Egmont Mika

Mit Stress fertig werden

Schnell noch einen Telefonanruf!

Dann zum Friseur, ein Geburtstagsgeschenk kaufen, das Fahrrad reparieren, die Wäsche waschen, die Kinder abholen, das Abendessen vorbereiten, Rechnungen bezahlen, Emails beantworten… Die Liste ist endlos.

Was machen, wenn dir die Pflichten über den Kopf wachsen?

Die Frage ist: Was ist hier wirklich wichtig und dringend? Nicht alles Wichtige ist auch dringend. Und nicht alles Dringende ist auch wichtig. Und manche Dinge, die wichtig und dringend erscheinen, sind keines von beidem.

Das wären vier verschiedene Kategorien. Für jede Kategorie gibt es eine spezielle Verfahrensweise.

  1. Dringendes und Wichtiges. So etwas muss gleich oder so schnell wie möglich erledigt werden. Ohne Aufschub.

  2. Wichtiges, aber nicht Dringendes. Gib dir eine bestimmte feste Zeit jede Woche oder jeden Monat und trage sie in deinen Kalender ein. Dann erledigst du regelmäßig diese Art von Pflichten zu diesem Zeitpunkt.

  3. Dringendes, aber nicht Wichtiges. Zwei Möglichkeiten:

    a. Gib die Arbeit ab, zum Beispiel das kaputte Fahrrad an eine Werkstatt. Die Erleichterung kann die Ausgabe wert sein.

    b. Vergeude nicht deine wertvolle Zeit, die für Familie und Erholung vorgesehen ist, mit Unwichtigem. Nimm dafür auch nicht deine beste Arbeitszeit. Vielleicht kannst du die Sache während einer Wartezeit oder im Bus erledigen oder wenn du zu müde für wichtigere Aufgaben bist.

  4. Weder Dringendes noch Wichtiges. Wieder zwei Möglichkeiten:

    a. Mach gar nichts. Und denke nicht einmal daran. Unerwünschte Reklame sollte nicht erst irgendwo herumliegen, sondern unmittelbar in den Papierkorb wandern.

    b. Trage diese Aufgabe in eine spezielle Erledigungsliste für unwichtige und nicht dringende Aufgaben ein. Und dabei bleibt es. Vieles erledigt sich mit der Zeit von selbst und kann dann gestrichen werden. Oder die Sache wird später doch noch dringend und kann dann erledigt werden (siehe oben).

Damit diese Strategie funktioniert ist es notwendig, dass du dir grundlegende Klarheit über deine Prioritäten verschaffst und entsprechende Vorentscheidungen triffst. Du kannst nämlich nicht alles tun, was ständig an dich herangetragen wird.

Was also ist dir das Wichtigste im Leben? Was möchtest du erreichen oder verbessern? Warum bist du in deine Karriere eingestiegen und was verfolgst du damit? Wem möchtest du helfen oder dienen? Und wie wichtig ist das alles, das heißt, welche Rangordnung gibst du den verschiedenen Verpflichtungen? Schließlich, was kannst du von vorneherein getrost weglassen oder abgeben?

Mit der gewonnen Klarheit lässt sich dann arbeiten. Hin und wieder, wenn du gerade nicht unter Zeitdruck stehst, kannst du die Liste neu überdenken und gegebenenfalls korrigieren und so den Kopf über Wasser halten.

Und deine Ziele erreichen.