Egmont Mika

Komm etwas früher!

Es gibt notorische Zuspätkommer.

Für sie scheint es in Ordnung zu sein, immer ”nur ein wenig” verspätet zu erscheinen. Keiner beachtet es ohnehin, so scheint es. Und andere kommen ja auch zu spät. Könnte man denken.

Solange sie nicht den Höhepunkt des Abends verpassen. Oder die soziale Pflicht erfüllen, sich wieder einmal zu zeigen.

Warum auch mehr Zeit opfern als unbedingt notwendig!

Im Gegensatz dazu gibt es andere, die großzügiger sind und gern immer ein wenig eher kommen, noch vor dem Programm. Und wenn es nur deshalb ist, selbst innerlich gut vorbereitet zu sein. Aber vielleicht auch, um den Gastgeber oder Veranstalter zu ermutigen. Oder um sich nützlich machen zu können mit ein paar letzten Handgriffen.

Oder um mit jemandem ins Gespräch zu kommen.

Vielleicht mit einem, der gerade deshalb auch ein wenig früher kam. Der jemand braucht, der zuhören und vielleicht auch mitbeten würde.

Etwas früher da sein schafft Raum und Ruhe.

Gibt Möglichkeiten, sich zu kümmern.

Kostbare Zeit.


Kommentar

Anna

Da ich eine “notorische” Zufrühkommerin bin, habe ich überlegt, wie es mir jedesmal geht, wenn ich auf jemand, der unpünktlich ist, oft viel zu spät kommt, warte. Ich fühle mich dann nicht wertgeschätzt, meine Zeit verschenkt, aber einseitig. Für mich geht es um WERTE, die sich ja ziemlich verschoben haben im Laufe der Zeit. Und wie du schon schreibst: ist es mir wichtig, wo ich hingehe, mit wem ich mich treffe, mir Zeit für ein Gespräch zu nehmen?…….. in diesem Sinne - achten wir auf die kostbare Zeit.