während des gesamten Prozesses bis zum Grand Finale, und manchmal auch noch darüber hinaus. Da kann alles auf dem Spiel stehen - das Einkommen, die Gesundheit, der Schlaf, die Bequemlichkeit, der gute Ruf, die Freundschaften, das Selbstvertrauen und auch der Stolz.

Wirklich Großes zu leisten macht demütig.

Große Werke werden nicht immer gleich als solche erkannt und fast nie bereits während ihrer Entstehung. Solange die Arbeit unabgeschlossen ist, drängen sich die begleitenden Umstände auf, beeindrucken negativ und verstellen den Blick auf die Vision.

Wer keinen Glauben an dein Projekt hat, sieht überhaupt nichts Großes daran, kann sich einfach nicht vorstellen, dass du dabei bist, eine „Kathedrale“ zu bauen. Sie sehen den Sand, den du schaufelst und deinen gekrümmten Rücken, den Dreck und den Schweiß, aber nicht die zukünftige Herrlichkeit, die du vor Augen hast.

Kinder erziehen ist solch eine Arbeit.

Windeln wechseln hat einfach nichts Glorreiches an sich, und sich mit den Mucken eines Teenagers herumzuschlagen endet selten in einem phantastischen Sieg. Trotzdem geht es in beiden Fällen letztlich um ein großes Werk, ganz gleich wie du dich im Augenblick fühlst und wie viele Fehler du machst.

Kinder erziehen ist großes Werk!

Vorausgesetzt daß du treu, geduldig und zielstrebig weiter machst, nicht dir selbst die Ohren voll jammerst, alles hinwirfst und davon rennst, vielmehr am Ball bleibst, Tag um Tag und Nacht um Nacht und das über Jahre. Der Tag kommt, an dem du gemeinsam mit anderen die Frucht deiner Arbeit siehst.

Eines Tages steht dein Werk!

Und dabei ist Kinder erziehen abenteuerlicher und ein weit größeres Werk als der Bau einer Kathedrale.

Das Gefühl des Versagens

  700 Wörter

Ein Versagen macht dich noch lange nicht zum Versager.

Auch wenn du dich so fühlen magst. Und obwohl dieses Gefühl dir weit mehr zu schaffen machen kann, als das eigentliche Versagen.

Ein Versagen ist zunächst ein Ereignis und kein Gefühl. Da ist irgend etwas schief gelaufen. Du hast eine Prüfung nicht bestanden, ein Versprechen gebrochen, den Flug verpasst, die Kreditkarte verloren, einen blöden Kommentar losgelassen, oder was auch immer.

Für die Bewältigung bieten sich grundlegend drei Wege an:

  1. Wenn es möglich ist, den Schaden wieder gut zu machen, dann machst du das. Das Glas ist zerbrochen, der Wein verschüttet und das Tischtuch versaut. Was soll’s! Du weißt, was zu tun ist und tust dein bestes, um die Situation zu retten. Du wischt auf, reparierst, bezahlst, ersetzt, kompensierst; eine einfache Entschuldigung ist manchmal auch schon gut genug. Kein Grund, sich weiter aufzuregen.

  2. Manchmal kannst du den Schaden zwar nicht wieder gut machen, aber doch davon lernen. Notorische Zuspätkommer können zum Beispiel aufhören, sich mit den Umständen oder den Unzulänglichkeiten anderer Leute rauszureden. Können vielmehr ihr Versagen zugeben, dem Problem auf den Grund gehen und ihre Gewohnheit ändern. Wenigstens können ihnen somit ähnliche Ärgernisse in der Zukunft erspart bleiben.

  3. Manchmal kann man allerdings überhaupt nichts machen. Gewisse Misserfolge sollten deshalb einfach ignoriert werden. Falls du gerade eine goldene Gelegenheit an der Börse verpasst hast, dann ist das natürlich ärgerlich, aber was soll’s! Der Dampfer ist abgefahren und damit hat sich’s. Warum sich noch lange grämen und herumquälen! Auch wenn der Verlust schmerzlich sein mag, so lässt man die Sache doch am besten hinter sich und geht weiter.

Es ist nicht immer leicht, mit Versagen richtig umzugehen, aber oft kann es doch auf einigermaßen rationale Weise geschehen. Schwerer ist es, mit dem Gefühl klarzukommen. Mit dem Gefühl des Versagens.

Das Gefühl des Versagens hat eigentlich sehr wenig mit einem bestimmten Geschehen zu tun. Du kannst Tausende Misserfolge haben, ohne dich als Versager zu fühlen. Andererseits kannst du dieses Gefühl haben, trotz offensichtlicher Erfolge.

Die Ursache liegt vielmehr im Denken. Du machst dir ein Bild von dir selbst oder denkst, dass andere sich ein Bild von dir machen und fängst an, daran zu glauben.

Solche Bilder funktionieren wie Weissagungen. Du wirst dir zum eigenen Propheten. Was du vor deinem inneren Auge siehst, wird dir zur Wirklichkeit. Und je mehr du daran glaubst, umso mehr findest du dich bestätigt. Einmal diesen Weg eingeschlagen, wirst du immer finden was du suchst.

Wenn du dir also als Versager vorkommst, oder dich diskriminiert, verachtet, beiseite geschoben, ignoriert oder bemitleidet fühlst, dann geht dieses Gefühl auf deine Gedanken zurück, auf den Nährboden, den du diesen Gedanken anbietest, nämlich das Bild, das du in deinem Innern bewahrst und kultivierst und an das du glaubst.

Wenn du jedoch von diesem Bild frei werden willst oder dich vorbeugend davor schützen möchtest, dann gibt es ein paar einfache Ratschläge, die weiterhelfen können:

  1. Hör auf, über dein falsches Bild nachzudenken. Wisch es weg und weigere dich, dich weiter damit zu befassen. Mach dich zum Herrn deiner Gedanken!

  2. Hör auf zu glauben, dass du Erfolg haben musst, um die Gefühle des Versagens loszuwerden. Erfolg ist gar nicht notwendig! Du kannst von diesen Gefühlen frei werden, auch ohne einen einzigen Erfolg.

  3. Lass dir stattdessen ein ganz anderes Bild schenken, über das du meditieren kannst. Das Bild nämlich, das Jesus dir gibt: „Du bist ein Kind Gottes, wunderbar geschaffen, geliebt, vergeben und angenommen, dazu geboren und bestimmt ein Segen für andere zu sein…” Lass deinen Vater im Himmel darüber entscheiden, wer du bist und woran du glaubst.

Solltest du dich für das Letztere entscheiden, dann wird der Himmel dich bestätigen. Und deine Gefühle folgen nach und werden geheilt.

Die Entscheidung liegt bei dir.

Deine kostbaren Misserfolge

  400 Wörter

Keiner liebt Misserfolge.

Und dennoch können sie sehr kostbar sein, weit mehr als wir zunächst denken.

Zugegeben, ein Misserfolg ist etwas Negatives. Wir fühlen uns entmutigt, niedergeschlagen, angeklagt, bedroht, verurteilt, dumm - da helfen keine Beschönigungen.

Aber dabei muss es nicht bleiben. Ein Misserfolg ist nicht auch schon das Ende.

Der springende Punkt ist die Frage, was dann kommt. Was machen wir damit? Wer oder was hat das letzte Wort? Und wer entscheidet über dieses Wort? Wie kann noch etwas Gutes dabei herauskommen? Oder wie kann sich als Folge gerade eines Misserfolgs eine Tür öffnen, die schließlich doch noch zu Erfolg führt.

Nehmen wir als Beispiel Thomas Edison. Insgesamt registrierte er 1093 Patente allein in den USA, dazu noch etliche in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Möglicherweise kann er als der erfolgreichste Erfinder aller Zeiten gelten, nicht nur wegen der hohen Zahl seiner Erfindungen, sondern auch aufgrund deren weiter Verbreitung und Durchschlagkraft.

Gleichzeitig gilt sein Ruhm seiner ungebrochenen Entschlossenheit, auch bei andauernden Misserfolgen immer wieder einen neuen Versuch zu machen. So wird erzählt, dass er an die 2000 misslungene Versuche hinter sich gebracht hatte, ehe ihm im Jahre 1879 die erste funktionierende Glühbirne gelang.

Noch während der Zeit seiner Misserfolge danach gefragt, warum er angesichts der offenkundigen Aussichtslosigkeit seines Unternehmens immer noch weitermache, antwortete er: „Es ist überhaupt kein Misserfolg; ich habe eben 2000 Arten gefunden, wie man keine Glühbirne macht.”

Erfindungen werden gemacht, wenn jemand außerhalb des gewohnten Rahmens denkt und etwas anstrebt, das andere für unmöglich oder sinnlos halten und dann jeden Misserfolg als Sprungbrett zum nächsten Versuch verwendet. Das lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen.

Unser Problem ist, dass wir uns in unserem Denken innerhalb eines festgefügten Rahmens bewegen, nach den uns vertrauten Mustern.

Jedoch gibt es immer wieder Einzelne, denen es gelingt, die sicheren und erprobten Pfade zu verlassen, ihre Angst zu überwinden und den Sprung ins Ungewisse zu wagen.

Der Auslöser kann ein Misserfolg sein, oder eine Krise. Manchmal auch die reine Desperation. Da ist jemand ganz unten angelangt und hat nichts mehr zu verlieren.

Genau das ist der Punkt, schmerzhaft aber kostbar, an dem wir bereit werden, uns nach Neuem auszustrecken.

Misserfolge können Kreativität entzünden und den Blick auf einen neuen Weg freigeben, der schließlich zu Erfolg führt.

Das gilt aber nur denen, die mit Seufzen und Klagen aufgehört haben und entschlossen sind weiterzugehen.

Vollzeit, Teilzeit oder Freizeit?

  500 Wörter

Bist du ein Jünger im Vollzeit- oder Teilzeitdienst? Oder vielleicht „nur” in der Freizeit? Profi- oder Hobbychrist, Geistlicher oder Laie?

Ganz gleich wie deine Antwort ausfällt, sie geht am Wesentlichen vorbei.

Kategorisierungen dieser Art sind menschliches Machwerk, zwar typisch für Religionen und tief verwurzelt in der kirchlichen Kultur, haben jedoch mit Jüngerschaft nichts zu tun.

Schlimmer noch ist dieses Denken für die Heranbildung wahrer Jüngerschaft geradezu schädlich, auch wenn so manch einer die höchste Erfüllung seines Christseins in einem Vollzeitdienst oder einem kirchlichen Amt sehen mag. So gesehen wäre Paulus dann vielleicht auch nur ein Freizeit- oder Laienprediger gewesen. Absurd!

Jüngerschaft lässt sich eben nicht durch bestimmte Ausbildung, Dienste oder Programme definieren, auch nicht durch die Anzahl der Arbeitsstunden oder den Gehaltszettel.

Jüngerschaft ist weder Anstellung noch Hobby, vielmehr Beziehung - lebendige Beziehung zu Jesus und seinem Geist. Das ist Gotteskindschaft, und zwar als Geschenk, nicht aufgrund von Leistung, Ausbildung oder Dienstrang.

Jünger Jesu leben und arbeiten in dieser Beziehung ohne zeitliche Abgrenzung, also ständig, immer, Tag und Nacht. Und alles was sie tun oder nicht tun ist von dieser Beziehung durchsäuert.

Andererseits gibt es Gemeinden, kirchliche Organisationen und Denominationen, die Dienste und Anstellungen anbieten, voll- oder teilzeitlich. Und dann gibt es noch die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die ihren Dienst in der Freizeit tun, also ohne Lohn oder „Entschädigung“.

Alle diese Arbeiter haben ihre ganz bestimmten Aufgaben und Verantwortungsbereiche, folgen den Anweisungen ihrer Chefs und bemühen sich, die an sie gestellten Erwartungen zu erfüllen und es möglichst jedem Recht zu machen.

Irgendwo schwingt dann auch noch die Vorstellung mit, Jesus zu folgen.

Jedoch beides unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer leicht. Jesus zu folgen ist nicht automatisch auch schon das Gleiche wie einen kirchlichen Dienst zu tun oder eine kirchliche Organisation rollen zu lassen. Wo dies gelingt, mag es gut sein, so lange es währt. Beim Herrn ist auch das nicht unmöglich.

Nicht selten jedoch führt es zu Entmutigung, Zwiespalt, Frustration und Stress. Und hin und wieder zu Ausgebranntsein. Es ist auf die Dauer aufreibend, zwei Herren gleichzeitig dienen zu wollen.

Jesus arbeitete intensiv, jedoch scheint er niemals unter derartigen Symptomen gelitten zu haben. Er diente eben nur einem einzigen Herrn und hielt sich die Erwartungen seiner Umgebung vom Leib. Hielt sich weg von Amt und Würden, erstrebte keine Position, verzichtete auf Sicherheiten und baute kein Imperium.

Somit war er frei, dem Geist zu folgen und allein dem zu gehorchen der ihn gesandt hatte.

Du - ein geistlicher Leiter?

  300 Wörter

Jesus zu folgen färbt ab.

Als Jesu Jünger beeinflusst du deine Umgebung, bist Vorbild oder zumindest Anstoß. Jesu Jünger haben etwas von einem Leiter in sich und entwickeln sich, wenn dies nicht unterdrückt wird, im Laufe der Zeit in diese Richtung weiter.

Allerdings handelt es sich hier um Leiterschaft ganz anderer Art, als was gewöhnlich darunter verstanden wird. Oft fehlen die typischen Kennzeichen wie Position, Titel, Status, Macht, Geld, Popularität, Image, gutes Aussehen, hoher IQ, Ausbildung, oder was sonst noch Eindruck auf Menschen machen mag.

Eher werden unsere Erwartungen auf den Kopf gestellt. Da geht es nämlich grundlegend ums Dienen. Darum, für andere da zu sein. Nicht vorrangig sich ums eigene Wohl sondern um das der anderen zu kümmern.

Es ist Leiterschaft durch Dienen.

Dazu gehören Eigenschaften wie Demut, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Moral. Auch Sanftmut, Geduld und Weisheit. Und Liebe und… Gottesfurcht.

Es ist geistliche Leiterschaft.

Geistliche Leiterschaft jedoch baut auf Jüngerschaft Jesu. Du bist in erster Linie sein Jünger; deine Leiterschaft entwickelt sich aus dieser Beziehung. Dabei geht es vor allem um die Entwicklung wichtiger Charaktereigenschaften, die durch nichts ersetzt werden können, auch nicht durch geistliche Gaben oder äußeren Erfolg.

Jünger machen können nur die, welche selbst diesen Weg gehen. Du kannst nicht auf einem Weg leiten, den du selbst nicht gegangen bist.

Solltest du dich nach einem Leiter für dich und deine Familie umsehen, dann sieh dir an, inwieweit derjenige selbst mit Jesus verbunden ist und Jünger Jesu hervorbringt. Nicht jeder Leiter mit Rang und Namen ist deshalb auch schon Leiter in dieser Hinsicht.

Andererseits kann ein treuer und engagierter Jünger viel guten Einfluss ausüben und sich zu einem starken Leiter entwickeln, auch ohne formelle Position.

Möglicherweise gehst gerade du diesen Weg.

Teile dein Brot

  300 Wörter

Gott ist wie ein Hausherr, der willkommen heißt: großzügig, überschwenglich, verschwenderisch, freudig - mit einem Wort:

gastfrei.

So können wir auch sein, und es ist gar nicht schwer. Du teilst was du hast mit jemandem, den du kennst oder auch nicht kennst. Mit einem Freund, Kollegen, Nachbarn oder auch einem Fremden. Oder warum nicht mit einem Flüchtling oder Bettler? Gott hat nicht Ansehen der Person. Und du doch auch nicht.

Du beziehst ein, schließt nicht aus. Bist inklusiv, nicht exklusiv, bist vorurteilslos - eben so wie er.

Dein Gastmahl braucht nicht teuer zu sein, oder gar extravagant. Du brauchst nicht beeindrucken, keinem deine Kochkünste beweisen, oder zeigen wie tüchtig du bist. Auch nicht dir selbst.

Du nimmst einfach was du hast, sei es viel oder wenig. Lade ein, wie es gerade passt. Zu einer ausgedehnten Festmahlzeit, einem Abendbrot, einem Frühstückskaffee oder eben nur einem Glas Wasser. Oder einem Eis, einer Banane oder einem halben Kaugummi. Sei einfach gastfrei, entsprechend der gegebenen Situation und deinen Mitteln.

Tatsächlich kommt es nicht so sehr auf das Essen selbst an, sondern auf deine Haltung, auf das was die Leute erleben, wenn sie mit dir zusammen sind.

Du gibst ihnen das Erlebnis, geschätzt zu sein. Angenommen zu sein ohne qualifizieren zu müssen. Du erwartest keine Gegenleistung. Zeigst dem anderen deine Wertschätzung um seiner selbst willen.

Das bricht die Macht von Minderwertigkeitsgefühl, Leistungsdruck, Angst, Entfremdung, Vorurteilen und vielem mehr aus der Waffenkammer der Finsternis.

Damit schenkst du Freiheit. Du schaffst einen Raum, in dem Großzügigkeit herrscht und Abwesenheit von Kontrolle, Anklage und Schuld. Auch vom Drang zu imponieren. Oder der Angst sich zu blamieren. Du erlaubst dem anderen, die Maske fallen zu lassen und sich selbst zu sein.

Du schenkst Aufmerksamkeit, Liebe und Gemeinschaft.

Und gibst etwas weiter von dem, wie Gott ist.

Respekt, Freiheit und Vertrauen

  600 Wörter

Definition „Mentor“

Als Jesus seinen Jüngern den Befehl gab Jünger zu machen, hatten sie wahrscheinlich eine Meister-Jünger Beziehung vor Augen, so wie sie das bei Jesus kennengelernt hatten. Paulus dahingegen spricht häufig von einer Vater-Sohn Beziehung, möglicherweise als einer Anpassung an die griechisch-römische Kultur und Sprache seines Wirkungsbereichs.

Heute verwenden wir oft den aus dem Griechischen stammenden Begriff Mentor. Damit meinen wir eine Art persönlichen Lehrmeister, Erzieher oder Berater. Ich verwende gelegentlich auch den Begriff Mentorenschaft, der allerdings (noch) nicht im Duden steht.

In meinen Artikeln schwingen bei diesem Begriff die neutestamentliche Meister-Jünger und Vater-Sohn Beziehung mit. Es geht mir um eine persönliche Lehrer/Leiter-Schüler Beziehung, die umfassender ist und tiefer geht, als das in den heute vorherrschenden Formen institutionalisierten Schulbetriebs oder durch nur oberflächliche Bekanntschaft möglich ist.

Respekt und Freiheit

Mentor sein erfordert eine Vertrauensbasis. Und Vertrauen ist bedingt durch Respekt und Freiheit.

Für den Mentor bedeutet dies, den anderen zunächst so anzunehmen wie er ist, mit allem was er mit sich bringt an persönlichen Eigenarten, Schwächen und Stärken, seinen Ansichten, seinem Geschmack, seiner Religion oder was auch immer. Auch mit seinen negativen Seiten. Man kann respektieren ohne zuzustimmen.

Zum Respektieren gehört auch, Freiheit zu geben. Die Freiheit eines Menschen zur eigenen Entscheidung über sein Leben und damit zur eigenen Verantwortung. Auch wenn es darum geht, dem Mentors zuzustimmen, oder zu Jesus ja oder nein zu sagen.

Vertrauen

Respekt und Freiheit, das sind die Voraussetzungen. Aber letztlich geht es um Vertrauen.

Vertrauen muss aufgebaut werden.

Das kann man sich weder kaufen noch erbetteln, auch nicht geschickt „er-manipulieren“. Oder indem man den anderen für seine Projekte einspannt und ihm Position und Privilegien verschafft.

Vertrauen braucht Zeit.

Man kann etwas Vertrauen im Vorschuss geben, aber auf die Dauer muss es verdient werden, von beiden Seiten. Das geschieht stückweise, nach und nach, durch geduldiges und beständiges Handeln, durch Transparenz in den Motiven, durch Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. In Wort und Tat.

Vertrauen aufbauen heisst kultivieren.

Säen, pflanzen und dann in Ruhe wachsen lassen. Nicht kontrollieren oder manipulieren, nicht vorantreiben. Die Ernte kommt viel später. Der Mentor ist Gärtner, nicht Manager. Gärtner und Manager - das sind zwei ganz verschiedene Welten.

Bei Jesus

Respekt, Freiheit und Vertrauen. Das sind drei Qualitäten menschlicher Beziehung, die auch bei Jesus sichtbar wurden, als Ausdruck seiner Liebe.

Das bedeutete bei ihm im radikalsten Sinn:

  • Respekt zu zeigen, auch wenn selbst verachtet
  • Freiheit zu gewähren, auch wenn selbst kontrolliert oder bedroht
  • Immer wieder Vertrauen zu investieren, auch wenn unverdient

Bei Jesu Jüngern

Jesu Jünger sind Vermittler seiner Liebe und können ohne diese drei Qualitäten - Respekt, Freiheit und Vertrauen - nicht auskommen. Wenn auch nur eine fehlt, geht die Möglichkeit einer echten Mentor-Beziehung verloren.

Die Begegnung mit einem Menschen muss immer als Geschenk gesehen werden, nicht als Produkt unserer Ambitionen. Jedoch können wir eine Beziehung bewusst aufbauen, und zwar von jeder Ausgangslage aus. Manchmal muss man ganz unten anfangen, da wo es noch gar nichts gibt. Es ist nicht immer einfach; Menschen sind nun mal nicht einfach.

Als Mentor investierst du Liebe, Zeit und Energie in das Leben eines anderen, aber ohne ihn zu binden und ohne Erfolgsgarantie.

Doch Erfolg ist möglich, denn der Herr ist mit dir.

Und das wird dann auch erkennbar an der guten Frucht, die nach und nach sichtbar wird und schließlich bis ins ewige Leben trägt.

Gib dem Herrn...

  400 Wörter

Gib dem Herrn worum er dich bittet.

Keiner wird als Jesu Jünger geboren, und noch weit weniger als einer, der andere zu Jüngern macht. Es muss erlernt und erübt werden, erfordert aber zunächst eine grundlegende Entscheidung.

Welchen Weg willst du gehen?

Vielleicht denkst du, ”Ich bin nicht begabt wie Evangelist so und so oder Pastor so und so.” Aber darum geht es hier nicht. Die machen es auf ihre Weise. Du aber sollst es auf deine Weise tun. Kein anderer ist wie du und kein anderer kann den Auftrag Jesu in deiner Situation erfüllen, gerade so wie du.

Falls du wegbleibst, wer sollte dann die Lücke füllen?

Vielleicht denkst du, ”Ich bin ein ordentliches Gemeindeglied, habe Hunderte von Gottesdiensten besucht, Dutzende von Bibelstudien mitgemacht und unterstütze einen Evangelisten und einen Missionar.”

Das ist natürlich gut und sehr beeindruckend… Jedoch wirst du damit nicht automatisch zum Jünger. Und schon gar nicht zu einem, der andere zu Jüngern macht. Das ist nochmal etwas ganz anderes. Übrigens, warum nannte Jesus in seinem letzten Auftrag nicht mit einem einzigen Wort all die Aktivitäten, mit denen wir uns als Christen Woche um Woche beschäftigt halten?

Die beiden offenen Fragen für jeden von uns verbleiben also: (1) Bin ich ein Jünger Jesu und (2) mache ich jemanden zum Jünger?

Damit meine ich nicht, dass du auch schon einen gewissen Erfolg nachweisen musst. Die Bewertung überlassen wir getrost dem Herrn.

Die Frage bleibt einzig und allein: Wer bin ich in den Augen Jesu? Und was beschäftigt mich?

Jüngerschaft ist alles andere als ein Egotrip. Es ist ein Dienst an der Welt und an jeder menschlichen Seele. Wir können dem Herrn nicht bluffen. Und wir sollten auch uns selbst nichts vormachen.

Die Menschen um dich herum brauchen gerade deinen Beitrag. Gib ihnen was du selbst von anderen bekommen hast.

Und gib damit dem Herren, worum er dich bittet.

So kannst du Geduld lernen

  400 Wörter

Ich will Geduld haben, und zwar SOFORT!!!

Ja, schrei nur! Je mehr du schreist, um so weniger bekommst du.

Keiner wird mit Geduld geboren, eher ist das Gegenteil der Fall. Und es gibt keinen schnellen und leichten Weg dorthin. Da gibt es keine Taste zu drücken, kein Rezept, dem man einfach folgen könnte, kein Abendkurs… Auch mit Geld ist nichts zu machen.

Geduld lernt sich nur auf die harte Weise. Über die Zeit und durch Leiden.

Durch die Leiden des Wartens.

Gott scheint damit kein Problem zu haben. Er ist ein Meister der Geduld. Er kann warten, tage-, wochen- und monatelang. Auch Jahre. Ein paart tausend, wenn es sein muss.

Geduld ist so sehr Teil seines Charakters, dass wir uns Gott gar nicht als ungeduldig vorstellen können. Vor allem nicht als ungeduldig mit uns.

Das ist ein schöner Gedanke, aber dabei bleibt es ja nicht. Denn auch in dieser Hinsicht will er, dass wir ihm näher kommen, sozusagen ihm uns angleichen und etwas von seinem göttlichen Wesen auf uns abfärben lassen. Und dabei gute Frucht produzieren.

Wenn seine Absicht in dieser Hinsicht also klar ist und wenn wir selbst auch wirklich geduldig werden wollen, dann könnten wir doch damit Ernst machen und alles drauf setzen, um es auch tatsächlich zu werden.

Wir könnten jede Gelegeheit wahrnehmen, jede Geduldsprüfung mit Freuden willkommen heissen. Wir könnten sogar nach solchen Gelegenheiten Ausschau halten und uns darüber freuen, wenn wir eine finden.

Denn jede Gelegenheit, Geduld zu üben, bringt uns ja unserem Ziel näher und verwandelt uns ein Stück zu dem Menschen, der wir eigentlich sein wollen.

Jeden Tag kannst du dich also in eine Situation begeben, die dich zum Warten zwingt. Und dann nützt du diese Gelegenheit, auch wenn es nur eine halbe Minute vor einer roten Ampel ist, dich in deinem göttlichen Charakter zu üben.

Ein wenig zu leiden, mit einem ganz bewussten Ziel vor Augen.

Und das mit Genuss!

Das Leben vereinfachen

  400 Wörter

Einfachheit ist nicht dasselbe wie Armut. Armut ist Mangel, Einfachheit dahingegen Errungenschaft.

Die Errungenschaft des Weisen.

Einfachheit kann erlangt werden. Jeder könnte eine einfache Lebensweise verwirklichen, jedoch nicht jeder will es und erreicht es.

Wenn du dich bekehrst und anfängst Jesus nachzufolgen, vereinfacht sich dein Leben wesentlich.

Das bedeutet nicht, dass du dich vor der Vielfalt des Lebens verschliesst und einkapselst. Eher umgekehrt, du konfrontierst dich mit dem Leben in all seiner Vielfalt, auch mit dem Unbehaglichen und triffst dann deine Entscheidungen nach den von dir gewählten Gesichtspunkten. Du entscheidest aktiv, was du in dein Leben einbeziehst und was du getrost draussen lässt.

Du strukturierst deine Tage und Stunden und planst bewusst deine Aktivitäten, weil du einer Berufung folgst und ein Ziel anstrebst, das dir wertvoll ist. Du bringst deinen Willen in Übereinstimmung mit diesem Ziel und bleibst deinen Entscheidungen treu.

Das verändert dein Leben. Es vereinfacht.

Deine dir selbst auferlegten Begrenzungen machen es jedoch nicht ärmer, sondern reicher. Weil es jetzt Sinn macht und auch Ergebnisse bringt. Und weil ’weniger’ oft ’mehr’ ist.

Du weisst dann zum Beispiel, wann du aufstehst und wann du zu Bett gehst. Du weisst, wie du deine Zeit investierst, wo du dich engagierst und was du weglässt. Du weisst, welche Art von Nahrung dir nützlich ist und dich auf deinem Weg weiter bringt, auch geistlich und mental. Also welchem Einfluss du dich aussetzt, was du liest, hörst und dir ansiehst.

Du hältst dich von Ablenkungen weg, von der Zerstreuung, die dir überall angeboten wird. Du betreibst mentale Hygiene.

Am wichtigsten aber ist die Veränderung deiner Attitüde. Du baust deinen Stolz ab, legst deine Unsicherheiten und Selbstbespiegelungen zur Seite und öffnest deinen Blick für die Bedürfnisse anderer.

Das spart dir eine Menge selbstverursachter Probleme; dein Leben wird einfacher.

Vor deiner Umkehr erlaubtest du dir, dein Leben mit Ablenkungen aller Art zu füllen. Du wolltest dabei sein, dich auf dem Laufenden halten und nichts verpassen. Deine Tage konnten bis über den Rand mit Pflichten und Aktivitäten gefüllt sein und dich doch erschreckend leer und unbefriedigt lassen.

Nach deiner Umkehr ändert sich das grundlegend.

Du hast jetzt ein Ziel vor Augen und folgst einem Auftrag, der dich an dieses Ziel bringt, Stück um Stück, Tag um Tag.

Du kannst es dir leisten, tausend Dinge zu versäumen, ohne dabei irgend etwas zu verlieren.

Und kannst einfach bleiben.

Die Überwindung der Angst

  300 Wörter

Der Feind des Glaubens ist die Angst.

Die Angst vor Krankheit, Tod und jüngstem Gericht. Die Angst vor dem Versagen, vor dem was andere von mir denken könnten, vor ihrer Ablehnung oder auch Gleichgültigkeit. Die Angst vor dem Chef, den Rechnungen, der Steuerbehörde, dem Wetter oder was auch immer passieren könnte.

Bevor wir Gottes Gnade kennen lernen, ist Angst der Unterton unseres Lebens. Aus Angst machen wir uns Sorgen und versetzen uns in einen Zustand der ständigen Verleugnung. Verleugnung dessen, wer und was wir eigentlich sind, Verleugnung unserer Berufung, Verleugnung der leisen Stimme unseres Herzens…

Verleugnung der Gegenwart Gottes.

Angst treibt uns in die Flucht. Wir umnebeln uns mit igendeiner Art von Sucht oder Leidenschaft oder umgeben uns mit allen möglichen Ablenkungen. Oder setzen auf eine Karriere, die uns Anerkennung und Sicherheit bringen soll, und Überwindung der Angst.

Ohne Erfolg.

Als ich mit Gottes Gnade vertraut wurde und anfing, Jesus zu folgen, kam die Veränderung. Die Angst verschwand zwar nicht augenblicklich und restlos, aber ich hörte auf zu fliehen.

Ich hörte auf zu verleugnen.

Ich wandte mich um und konfrontierte meine Angst und fing an, sie zu besiegen. Und zwar mit meiner neu entdeckten Waffe, dem Wissen um Gottes Gnade, Liebe und Vergebung. Stück um Stück und als ständige, geistliche Übung.

Seine Liebe in uns überwindet die Angst.

Die vollkommene Gemeinde

  400 Wörter

Die vollkommene Gemeinde gibt es doch gar nicht, oder?

So denken wohl die meisten.

Warum dann sind wir so schockiert, wenn in der Gemeinde etwas geschieht, das einfach nicht geschehen darf. Na, gut, wenn es draussen, in ”der Welt” gewesen wäre. Aber bei uns, unter den Heiligen?

Einfach schrecklich! Wie ist denn so etwas überhaupt möglich?!

Aber einen Augenblick mal! Widersprechen wir uns da nicht selbst? Einerseits meinen wir, dass es eine vollkommene Gemeinde gar nicht gibt, andererseits werden wir überrascht, wenn wir diese Auffassung bestätigt bekommen.

Vielleicht hat unsere Überraschung damit zu tun, dass wir eigentlich doch ein anderes Bild in uns tragen, und das ist das Bild von der vollkommenen Gemeinde. Und wir erwarten uns, dass die Gemeinde diesem Bild entspricht.

Aber woher kommt dieses Bild? Etwa von der Urgemeinde?

Ich denke, dass die zwölf Jünger Jesu alles andere als vollkommen waren. Auch nicht die erste Gemeinde in Jerusalem, ganz zu schweigen von den Gemeinden, an die Paulus seine Briefe schrieb.

Hätte denn die Urgemeinde je unserem Bild entsprochen? Haben wir uns da möglicherweise unsere eigene idealisierte Vorstellung geschaffen? Einen romantischen Wunschtraum?

Eines, denke ich, ist sicher. Jesus wird nicht nervös, wenn er unsere Fehler sieht, auch nicht die ganz schlimmen. Offensichtlich hat er von Anfang an gewusst, was wir für Leute sind und das mit einkalkuliert.

Wohl gerade deshalb befahl er uns, einander zu vergeben.

In dieser Hinsicht lässt er allerdings keinerlei Abstriche zu. Denn mit der Vergebung steht und fällt alles, nämlich sein Plan, uns doch noch ans Ziel zu bringen.

Ja, er gab uns sogar das Mandat, es in seinem Namen zu tun. Also in seiner Kraft und Autorität und dann auch mit der entsprechenden Gültigkeit.

Das verändert die Lage vollständig.

Damit hätten wir ein ganz anderes Bild von dem, was ”vollkommen” in Jesu Augen ist. Es wäre die versöhnte und versöhnende Gemeinde. Und in diesem Sinn tatsächlich eine Gemeinde ”ohne Flecken und Runzeln”.

Gibt es sie also doch, die vollkommene Gemeinde?

Niederlage und Sieg des Jüngers

  300 Wörter

Der Weg des Jüngers ist ein steiniger Weg.

Und keinesfalls führt er immer geradlinig nach oben, von Erfolg zu Erfolg. Oder, wie man so schön sagt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Wer das glaubt, ist wahrscheinlich selbst nie diesen Weg gegangen.

Eher könnte man meinen, der Weg ginge mehr bergab als bergauf. Und immer wenn du meinst, du hättest etwas erreicht und dir ein wenig Erfolg gesichert, musst du doch bald erkennen, dass der Sieg gar nicht so gross war wie du dachtest. Und schon gar nicht so gesichert.

Ja, eigentlich müsstest du noch einmal von vorne anfangen.

Der Herr folgt eben nicht unseren menschlichen Vorstellungen von Erfolg. Und er erreicht seine Ziele auf seine eigene Weise, nie zu spät, aber auch nie zu früh. Und oft führt der Weg zum Ziel erst einmal durch das dunkle Tal von Niederlage, Entbehrung und Enttäuschung.

Das ist die Art, mit der er seine Arbeiter heranbildet. Nach dem Lehrplan seiner eigenen hohen Schule. Das ist das Feuer, mit dem er sein Gold läutert.

Deshalb ist es so wichtig, nicht an ihm irre zu werden. Auf ihn zu sehen, nicht auf die eigenen Erwartungen. Auch nicht auf die Umstände, die fast immer dagegen sprechen. Oder die Meinungen der Leute. Darauf ist ohnehin kein Verlass.

Auf den ersten Blick scheint der Weg des Jüngers tatsächlich in die Niederlage zu führen. Jedoch ist das, was wir sehen können, nicht die ganze Wahrheit. Und noch lange nicht das letzte Wort.

Dieses Wort aber hat er, dem du folgst, bereits festgelegt und über deinem Leben ausgesprochen, noch bevor du dich auf den Weg machtest.

Dieses Wort lautet jedoch nicht Sieg in allen Lagen.

Sondern FRUCHT!

Arbeite nicht für Gott!

  400 Wörter

Arbeite nicht für den Herrn. Arbeite mit ihm!

Warum gibt es so viele entmutigte und ausgebrannte Pastoren? Warum verlassen so viele ihren Dienst? Sagte Jesus nicht, dass seine Bürde leicht sein würde?

Vielleicht, weil Menschen zu viel dazu gelegt haben. Zu viel an Ambitionen und Erwartungen und Verpflichtungen. Und Sorgen und Ängsten.

Jesus möchte lediglich, dass wir ihm folgen und auch andere in diese Jüngerschaft mit hinein nehmen. Zusammen mit ihnen sind wir dann ”Gottes Familie”. Davon wird keiner ausgebrannt. So lange es nicht um Position, Amt und Einfluss geht. Auch nicht um Geld. Und so lange die diversen Verpflichtungen und Erwartungen nicht den eigentlichen Auftrag vernebeln.

Dann bist du frei, so viel oder so wenig zu machen wie du kannst oder willst oder wofür du Glaube hast. Somit reguliert sich deine Arbeitsbelastung ganz von selbst. Sie wird dir nie übermächtig. Dennoch kann deine Verantwortung wachsen und du mit ihr, jedoch in deinem eigenen Takt.

Ich glaube auch nicht, dass wir unbedingt eine großartige Vision oder eine ausgeklügelte Strategie brauchen, nur weil uns das in allen Büchern über Gemeindewachstum so beigebracht wird.

Eine Vision kann man sich nicht aus den Rippen schneiden. Da ist doch oft viel Wunschdenken und Raten dabei und menschliche Weisheit. Auch so etwas kann zur Bürde werden. Oder sogar zum Fluch.

Du brauchst auch keinem deine Geistlichkeit beweisen, oder deine Fähigkeiten als Leiter, auch nicht dir selbst. Der Herr kennt dich und leitet dich. Das genügt. Und er allein entscheidet über Erfolg und Ehre.

Mach dir also keine Sorgen über deinen ”Dienst”. Es gehört sowieso nicht ”dir”. Und kümmere dich nicht um die Erwartungen anderer. Jesus tat es auch nicht.

Finde vielmehr heraus, was der Herr machen will und bereits vorbereitet hat.

Dem schließe dich an.


Kommentare

Christine

DANKE, Egmont! Diese Zeilen sind sehr entlastend. Balsam für die Seele. Habe lange darunter gelitten, dass ich keine grossartigen Visionen habe im Gegensatz zu anderen Christen, die sich anscheinend vor lauter Visionen kaum retten können. Weiterhin Gottes reichen Segen für Euch und Eure Familie.

Egmont

Danke, Christine!

Fang einfach an!

  200 Wörter

Es gibt keine bessere Art etwas zu lernen als durch das praktische Üben im wirklichen Leben.

  • Wer gehen lernen will, muss sich aufstellen und anfangen zu gehen.
  • Wer Fahrrad fahren lernen will, muss aufsteigen und anfangen zu fahren.
  • Wer schwimmen lernen will, muss ins Wasser steigen und anfangen zu schwimmen.

Auch wenn es unmöglich erscheint. Und ganz gleich wie dumm man sich am Anfang dabei vorkommen mag.

So ist es auch mit der Jüngerschaft.

Wenn du jemanden zu einem Jünger Jesu heranziehen möchtest, dann musst du irgendwann einmal damit anfangen. Und dieses Irgendwann wäre am besten jetzt.

Denn bist du selbst ein Jünger Jesu, worauf dann noch lange warten?

  • Noch mehr Predigten anzuhören, wird dir letztlich nicht weiterhelfen, ganz gleich wie gut sie sein mögen.
  • Noch mehr Bibelstudien werden dich nicht dahin bringen, ganz gleich wie gelehrt du dabei werden kannst.
  • Auch mehr Gebet bringt dir nicht den entscheidenden Durchbruch, ganz gleich wieviel du betest…

… wenn du nicht den ersten Schritt tust.

Es gibt keinen besseren Weg. Wohl auch keinen anderen.

Fang einfach an!

Schande loswerden

  300 Wörter

Es gibt Dinge, über die ich wirklich nicht reden möchte.

Zum Beispiel über meine Blamagen und Reinfälle. Meine Dummheiten, meine Arroganz, meine Unreife und mein kindisches Benehmen…

Aber warum auch? Warum andere mit meinem persönlichen Kram belästigen?

Das Problem ist, dass andere mich gesehen und gehört haben, und das ist schlimm. Einfach beschämend. Und falls keiner es gesehen haben sollte, so ist die Sache dennoch nicht aus der Welt, solange ich mich daran erinnere. Allein das reicht schon, um mein Gewissen zu belasten. Und dann wäre ja auch noch der Herr… Hm.

Gibt es da keinen Weg raus?

Den gibt es, Gott sei Dank! Doch dann muss ich mit jemandem darüber sprechen.

Zugegeben, nicht jeder braucht von meinem Versagen zu wissen, es hätte ohnehin keinen öffentlichen Nachrichten- oder Unterhaltungswert.

Jedoch, wenn das innere Nagen einfach nicht zur Ruhe kommt, muss etwas getan werden. Ich muss mit jemandem darüber sprechen.

Wem also kann ich vertrauen?

Und wo ist die Person, die durch mein Benehmen beleidigt, im Stich gelassen, betrogen oder sonst wie geschädigt wurde? Ich muss Kontakt aufnehmen und die Sache beichten. Nicht versuchen zu erklären, sondern einfach nur zugeben, bedauern und mich entschuldigen.

Dann auch mir selbst die Absolution erteilen und einen neuen Start geben.

Solltest du dich in dieser Lage befinden, dann wäre das mein Vorschlag. Reden und bekennen fällt nicht immer leicht.

Aber es macht frei.

Jesus auf die Liste setzen

  300 Wörter

Was ist dir wirklich wichtig?

Stell dir vor, du hättest eine Rangliste über alle deine täglichen und wöchentlichen Aktivitäten, in Arbeit und Freizeit, an den Wochenenden und im Urlaub. Inbegriffen auch dein kirchliches und soziales Engagement.

An welcher Stelle deiner Liste käme dann Jesu Auftrag? Also sein Auftrag, ihm Jünger zu machen?

Unsere täglichen Routinen, Sorgen und Verpflichtungen, die eingeschliffenen Gewohnheiten, auch all die unverzichtbar erscheinenden Vorlieben und Bequemlichkeiten haben es an sich, die wirklich wichtigen Dinge des Lebens aus unserem Bewusstsein zu verdrängen.

Auch unsere kirchliche Kultur mit all ihren Veranstaltungen und Verpflichtungen kann das treue und engagierte Gemeindeglied so beschäftigt halten, dass der eigentliche Auftrag aus den Augen gerät. Wie sollen da noch Zeit und Kraft für die Menschen außerhalb bleiben können?

Einigen scheint es so Recht zu sein. Andere fühlen ein Unbehagen. Muss das denn so sein? Doch wohl nicht. Jedoch, wie könnte es anders werden?

Wahrscheinlich könnte da jeder etwas tun. Die meisten von uns haben doch die Möglichkeit, für ihr eigenes Leben freie Entscheidungen zu treffen und ihre Prioritäten zu setzen.

Jedoch diese Freiheit wahrzunehmen ist nicht immer leicht. Denn mit der Freiheit kommt auch die Verantwortung und damit oft auch Unsicherheit und Unbequemlichkeit.

Zugegeben, Menschen zu Jüngern Jesu zu machen ist nichts was man aus dem Ärmel schüttelt. Für keinen von uns. Auch gelingt es nicht immer, und erst recht nicht auf die Schnelle, oder als zusätzliche Verpflichtung in der Hektik eines bereits überlasteten Alltags.

Dennoch ist es möglich. Und es gelingt denen, die Jesu Auftrag weit oben auf ihre Liste gesetzt haben. Bei denen der Auftrag nicht nur Aktivität sondern auch Identität und Lebensstil ist.

Könnte es an der Zeit sein, die eigene Liste wieder einmal neu zu überdenken?

Eine Jesus-Gemeinschaft

  700 Wörter

Es bedarf weder eines Apostels oder Propheten noch eines autorisierten Gemeindeleiters oder Gemeindegründers, um eine einfache Gemeinschaft von Jüngern Jesu zu bilden.

Åsa und ich bekleiden keines dieser Ämter.

Dennoch hat es um uns herum, parallel zu unserer Mitgliedschaft in einer formellen Gemeinde, auch immer eine informelle Gemeinschaft von Jüngern Jesu gegeben. Und das seit etwa 40 Jahren, seitdem wir unsere Familie und unser Heim öffneten, um andere an unserem Leben teilhaben zu lassen.

Mit einigen treffen wir uns regelmäßig jede Woche ein oder mehrere Male, mit anderen geschieht dies eher sporadisch. Da gibt es gemeinsame Mahlzeiten, Zeiten für Gebet, Lobpreis und Bibelstudium, aber auch Feiern, Ausflüge und Reisen, gemeinsame Projekte und Einsätze, und dann natürlich auch für Einzelne die persönliche Mentor-Beziehung.

Einige dieser Leute wohnen einige Zeit bei uns, für ein bis drei Jahre, oder auch nur für ein paar Monate. Einige wenige sind auch beruflich unsere Mitarbeiter.

Andere leben inzwischen in anderen Städten und Ländern. Oft bleibt auch nach vielen Jahren noch eine Verbindung - über Telefon, Email, Facebook oder Skype und dank der zur Zeit billigen Flugtickets, wodurch gegenseitige Besuche erschwinglich geworden sind.

Jedoch gibt es da keine formelle Mitgliedschaft, keine Wahlen oder Ernennungen, keinen Vorstand, keine Statuten, keine Beitragszahlungen und kein Budget.

Auch gibt es keine detaillierte Glaubenserklärung und damit keine weitere Qualifikation als das gemeinsame Interesse, Jesus nachzufolgen, ganz gleich auf welchem Niveau und mit welcher Intensität. Und unsere Vision und Mission ist nichts anderes als das, was Jesus ursprünglich seinen Jüngern mit auf den Weg gab.

Da geht es um Gemeinschaft mit Jesus und um Gemeinschaft miteinander und um seinen Auftrag. Nicht dahingegen um Positionen, Geld oder Rechtgläubigkeit.

Somit sind wir auch verschont geblieben von jeglichen Positions- oder Lehrstreitigkeiten, Splitterungen und wirtschaftlichen Problemen. Auch von der Notwendigkeit zu registrieren, zu überprüfen und zu kontrollieren. Und von der Gefahr, ausgebrannt zu werden.

Könnte man das eine Gemeinde nennen?

Vermutlich nicht im üblichen Sinn. Die Frage ist, wie Jesus sich seine Gemeinde vorstellt. Auf jeden Fall handelt es sich bei uns um eine Gemeinschaft von Jüngern Jesu und solchen, die es werden wollen.

Dieses soziale Gebilde mag mit Hilfe gängiger Begriffe durch seine Flexibilität und Offenheit und durch seine geographische Ausbreitung schwer einzuordnen sein. Jedoch ist diese Gemeinschaft sehr konkret erfahrbar durch diejenigen, die gerade an einem bestimmten Platz zu einer bestimmten Zeit versammelt sind und über die netzartigen Verbindungen mit Hilfe verschiedener Kommunikationsmittel.

Da gibt es also sehr wohl:

  • Plätze und Zeiten, aber kein gemeinsames Gebäude
  • Struktur und Ordnung, aber keine Organisation
  • Beziehungen und Funktionen, jedoch keine Positionen und Ämter
  • Gepflogenheiten und Routinen, aber keine Rituale

Da gibt es alle erdenklichen menschlichen Schwächen und doch auch göttliche Herrlichkeit.

Da gibt es Gemeinschaft der Jünger Jesu.


Kommentare

Irmi Grundgeir

Lieber Egmont, danke für diese Beschreibung, die so allen Druck rausnimmt und das wesentlichste benennt, das für mich heute den Begriff Gemeinde füllt. Da ist so ein Empfinden von Daheim sein, vertraut und vertrauend…. Und es ist gerade die Schlichtheit und “Selbstverständlichkeit”, die mich anspricht und einlädt. SO möchte ich Christ Sein leben. Ich mag unsere Zusammentreffen, die jedesmal anbetend werden ohne es zu müssen. Die Beziehungen werden offen, vertrauend, wenn die Annahme erfahrbar ist. Für mich ist es ein kleines Wunder zu verstehen, was es heißt, tatsächlich an der Liebe erkennbar zu sein. In mir macht es viel heil. So schlicht und liebevoll wie du es beschreibst, so will ich mitmachen. Heim und Herz und Leben aufmachen und dann sehen, was daraus wird……

Egmont Mika

Danke, Irmi, für deinen Kommentar. Das was du schreibst ist wirklich ermutigend. Genauso erlebe ich es auch. Es ist wirklich nicht schwer. Und doch ist für viele der Weg dahin so weit, weil sie die Gemeinschaft vor lauter “Kirche” nicht sehen können. Manch einer started eine Hausgemeinde in der besten Absicht, und doch wird es wieder der übliche Betrieb. Ein Heim als Versammlungsort und die kleinere Grösse allein führen noch nicht automatisch zu einer entscheidenden Veränderung.


Gottes Familie oder Institution?

  300 Wörter

Der Herr ersehnt sich eine Familie. Der Mensch jedoch baut ihm Kirchen.

Liebe Väter und Mütter!

Stellt euch vor, das Gleiche würde euch passieren. Eure Kinder würden mit wachsendem Alter nach und nach eure Familie in eine Institution verwandeln. Wie könnte so etwas aussehen?

  • Formelle Mitgliedschaft statt Familienbeziehungen
  • Organisierte wöchentliche Versammlungen statt gemeinsamem Leben
  • Öffentliche Räumlichkeiten statt Heimen
  • Professionelle Leiter statt Eltern
  • Symbolisches, rituelles Essen und Trinken statt richtiger Mahlzeiten
  • Einsammeln von Zehnten und Gaben bei Festen und Feiern
  • Statuten, Jahresversammlungen, Vorstandssitzungen, Budgets… Die Liste ließe sich fortsetzen.

Hand aufs Herz! Wer hätte gern eine solche Familie? Und welche Kinder und Enkel würden gern solch ein Erbe weitergeben?

Wohl keiner.

Warum dann machen wir das? Warum tun wir das unserem Vater im Himmel an? Und uns selbst und unseren Kindern und Enkeln und allen, die Jesus nachfolgen wollen?

Wir könnten ganz schlicht und einfach Familie sein!

Dazu braucht man keine formelle Organisation, keine Statuten, Statements und Visionen, Ämter und Positionen, Räume und Programme, keinen Namen, keine Webseite und kein Firmenlogo.

Auch keine Erlaubnis.

Familie sein ist kein Projekt, sondern gemeinsames Leben.

Wäre das zu schwer oder gar zu abenteuerlich? Was könnte dich noch aufhalten, außer deiner Furcht?

Die Entscheidung liegt bei dir.

Lass einfach los!

  800 Wörter

Willst du weiterkommen? Irgend etwas verändern, entwickeln, erreichen und in deinem Leben verbessern…

Und sitzt fest?

…in deiner Vergangenheit, deinem Arbeitsplatz, deinen Schulden, deinem Gehalt, deinem Ruf, deinem Gewicht, deinen Sorgen, Enttäuschungen und Erfahrungen?

Oder bewegst dich nur immer im Kreis, in deinen Gewohnheiten und Routinen? Trittst auf der Stelle, zum Beispiel in deinem geistlichen Leben?

Eine Weile noch scheuen wir weder Anstrengung noch Geld, um durchzubrechen. Wir arbeiten an irgend einer Sache, einer Position oder Karriere, um etwas aufzubauen, zu entwickeln oder zu verändern. An uns selbst, an unseren Stärken und Schwächen, unserem Stil, dem Image, eben an dem, wer und was wir sind oder sein wollen…

Und bleiben dann wieder stecken.

Erreichen schließlich den Punkt, an dem wir unsere Niederlage einsehen, dann auch akzeptieren und endgültig aufhören zu träumen.

Man mag es Weisheit nennen oder Reife oder Realismus. Man könnte auch das Versagen zur Tugend machen und Mangel und Bedürfnislosigkeit zum Ideal erheben und versuchen, sich so etwas Selbstwertgefühl einzureden.

In Wirklichkeit ist es der Tod. Der Tod unserer Träume und Hoffnungen, unserer Ambitionen, Pläne und Initiativen, auch der Kreativität. Und auf jeden Fall der Freude und der Spontanität. Glaube, Hoffnung und Liebe sind verkehrt worden in Skepsis, Resignation und Gleichgültigkeit.

Es gibt jedoch einen anderen Weg.

Veränderung zum Positiven ist möglich, ist sogar notwendig, wenn wir mental und geistlich überleben, oder besser noch, wenn wir lebendig bleiben und wachsen wollen.

Wahrscheinlich liegt die Lösung nicht darin, einfach mehr zu tun als bisher, also mehr vom Gleichen, von dem was wir jetzt schon tun und bis jetzt getan haben. Das würde dann heißen, lediglich mehr, besser, schneller, kreativer, effektiver und länger zu arbeiten… und weniger zu ruhen und zu schlafen.

Das wäre ja erst recht der Tod. Der Tod unserer Gesundheit und unserer Familie.

Es kann auch nicht darum gehen, Stil und Erscheinungsbild aufzupolieren, sich mit statusgeladenen Konsumgütern zu umgeben, im Trend mitzusurfen und “cool” zu wirken. Wirkliche, bleibende und befriedigende Veränderung ist keine Frage der Oberflächenbehandlung; da muss etwas in der Tiefe geschehen.

Ein guter Anfang wäre schon, mit der Rennerei aufzuhören, der hysterischen Geschäftigkeit. Du brauchst keinem zu beweisen, wie tüchtig du bist, auch nicht dir selbst.

Aber auch mit dem Gegenteil muss aufgeräumt werden, dem endlosen Klagen, Stöhnen und Seufzen, dem Grämen und der Suche nach dem Schuldigen. Du kannst dich dafür entscheiden, dass was auch immer dich an den jetzigen Punkt deines Lebens gebracht gebracht haben mag, jetzt Vergangenheit ist und du keinerlei Verpflichtung hast, das Gleiche noch weitere 10 oder 20 Jahre lang zu wiederholen.

Ein nächster Schritt wäre dann, einfach loszulassen.

Versuche nicht, vom Alten so viel wie möglich in die Zukunft rüberzuretten. Lange darüber zu meditieren, was man da noch behalten könnte. Zugegeben, da mag es etliches geben, das es wert sein könnte. Aber wie der Spruch lautet, das Gute ist oft des Besten ärgster Feind.

Wenn du nach Veränderung strebst, kannst du deine Zeit, deinen Raum und deine Freiheit nicht mit altem Zeug belasten, nur weil du es irgendwann vielleicht doch noch einmal brauchen könntest. In die Ewigkeit kannst du es sowieso nicht mitnehmen.

Was eigentlich notwendig wäre, ist eine Art innere Kapitulation. Eine Art Verschrottung liebgewordener Hausgötter, besonders der mentalen. Und dann vor allem Versöhnung. Richtige, ganzherzige Versöhnung mit deiner Umgebung und mit dir selbst.

Da geht es darum, ganz schlicht und ohne viel Firlefanz Vergebung zu praktizieren.

Das ist dann der Punkt, an dem die Freiheit anfängt. Erst danach bist du bereit zum Aufbruch in etwas wirklich Neues.

Eingeständnis und Vergebung allerdings fallen oft schwer.

Oft bedarf es da einer handfesten Krise, damit wir schließlich doch noch zu Kreuze zu kriechen. Das ist auch immer noch möglich und nie vollkommen zu spät, Hauptsache wir haben uns vorher nicht vollkommen eingekapselt. So gesehen sind Krisen etwas sehr Gutes und Nützliches, eröffnen sie doch die Möglichkeit, über uns selbst hinauszuwachsen.

Leider verstehen wir das nicht immer und bleiben in der Krise stecken, klammern uns fest am letzten Rest alter und inzwischen fragwürdig gewordener Sicherheit, igeln uns ein in alter, muffig riechender Geborgenheit. Oder an einer alteingeübten Illusion von dem was wir sein oder geleistet haben wollen. Oder an unserem Stolz und unserer vermeintlichen Kompetenz. Oder den Sorgen über dem was nicht ist. Oder der Furcht vor dem, was passieren könnte.

Es ist schon nicht immer leicht, einfach loszulassen. Aber für handfeste Versöhnung gibt es keine Alternative.

Willst du jedoch Veränderung und bist wirklich entschlossen oder auch demütig oder verweifelt genug, dann ist es gar nicht so schwer.

Nur guten Mut. Es lohnt sich!

Nicht ganz normal?

  400 Wörter

Jesus war alles andere als normal und als sein Jünger bist du es ebensowenig.

Jedoch was heißt hier schon „normal“?

Und in Bezug worauf? Das Aufstehen jeden Morgen, das Zähneputzen, das Frühstücken, das Zeitunglesen? Hinsichtlich derartiger Routinen sticht ein Jünger Jesu nicht unbedingt aus der Menge heraus und könnte durchaus als völlig normal bezeichnet werden.

Wie steht es aber mit den etwas mehr tiefgründigen Seiten unseres Lebens, wie zum Beispiel den Wertungen, den Ängsten, den Sehnsüchten oder dem Verlangen nach Sicherheit?

Ziemlich normal?

Ziemlich normal wäre es doch zum Beispiel, wenn wir zu einer bestimmten Art von Leuten Abstand hielten: Zu den Armen, den Bettlern, den Obdachlosen, den Ausländern, den Angehörigen einer anderen Religion oder einer anderen politischen Farbe. Oder vielleicht dem spießigen Nachbarn?

Nicht, dass wir Vorurteile hätten oder gar Rassisten wären, wir haben einfach „natürlicherweise“ keinen Umgang mit solchen, die sich von uns allzu sehr unterscheiden. Wir bewegen uns eben innerhalb der Kreise, die uns am nächsten stehen.

Vollkommen normal, oder?

Es ist doch auch ganz normal, dass wir nach Sicherheit streben, Risiken vermeiden und dem Unberechenbaren aus dem Weg gehen. Es ist ganz normal, dass wir die bekannten und bewährten Lösungen den unerprobten vorziehen. Wer setzt sich nicht lieber neben jemand, den er schon kennt, als neben den Unbekannten. Das geht doch jedem so.

Wirklich jedem?

Nicht jedem. Jedenfalls schien das bei Jesus anders zu sein. Zum Ärgernis seiner religiösen Umgebung, seiner Gastgeber, auch seiner Jünger und seiner eigenen Familie, verstieß er immer wieder gegen diese Art der Normalität. Auch auf das Risiko hin, dass ihm sein Verhalten gefährlich wurde.

Oder eben nicht

Jesus folgte keiner Mehrheit, keinem Trend, keiner öffentlichen Meinung. Er enttäuschte Erwartungen, eckte an, zog sich zurück oder stellte sich den Menschen - was auch immer - er ging unbeirrbar seinen Weg. Nur so konnte er seinen Auftrag erfüllen. Und gerade so konnte er Unerreichbare erreichen.

Jesus war alles andere als „normal“. Er war allein dem verpflichtet, der ihn gesandt hatte. Deshalb war er der Meinung und den Normal-Erwartungen von Menschen gegenüber frei.

Als sein Nachfolger bist du es auch.

Gehirnwäsche

  500 Wörter

Gehirnwäsche - die Überprüfung und Reinigung deiner mentalen und geistlichen Funktionen - kann etwas durchaus Positives sein.

Paulus sagte es so: „Passt euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes…” (Rö 12, 2)

Es kommt ganz darauf an, wie und von wem das gemacht wird, und zu welchem Zweck.

Meine Antwort wäre: Durch dich, mit Gottes Hilfe und zum Zweck deiner Reifung.

Vollkommene Reife

Vollkommene Reife kann man bei Jesus sehen. Und diese Art von Reife zu erstreben, ist ein unabdingbares Kennzeichen eines Nachfolgers Jesu. Jesus erwartet sich das. Es ist seine Agenda für dich.

Es ist eine Art Dauerprojekt, nicht Programm oder irgend eine spezielle, vorgeschriebene Aktivität für bestimmte Gelegenheiten, sondern Lebensaufgabe. Für jeden Tag, rund um die Uhr, siebenmal wöchentlich, ganzjährig, auch im Urlaub. Und das alles lebenslänglich.

Herrschaft Jesu

Du begibst dich unter Jesu Herrschaft und lernst so zu denken wie er. Lernst die Welt und die Menschen und dich selbst aus seiner Sicht zu sehen, mit seiner Bewertung, aber auch mit seiner Liebe und Güte und Geduld und Barmherzigkeit und Gnade…

Das geht nur, indem du bei dir ausmistest und dich mit dem füllst, was von Gott kommt. Das Erste ist die Voraussetzung für das Zweite. Mit dem Maß, mit dem du die Reinigung vornimmst, kann dir Neues gegeben werden.

Selbstprüfung und Erneuerung

Das drängt dich in einen Prozess ständiger Selbstprüfung und Erneuerung. Da fliegt Altes raus und Neues kommt rein: Neue Wertungen, Einstellungen, Entscheidungen, Gewohnheiten… Da kristallisiert sich ein neuer, geistgeleiteter, geisterfüllter Lebensstil heraus.

Gehirnwäsche im besten Sinn des Wortes.

Du kannst diesen Prozess beschleunigen oder verzögern oder auch ganz vernachlässigen. Die Entscheidung liegt bei dir. Auch die Verantwortung. Keiner zwingt dich, keiner schiebt dich. Auch das Ergebnis liegt in deiner Hand. Du erntest später, was du jetzt sähst.

Rückschläge inbegriffen

Zugegeben, es ist nicht immer leicht. Du arbeitest im Gegenwind und der Weg ist weit. Rückschläge gibt es mehr als genug. Auch mitunter richtige Niederlagen. Letztlich ist es ein Kampf gegen deine gefallene Natur, vielleicht der härteste und zäheste Kampf für jeden von uns, in dem wir uns selbst als unsere schlimmsten Gegner entlarven. Und wenn es da keinen Beistand von oben gäbe, könnte wohl keiner diese Schlacht gewinnen.

Andererseits gibt es auch nirgendwo einen besseren Sieg zu erwarten.

Herrlicher Sieg

Der Einsatz ist groß, jedoch der Gewinn weit größer. Gemeinschaft, Freiheit, Friede, Freude, Liebe, Geduld, unermessliche Gnade… von einer Art, wie nur der Himmel sie geben kann. Und das alles schon jetzt in diesem Leben, und dann auch noch die Ewigkeit.

Also, Gehirnwäsche? - Ja, gerne!

Auf dem Wasser gehen

  700 Wörter

Niemals versprach Jesus seinen Jüngern ein bequemes, abgesichertes und vorhersehbares Leben.

Eher sollte es umgekehrt werden. So wie bei Petrus, als Jesus ihn bat, aus dem Boot zu steigen - und auf dem Wasser zu gehen.

Wie könnte so etwas bei dir aussehen?

Welchen Standard willst du setzen?

Als erstes wäre da die Entscheidung zu treffen, welchen Standard du für dich setzen willst. Welchen Standard würde Jesus in deiner Situation setzen?

Die rechte Wahl liegt nicht immer auf der Hand. Sie erfordert Überlegung und Einsicht und nicht selten auch Mut und Entschiedenheit.

Da geht es nicht nur darum, den leichtesten oder bequemsten Weg zu wählen oder einfach das, was sich von selbst anbietet. Oder was am vertrautesten erscheint oder die meiste Anerkennung bringt.

Auch auf christliche Traditionen ist nicht unbedingt Verlass, noch weniger auf aktuelle Trends.

Das Rechte tun

Letztlich geht es darum, dass du das Rechte tust, nicht das Einfachste oder Populärste oder Schnellste.

Da kann es notwendig werden, dass du im Glauben handelst, das heißt gegen alle Erwartungen und bisherige Erfahrungen. Das bedeutet auch, Risiken einzugehen.

Mittelmäßigkeit und Halbherzigkeit sind nie gut genug und können von vorneherein ausgeklammert werden. Da wäre es besser, gar nicht erst anzufangen. Und auf die falsche Sicherheit, die dadurch entsteht, dass alle anderen es auch nicht besser machen, kannst du nicht bauen.

Da gilt es, dass du deiner innersten Überzeugung folgst und dein reines Gewissen bewahrst. Und jeder Korruption, selbst den leisesten Verlockungen, widerstehst. Sowie auch allen anderen Formen falschen Strebens nach Bestätigung, Einfluss und Gewinn.

Das Unmögliche möglich machen

Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem dir das Unmögliche möglich wird, das Auf-dem-Wasser-gehen.

Da gelingt es zum Beispiel, Frieden zu stiften, wo vorher Feindschaft herrschte. Da wird mitten in der Verzweiflung Hoffnung geweckt. Und wo Lüge und Verrat zur Regel gehörten, wird Vertrauen geschenkt und aufgebaut.

Ja, selbst das Schwerste wird möglich: Negative Gesinnung, verhärtetes Prestigedenken, Verachtung, Bitterkeit und Hass werden in ihr Gegenteil verkehrt. Menschen fangen an, einander zu dienen, anstatt zu beherrschen und auf ihren eigenen Vorteil zu sehen.

Auch sie können so wie du aus dem Boot steigen und anfangen, auf dem Wasser zu gehen.

Auf Menschen setzen

Um das zu erleben, musst du dich auf Menschen einlassen, musst selbst Glaube, Hoffnung und Liebe für sie haben und immer wieder Vertrauensvorschuss geben. Verwundbar werden.

Nicht nur gegenüber Freunden, Bekannten und Verwandten, sondern auch und ganz besonders den anderen: den Armen und Hilflosen, den Auf-die-Seite-Geschobenen, Geringgeschätzten, Verachteten, Minderbemittelten, Ausgenutzten, Obdachlosen, Abhängigen, Einsamen… den Flüchtlingen. Den Kindern und Alten. Den alleinerziehenden Müttern.

Das bedeutet, den Enttäuschten und Entmutigten Glaube zu geben. Und Hoffnung den Hoffnungslosen. Und Liebe denen, die gerade jetzt keiner Liebe fähig sind. Das bedeutet, dass du Potential erkennst und da investierst, wo andere aufgegeben haben.

Da wird deine Geduld geprüft. Auch deine Ausdauer und deine Entschlossenheit. Und ganz besonders deine Bereitschaft zu Vergebung und Güte, selbst wenn du hin und wieder auch Verrat, Verleumdung und Betrug erntest. Es wird auch bei dir kaum ohne Enttäuschungen abgehen.

Früher oder später wird jedoch gute Frucht sichtbar, und das nicht wenig.

Auf Jesus sehen

Fassen wir zusammen:

Auf-dem-Wasser-gehen zeigt einen Weg auf, der in vielem grundsätzlich anders ist, als was du bisher unter einem christlichen Leben verstanden haben magst. Und die Herausforderung kann eher noch größer sein, als du jetzt denkst.

Andererseits lässt sie uns auch weit mehr von der Herrlichkeit Gottes erfahren, als wir uns jetzt erträumen können.

Beunruhigt dich das? Oder kommst du dir jetzt unfähig vor? Oder fühlst dich gar verurteilt?

Dann sieh nicht auf die Umstände. Sieh nicht auf das, was du nicht kannst. Gräme dich nicht über Versäumtes und vergleiche dich nicht mit anderen.

Hör auf, dich zu verteidigen und zu entschuldigen und zu erklären.

Sieh nicht auf dich selbst.

Sieh auf Jesus.

Auf dem Wasser gehen

Willst du in Gottes Handeln einbezogen werden? Dann steig aus deinem Boot. Steig ins tiefe Wasser des Handeln Gottes und lass dich von seinem Strom tragen.

Fang heute an, wozu er dich mahnt.

Hab keine Angst.

Vertraue.

Auf-dem-Wasser-gehen wird nur denen gegeben, die aus dem Boot steigen.

Nur immer mehr?

  600 Wörter

Grenzenlose Segnungen

Als Jünger Jesu bist du ein über die Maßen Gesegneter.

Zu deinen Vorrechten gehört es, die Segnungen des Neuen Bundes voll in Anspruch nehmen zu dürfen.

Und das ist nicht gerade wenig: Versöhnung mit Gott, innerer Friede und neues Leben in ständiger Gemeinschaft mit ihm, ja, ewiges Leben.

Nicht genug damit. Auch die Erhörung deiner Gebete und damit zahllose konkrete Erfahrungen seiner Gegenwart und Liebe: Körperliche und seelische Heilung, Befreiung von dämonischer Bindung, Wiederherstellung gebrochener Beziehungen, letztlich die Aufrichtung eines jeden Bereichs deines persönlichen Lebens.

Hier jedoch ist Weisheit geboten.

Auftrag verfehlt!

Wenn das Empfangen von Segnungen und Gaben zum alleinigen Inhalt wird, geht die eigentliche Botschaft verloren. Und wenn das Empfangen zum alleinigen Motiv für Jüngerschaft wird, ist der Auftrag Jesu verfehlt.

Zugegeben, jeder von uns braucht Hilfe und darf Hilfe in Anspruch nehmen. Und Gott ist bereit, jedem und ohne Vorbehalt zu geben.

Wer aber immer nur empfangen will, bleibt geistlich unterentwickelt. Und der Auftrag bleibt liegen.

Ein Sünder wird nicht zum Gläubigen allein dadurch, dass er etwas bekommt. Und ein bloßer Konsument der Gaben Gottes reift nicht zum Jünger heran, dadurch dass er immer noch mehr bekommt.

Wonach also willst du dich ausstrecken? Nach mehr und mehr Segen? Mehr und mehr Wunderheilungen? Der Gedanke, in steigendem Maß in die Nachfolge Jesu „hineingesegnet" zu werden, ist verlockend, jedoch trügerisch.

Tatsächlich ist es ein Irrweg. Da geht es nicht mehr primär um den Geber sondern um seine Gaben und letztlich um dich. Verehrung aber der Gaben auf Kosten des Gebers mit Fokus auf dich selbst - das wäre Götzendienst.

Werden so Jünger gemacht?

Warum dann so viel Überredungskunst bei „Evangelisationen"? Wozu dieses Locken und Werben!

Warum werden Gastsprecher mit dem Hinweis auf ihre starken Wunder angekündigt? Geht es möglicherweise doch mehr um den sichtbaren Erfolg einer Veranstaltung als um Gott?

Was hält Jesus davon?

Jesus muss sich dieser Problematik bewusst gewesen sein. Niemals nahm er einem Hilfesuchenden die Verantwortung für den eigenen Glauben ab.

Da wurde niemand gelockt und genötigt, beturtelt oder bestreichelt. Niemals verwendete er Befreiung oder Wunderheilung als Werbemittel oder um damit Menschen an sich zu binden. Eher vermied er derartige Publizität.

Im Gegenteil, er schien es den Leuten schwer machen zu wollen.

Wenn jemand ihm nachfolgen wollte, machte er auf die negativen Konsequenzen aufmerksam: Entfremdung von Familie und Freunden, Unsicherheit und Unbequemlichkeiten, Verachtung und Verfolgung bis hin zur Hinrichtung.

Mit solchen Versprechen wurde auch damals niemand populär.

Deine Entscheidung

Warum also willst du ihm folgen? Wegen der Gebetserhörungen oder der Gaben? Eben weil du gesegnet werden willst?

Das absolut Vorrangige ist und muss bleiben, den Herrn zu lieben, auf seine Stimme zu hören, sich ihm unterzuordnen und treu seinen Auftrag auszuführen. Seine Gnade und deine Dankbarkeit reichen dafür aus.

Alles andere, was du dir sonst noch erbittest und durchaus legitim sein mag, kommt auch noch dran, aber eher in zweiter oder gar dritter Linie. Und auf seine Bedingungen hin.

Nicht deine, sondern seine Wünsche sind doch das eigentlich Interessante. Davon allerdings kannst du bedenkenlos sagen:

„Nur immer mehr!"

Deine beste Geschichte

  400 Wörter

Wie steht es mit deiner besten Geschichte?

Als Jünger Jesu hast du eine spezielle Geschichte, deine Jesus-Geschichte. Es ist die Geschichte vom Weg deiner Bekehrung. Von deiner Begegnung mit Gott.

Selten fällt diese Begegnung mit der Taufe zusammen. Für die meisten von uns gab es da vorher einen Prozess des Heranreifens. Aber irgendwann, an einem bestimmten Punkt, kam dann die eigentliche Entscheidung.

Was da im Innern eines Menschen vor sich geht, ist nicht immer von außen erkennbar. Und doch ist es sehr wirklich und stark, ein deutliches Geschehen, ein innerer Aufbruch. Das Ergebnis ist eine grundlegende Veränderung in der Beziehung zu Gott, wovon das gesamte Leben geprägt wird.

Deine Wende

Vorher magst du etliches über Jesus gewusst haben, Fakten, die du aufgeschnappt oder bewusst gelernt hattest, oder du warst einer dir bekannten christlichen Tradition gefolgt.

Jetzt aber bist du tief mit Jesus verbunden. Er ist dir vertraut. Du bist vom gleichen „Holz" wie er, erfüllt vom gleichen Geist, gehörst zur gleichen Familie. Jesus ist jetzt dein Bruder und sein Vater ist auch dein Vater. Jetzt weißt du und hast es erfahren, dass Jesus wirklich lebt und dass durch ihn der Weg zum Vater offen ist.

Dein Zeugnis

Diese innere Gewissheit, gemeinsam mit deiner Jesus-Geschichte, ist dein „Zeugnis” von Jesus. Sie macht dich zum „Zeugen seiner Auferstehung".

So ein Zeugnis ist stark. Niemand kann es dir nehmen, weder durch Argumente noch durch Gewalt.

So ein Zeugnis ist auch notwendig. Ohne Zeugnis kennt keiner Jesus wirklich. Und ohne ihn zu kennen, kann niemand ihm folgen. Ohne Zeugnis mag sich manch einer Christ nennen, aber möglicherweise hat er nur eine gute Religion.

Deine Chance

Wie steht es also mit deiner Jesus-Geschichte? Ist sie dir noch lebendig? Oder wäre es an der Zeit, sie neu zu bedenken?

Wie dem auch sei, diese Geschichte ist die vielleicht stärkste Botschaft, die du hast. Vielleicht das beste Werkzeug überhaupt für deinen Auftrag als Jünger Jesu.

Wahrscheinlich möchtest du sie nicht ungenützt lassen.

(PS: Solltest du dich noch nicht an diesem Punkt befinden, so rechne damit, dass auch für dich eine Jesus-Geschichte bereitliegt.)

Jesus-Gespräche

  300 Wörter

Zu den kostbarsten Erlebnissen zähle ich Gespräche über Jesus mit jemandem, der ihn noch nicht kennt, ihm aber im Laufe unserer Begegnung sein Herz öffnet.

Es sind für mich unvergessliche Augenblicke der Gnade, in denen Jesus mit am Tisch zu sitzen scheint und der Himmel die Erde berührt. Unsichtbar, und dennoch höchst gegenwärtig, leitet er durch seinen Geist das Gespräch und wirkt Einsicht, Umkehr, Versöhnung und Neuanfang - schafft neues Leben.

Der Geist wirkt

Genau das geschah vor rund 2000 Jahren mit Nikodemus und mit der Samariterin am Brunnen. Und seitdem ist es immer und immer wieder geschehen, in Generation um Generation, durch die Jahrhunderte hindurch bis hinein in unsere Tage. Der Geist wirkt Bekehrung und Neugeburt, wann immer und wo immer ein Jünger Jesu einen Kontakt knüpft und den auferstandenen Jesus bezeugt.

Auslöser und Zeuge dieses Wirkens zu sein ist das besondere Vorrecht und die besondere Freude eines Jüngers Jesu. Dazu sind wir berufen und bevollmächtigt. Dafür ist uns der Geist gegeben.

Stärker als je zuvor

In unserer Zeit scheint der Geist wirksamer zu sein denn je zuvor und niemals zuvor schien der Himmel so offen gewesen zu sein wie gerade in unserer Zeit. Jeden Tag gehen weltweit Tausende diesen Weg. Und dennoch geht es in der Praxis nicht um Scharen, sondern um jeden Einzelnen.

Welch ein Vorrecht für dich und mich, mit dabei sein zu dürfen. Vielleicht ist gerade heute ein solches Gespräch für einen von uns vorgesehen.

Trügerische Zugehörigkeit

  300 Wörter

Gemeinschaft ist für Jesu Jünger unverzichtbar.

Jedoch machen Gemeindezugehörigkeit und formelle Mitgliedschaft noch lange keinen zum Jünger. Äußere Zugehörigkeit reicht nicht aus als Indiz für Jüngerschaft.

Bei mir war das zum Beispiel so: Aufgewachsen in christlicher Umgebung, mit guter Lehre und Lebensweise vertraut, Kenntnis der Bibel, voll im Gemeindeleben integriert - dann mit achtzehn die Taufe und Mitgliedschaft in der Gemeinde. Aus Überzeugung, wie ich meinte, jedoch …

… jedoch unbekehrt.

Mir selbst war mein wirklicher Zustand nicht bewusst, und keinem schien etwas aufzufallen. Auch nicht dem Pastor, der mich taufte.

Formelle Zugehörigkeit und äußere Anpassung können trügerisch sein.

Echte Ware

Zwei Jahre später, mit zwanzig, nahm mich dann der Herr aufs Korn und es folgte die eigentliche Bekehrung: Buße, Umkehr, geistliche Wiedergeburt und Gottes Herrschaft in meinem Leben.

Welch ein himmelweiter Unterschied! Innerer Friede und freudige Gewissheit statt bangem Hoffen. Liebe zum Herrn statt schlechtem Gewissen. Lebendiger Glaube statt Besserwisserei. Ganzherzige Hingabe statt Verpflichtung.

Was tun?

Wie kann man zu echter Bekehrung führen?

Da hilft nur, jemanden wirklich kennen zu lernen, sich zu kümmern, Vertrauen aufzubauen und sich leiten zu lassen. Demütig und respektvoll warten zu können. Behutsam zu leiten, ohne zu manipulieren.

Zugegeben, die Aufgabe ist nicht leicht. Auf die Schnelle geht da nichts. Echte Jüngerschaft ist nicht Dutzendware, auch wenn es bei Jesus gerade zwölf waren. Mit äußerer Anpassung und sozialer Eingliederung allein wird noch keiner zum Jünger.

Jedoch gibt es einen Weg, den zu gehen sich lohnt.

Nur Jünger machen Jünger

  200 Wörter

Jesus hatte Jünger, nicht Mitglieder.

Organisationen haben Mitglieder. Sie haben Statuten, Ämter und Ausschüsse. Sie verwalten, planen und entwickeln. Sie bauen und veanstalten. Aber Jünger machen?

Gottes Reich ist nicht Organisation und erschöpft sich nicht in Gottesdiensten und Veranstaltungen. Jesus sagte: „Liebet einander!" und „Macht Jünger!“

Das geschieht in der Begegnung von Mensch zu Mensch. Durch Vorbild und Anleitung, und im wirklichen Leben. Und unter der Leitung des heiligen Geistes.

Das geschieht als ein Prozess des Umdenkens und Heranreifens. Alte Gewohnheiten werden aufgebrochen, ein neuer Lebensstil eingeleitet. Konflikte werden bewältigt und lebensverändernde Entscheidungen getroffen. Da wird Verantwortung wahrgenommen und Jesu Auftrag weitergegeben.

Von unschätzbarem Wert ist dabei die persönliche Betreuung durch einen anderen Jünger und die liebevolle Gemeinschaft einer kleineren Gruppe.

Nur die den Herrn kennen und diesen Weg selbst gehen, können andere leiten. Nur Jünger können das. Mitgliedschaft allein hilft da nicht weiter. Organisationen können positiv verstärken, kanalisieren, etablieren, aber auch das Fokus auf sich selbst richten, auf Veranstaltungen und Projekte, und damit vom eigentlichen Auftrag ablenken.

Nur Jünger machen wirklich Jünger.

Jünger oder Gemeinde?

  400 Wörter

Was ist vorrangig: Jünger machen oder Gemeinde bauen? Was kommt eigentlich zuerst?

Wieso! Beides gehört doch zusammen. Wo Jünger, da auch Gemeinde und wo Gemeinde, da auch Jünger. Oder?

Nicht unbedingt. Nicht immer in der Praxis. Bringen wir’s auf den Punkt. Hier der Vergleich:

Jünger machen

Fangen wir mit den Jüngern an: Wir erzählen Menschen vom auferstandenen Herrn und zeigen ihnen in Wort und Tat das Reich Gottes. Wir lehren sie und lassen sie an unserem Leben teilhaben. Und wir leiten sie an, ihrerseits Jünger zu machen.

Damit ist ein Prozeß ständig wachsender Gemeinschaft ins Leben gerufen. Diese Gemeinschaft ist die Gemeinde.

Gemeinde in diesem Sinn braucht nicht „gegründet” zu werden. Sie entsteht von selbst überall da, wo Jünger gemacht werden, als Jüngerfamilien und Jüngerkreise, nach und nach, und immer wieder entstehen neue.

Sie treffen sich in Heimen, auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen, in Parks, am Strand, im Wald, in kleineren und größeren Gruppen oder als Einzelne, wie und wo auch immer. Sie teilen ihr Leben, dienen einander, sind “Salz” und “Licht” und nehmen Jesu Auftrag wahr.

Gemeinde in diesem Sinn, das ist ganz schlicht die Gemeinschaft der Jünger Jesu.

Gemeinde bauen

Wählen wir jetzt die zweite Alternative. Fangen wir mit der Gemeinde an. Wir starten eine Organisaton mit Namen und Statuten, mit Vorstand und Ämtern und mit einer Webseite. Wir mieten Räumlichkeiten und veranstalten wöchentliche Gottesdienste. Wir laden dazu ein und arbeiten darauf hin, Besucher zu bekommen und Besucher zu Mitgliedern zu machen.

Wir bauen weiter aus mit Sonntagsschule, Jugendgottesdiensten, Lobpreisgottesdiensten, Bibelabenden, Gebetsversammlungen, Gruppenabenden… und füllen die Woche mit unseren Veranstaltungen. Wir nennen das alles “unsere Gemeinde”.

So wollen wir dann auch Jünger machen. Die Frage ist nur: Was kommt dabei heraus? Hm…

Ergebnis

Fassen wir zusammen:

  1. Wenn wir Jünger machen, bekommen wir genau das, nämlich Jünger. Gleichzeitig mit den Jüngern bekommen wir ganz von selbst die daraus entstehende Gemeinschaft, das heißt eine Gemeinde.

  2. Wenn wir eine Organisation starten und uns auf die Durchführung von Gottesdiensten und Veranstaltungen konzentrieren, dann bekommen wir auch hier genau das worauf wir abzielen, nämlich Gottesdienste und Veranstaltungen und gleichzeitig Teilnehmer oder Besucher, möglicherweise auch Mitarbeiter. Aber Jünger?

Jesus sagte nicht: „Macht Gottesdienste!" sondern „Macht Jünger!"

Damit ist klar, worauf es ankommt. Womit wir anfangen und worauf wir Zeit, Geld und Mühe verwenden, entscheidet schließlich über das Ergebnis.

Worauf kommt es dir an?